Ukraine Photo Tschubar 1923 Original Russian Politics Peoples Comissares Vintage

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Wlas Jakowlewitsch Tschubar (russisch Влас Яковлевич Чубарь, wiss. Transliteration Vlas Jakovlevič Čubar'; * 10. Februarjul. / 22. Februar 1891greg. in Fjodorowka im Gouvernement Jekaterinoslaw, Russisches Reich, heute zum Rajon Polohy, Oblast Saporischschja, Ukraine; † 26. Februar 1939 in Moskau) war ein sowjetischer Politiker, der von 1935 bis 1938 Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) war und 1939 den Stalinschen Säuberungen zum Opfer fiel. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1.1 Ukrainische Aufgaben 1.2 Im Machtzentrum 1.3 Stalinsche Säuberungen 1.4 Ehrungen 2 Literatur 3 Weblinks Biografie Ukrainische Aufgaben Der in der Ukraine als Sohn eines Bauern geborene Tschubar besucht von 1904 bis 1911 das Mechanisch-Technische Institut (heute: Запорожский национальный технический университет) in Alexandrowsk. Während der Russischen Revolution 1905 war er in Auseinandersetzungen mit der Polizei involviert. 1907 wurde er, im Alter von 16 Jahren, Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAR). Nach seiner Ausbildung arbeitete er in verschiedenen Fabriken in Kramatorsk, Mariupol, Moskau und Petrograd. Mit der Februarrevolution 1917 wurde er Vorsitzender des Arbeiterkomitees einer Kanonenfabrik und Vertreter für Petrograd. Mit der Oktoberrevolution wurde Tschubar Kommissar für Artillerieverwaltung des revolutionären Militärkomitees (ВРК), dann Mitglied der Leitung für Qualitätskontrolle. In den Jahren 1918/1919 war er Vorsitzender des Gremiums für Maschinenfabriken (ГОМЗА) und Mitglied des Präsidiums der ВСНХ (Organisation und Verwaltung für nationale Wirtschaft und Finanzen). Nach dem Ende der Ukrainischen Volksrepublik war Tschubar zwischen 1919 und 1922 in der Ukraine Vorsitzender des Orgbüros zur Wiederherstellung der Industrie, Mitglied des Revolutionskomitees und Vorsitzender des dortigen ВСНХ. Vom 13. Juli 1923 bis zum 28. April 1934 war er Regierungschef (Vorsitzender des Sownarkom) in der Ukraine. Um 1932, zur Zeit der großen Hungerskatastrophe (Holodomor), musste er sich deshalb als ranghohes Mitglied im Ukrainischen Politbüro und als Regierungschef herbe Vorwürfe von Stalin gefallen lassen. Im Machtzentrum 1921 wurde er Mitglied im damals noch mächtigen 25-köpfigen Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Russlands (Bolschewiki) – KPR (B) und 1926 – zusammen mit Mikojan – Kandidat des Politbüros der Partei. Von 1918 bis 1923 war er Mitglied des Präsidiums des Obersten Volkswirtschaftsrates der UdSSR. Trotz der Kritik über die Zustände in der Ukraine wurde er nach dem Tode des ukrainischen Politbüromitglieds Kuibyschew zusammen mit Mikojan Anfang 1935 Vollmitglied im höchsten politischen Gremium der UdSSR, dem Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion – KPdSU (B). Am 1. Januar 1938 musste er diese Position wieder räumen. Von 1934 bis 1937 war er auch Stellvertretender Vorsitzender des Rats der Volkskommissare – der sowjetischen Regierung – und des Rates für Arbeit und Verteidigung der UdSSR. Vom 23. August 1937 bis zum 19. Januar 1938 war Tschubar für kurze Zeit Volkskommissar der Finanzen im Kabinett von Molotow. Stalinsche Säuberungen 1936 verfolgt er noch im Auftrage des Politbüros den ersten Moskauer Prozess gegen Kamenew und Sinowjew, um dann im Rahmen der Stalinschen Säuberungen 1938 selbst Opfer zu werden. Es verschwanden 1936 bis 1938 nicht nur die ehemaligen Oppositionellen, sondern auch viele der treuesten Anhänger Stalins, so auch 1938 die drei Politbüromitglieder Wlas Tschubar und Stanislaw Kossior aus der Ukraine sowie der Lette Jan Rudsutak, außerdem die Politbürokandidaten Postyschew aus der Ukraine und Eiche. Ohne Anhörung durch das Politbüro und nach schweren Folterungen, so berichtete Chruschtschow 1956 auf dem XX. Parteitag, wurde ihnen auf der Grundlage fabrizierter Geständnisse der Prozess gemacht und kurz darauf das Todesurteil ausgesprochen. Anfang 1939 wurden Tschubar, Kossior und andere erschossen. 1955 und 1956 wurde er rehabilitiert. Die Ukraine ([ukʁ̥aˈiːnə] oder [uˈkʁ̥aɛ̯nə],[5] [ʊˈkraenə],[6] [uˈkraɪ̯nə];[7] ukrainisch Україна, [ukrɑˈjinɑ] Ukrajina, russisch Украина Ukraina [ukraˈ(j)iˑnɐ]) ist ein Staat in Osteuropa. Mit einer Fläche von 603.700 Quadratkilometern ist sie der größte Staat, dessen Grenzen vollständig in Europa liegen. Sie verfügt nach Russland über das zweitgrößte Staatsgebiet in Europa. Die Ukraine grenzt an Russland im Nordosten und Osten, Belarus (Weißrussland) im Norden, Polen, die Slowakei und Ungarn im Westen, Rumänien und die Republik Moldau im Südwesten sowie an das Schwarze Meer und das Asowsche Meer im Süden. Die Hauptstadt und größte Metropole des Landes ist Kiew, weitere Ballungszentren sind Charkiw, Dnipro, Donezk und Odessa. Die Kiewer Rus war der mittelalterliche Vorläufer Russlands, der Ukraine und der Republik Belarus. Das Gebiet der heutigen Ukraine wechselte zwischen Herrschaftsansprüchen, bildete jedoch eigenständige Identitäten aus. Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist die Ukraine unabhängig. Im Februar 2014 brach infolge der Euromaidan-Proteste ein bewaffneter Konflikt in Teilen der Ostukraine aus, der bis heute andauert. Die Krim und Teile im Süden der Ostukraine befinden sich seit 2014 nicht mehr unter Kontrolle der ukrainischen Regierung. Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 2.1 Klima und Böden 2.2 Gewässer 2.3 Inseln und Halbinseln 3 Natur und Landschaft 3.1 Vegetation, Flora 3.2 Fauna 3.3 Naturschutz 4 Bevölkerung 4.1 Demografie 4.2 Ethnien 4.3 Sprache 4.4 Religion 4.5 Gesundheit 5 Geschichte 5.1 Antike 5.2 Mittelalter 5.3 Neuzeit 5.4 Bürgerkrieg und frühe Sowjetherrschaft 5.5 Zweiter Weltkrieg 5.6 Nachkriegszeit 5.7 Unabhängigkeit 5.8 Jüngere Vergangenheit 6 Politik 6.1 Politisches System 6.1.1 Verfassung 6.1.2 Präsident 6.1.3 Parlament 6.1.4 Regierung 6.1.5 Wahlen und politische Parteien 6.2 Verwaltungsgliederung 6.3 Außenpolitik 6.3.1 Geopolitische Bedeutung der Ukraine 6.3.2 Mitgliedschaften 6.3.3 Zusammenarbeit mit der EU 6.4 Sicherheitspolitik 6.4.1 Justiz und Polizei 6.4.2 Militär 6.5 Staatshaushalt 6.6 Menschenrechte 7 Wirtschaft 7.1 Lebensstandard 7.2 Wirtschaftliche Entwicklung 7.3 Kennzahlen 7.4 Primärer Sektor 7.4.1 Energie 7.4.2 Landwirtschaft 7.4.3 Land Grabbing 7.5 Industrie 7.6 Dienstleistungen 7.6.1 Finanzwirtschaft 7.6.2 Staatsanleihen 7.6.3 Medien 7.6.3.1 Nachrichten- und Presseagenturen 7.6.3.2 Fernsehsender 7.6.3.3 Zeitungen und Zeitschriften 7.6.3.4 Radio-Stationen 7.6.4 Informationstechnologien 7.6.5 Messen und Ausstellungen 7.6.6 Tourismus 8 Infrastruktur 8.1 Eisenbahn 8.2 Straße 8.3 Luftverkehr 8.4 Schifffahrt 8.5 Telekommunikation 8.6 Pipelines 8.7 Kanäle 8.8 Brücken 9 Kultur 9.1 Feiertage 9.2 Küche 9.3 Volkskunst 9.4 Literatur 9.5 Film 9.6 Musik 9.7 Sport 9.7.1 Fußball 9.7.2 Boxen 9.7.3 Leichtathletik 9.7.4 Schach 9.7.5 Motorradsport 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 Einzelnachweise Etymologie Ukraine (Ukraine) (50° 27′ 0″ N, 30° 30′ 0″O) Kiew (48° 0′ 0″ N, 37° 48′ 0″O) Donezk (50° 0′ 0″ N, 36° 15′ 0″O) Charkiw (48° 28′ 0″ N, 35° 2′ 0″O) Dnipro (46° 39′ 0″ N, 32° 36′ 0″O) Cherson (46° 29′ 0″ N, 30° 44′ 0″O) Odessa (47° 50′ 0″ N, 35° 8′ 0″O) Saporischschja (49° 50′ 0″ N, 24° 2′ 0″O) Lwiw (49° 35′ 0″ N, 34° 33′ 0″O) Poltawa (47° 55′ 0″ N, 33° 21′ 0″O) Krywyj Rih (51° 30′ 0″ N, 31° 18′ 0″O) Tschernihiw (49° 14′ 0″ N, 28° 29′ 0″O) Winnyzja (48° 33′ 0″ N, 39° 18′ 0″O) Luhansk (47° 6′ 0″ N, 37° 33′ 0″O) Mariupol (46° 58′ 0″ N, 31° 59′ 0″O) Mykolajiw (48° 9′ 0″ N, 24° 30′ 0″O) Howerla SCHWARZES MEER ASOWSCHES MEER RUMÄNIEN POLEN BELARUS RUSSLAND MOLDAU Krementschuker Stausee Kachowkaer Stausee Kiewer Meer Krim Die erste Erwähnung des Wortes ukraina findet man in der Kiewer Hypatiuschronik für das Jahr 1187 mit Bezug auf das Fürstentum Perejaslawl.[8] Danach findet man dieses Wort in Chroniken in Bezug auf unterschiedliche geographische Regionen der Rus, auch weit außerhalb des Gebietes der heutigen Ukraine. Die traditionelle etymologische Deutung des Landesnamens verweist auf das altostslawische Wort ukraina, das die Bedeutung „Grenzgebiet, Militärgrenze“ hatte und dem westlichen Begriff Mark entsprach.[9][10] Diese Sichtweise ist sowohl in der internationalen Geschichtsschreibung als auch in der ukrainischen dominierend, da sie unter anderem vom Nationalhistoriker Mychajlo Hruschewskyj[11] und von der Enzyklopädie der Ukraine unterstützt wird.[12] Die meisten Autoren sind sich einig, dass dieser Name, der zunächst das Grenzgebiet zum sogenannten Wilden Feld mit seinen turkstämmigen Reiternomaden bezeichnete, lange Zeit ohne einen ethnischen Bezug existierte. Darüber, wann das Wort Ukraine zum Parallelbegriff für den kirchlichen und im Russischen Reich offiziell benutzten Namen Kleinrussland wurde, gibt es allerdings verschiedene Auffassungen. Da die ostslawische Wurzel krai jedoch sowohl „Rand, Grenze“, als auch „Gebiet, Land“ bedeuten kann, hat in der nationalukrainischen Geschichtsschreibung die Sichtweise an Popularität gewonnen, dass das Wort ukraina in Chroniken seit dem 12. Jahrhundert in der Bedeutung „selbständiges Herrschaftsgebiet, Fürstentum“ benutzt wurde.[13] Die damit einhergehende Behauptung, wie etwa bei Hryhorij Piwtorak, dass es stets eine strikte Unterscheidung zwischen ukraina „Fürstentum“ und okraina „Grenzland“ gab, steht jedoch im Widerspruch zu einer Vielzahl der Primärquellen; ihr wird auch von zahlreichen anderen Autoren widersprochen.[9] Geographie → Hauptartikel: Geographie der Ukraine Der eurasische Steppengürtel, kultureller und ökonomischer Austauschkorridor der Menschheit Das Krimgebirge ca. 1.200 m über dem Meeresspiegel Kinburn-Halbinsel in der Oblast Mykolajiw Etwa 95 % der Ukraine liegt auf dem Gebiet der Osteuropäischen Ebene, weshalb sie fast ausschließlich zu Osteuropa gezählt wird. Die restlichen 5 % zählen je nach Definition zu Mitteleuropa (die Karpaten und Lwiw) und Südosteuropa (Odessa und der Budschak). Andere Landschaftsräume außerhalb der großen Ebene finden sich in der südlichen Westukraine, wo das Land Anteil an den Waldkarpaten und an der Pannonischen Ebene hat, sowie im äußersten Süden. Der höchste Berg des Landes ist die Howerla in der Tschornohora, die eine Höhe von 2061 m erreicht. Die höchste Erhebung der Krim ist der Roman Kosch mit 1545 Metern Höhe. Auf dem zur Osteuropäischen Ebene gehörenden Teil erstrecken sich insbesondere im Norden und Süden des Landes große Tiefländer (ukrainisch Низовина) wie etwa das Dneprtiefland und die Schwarzmeersenke. Das Gelände erreicht dort Höhen zwischen 0 und 200 m. Aufgrund der geringen Höhenunterschiede fließen die Flüsse dieses Gebiets sehr langsam. Im Bereich der Tiefländer gibt es insbesondere in der zentralukrainischen Oblast Poltawa kleinere Gas- und Erdölvorkommen, die aber für eine Eigenversorgung des Landes nicht ausreichend sind. Hoffnungen werden in die Erschließung von Feldern im Schwarzen Meer gesetzt. Im zentralen Landesteil erstrecken sich von Westen nach Osten höherliegende Gebiete mit Geländehöhen zwischen 200 und 470 m (Kamula), die Platten (ukrainisch Височина) genannt werden. Zu diesen gehören etwa die Podolische Platte, das Dneprhochland oder die Donezplatte. Diese Platten bestehen überwiegend aus Gestein aus dem Erdaltertum, das durch die Entstehung des alpidischen Gebirgsgürtels in den letzten 10 Millionen Jahren wieder angehoben worden ist. Sie sind reich an Rohstoffen wie etwa Eisenerz und Kohle. Die größten Erzvorkommen finden sich im Krywbass um die Stadt Krywyj Rih im Westen der Oblast Dnipropetrowsk, während die Kohlelager sich überwiegend im Gebiet des Donezbeckens um die Stadt Donezk befinden. Die Platten sind von zahlreichen kleineren und größeren Flüssen durchschnitten, die sich teilweise tief ins Gelände eingeschnitten haben. Der Nordwesten der Ukraine wird als Wolhynien bezeichnet. Diese Landschaft wird mit Galizien zu den „Keimzellen“ einer unabhängigen Ukraine gerechnet, da diese Gebiete erst im Zuge des Zweiten Weltkriegs von Polen an die Sowjetunion abgetreten wurden. Teile der Westukraine hatten bis dahin mit kurzen Ausnahmen so gut wie nie zu einem von Moskau aus regierten Reich gehört. Seit der Zerschlagung der Galizischen russophilen Bewegung durch Österreich stand die Mehrheit der Bevölkerung Russland sehr reserviert gegenüber. Das Entstehungsgebiet der ukrainischen Kultur und Sprache liegt aber wahrscheinlich im Dneprgebiet südöstlich von Kiew, wo im 17. Jahrhundert für kurze Zeit der Kosakenstaat bestand. Der geografische Mittelpunkt des Landes befindet sich in der Nähe der Siedlung Dobrowelytschkiwka in der Oblast Kirowohrad. Österreichische Ingenieure kamen Ende des 19. Jahrhunderts zu dem Ergebnis, dass der geographische Mittelpunkt Europas im Dorf Dilowe in der Oblast Transkarpatien liege. Da es verschiedene Verfahren zur Berechnung des Mittelpunktes gibt und die Ostgrenzen Europas willkürlich und somit nicht eindeutig festgelegt sind, beanspruchen jedoch auch mehrere andere Orte den Titel für sich. Klima und Böden Kiew Klimadiagramm J F M A M J J A S O N D   48 -3-8   46 -1-7   39 4-2   48 145   53 2111   73 2414   88 2515   69 2414   47 1910   35 125   51 50   52 0-5 Temperatur in °C,  Niederschlag in mm Quelle: Ukrainian Hydrometeorological Center, Daten: 1961–1990[14] Abgesehen von den Berggebieten und den südwestlichen und südlichen Küstenregionen lässt sich die Ukraine hinsichtlich des Klimas, der Böden und der Vegetation in drei Großzonen gliedern. Im Nordwesten hat es Anteil an den Prypjatsumpfgebieten, die insbesondere durch frühere Gletschervorstöße aus Skandinavien während der Eiszeiten geprägt wurden. Hier finden sich die schlechtesten Böden des Landes. Hinzu kommt, dass diese Region besonders stark von der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 betroffen ist. Das Gebiet erhält relativ viel Niederschlag (500–750 mm), die Sommer sind, mit Durchschnittstemperaturen im Monat Juli von 17 bis 19 °C, mild. An diese Zone schließt sich nach Süden und Südosten die sogenannte Waldsteppenzone an, in der ehemals bestehende Waldbestände aber überwiegend schon abgeholzt wurden. Hier befinden sich weit ausgedehnte Lössebenen, die im Eiszeitalter unter periglazialen Bedingungen entstanden sind. Aus dem Löß haben sich überwiegend sehr fruchtbare Schwarzerdeböden entwickelt, die zu den ertragreichsten der Welt gehören. Die Niederschlagsmengen liegen zwischen 350 und 400 mm, die Juli-Durchschnittstemperaturen bei 20 °C. Insgesamt bietet dieses Gebiet sehr gute Bedingungen für eine landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings sind die Böden sehr erosionsanfällig, wenn sie, wie oft in Sowjetzeiten geschehen, falsch bestellt werden. Im Südosten grenzt die Steppenzone an, die nur über relativ geringe Niederschläge von teilweise unter 250 mm im Jahr verfügt. Auch hier sind die Sommer relativ heiß mit Durchschnittstemperaturen im Juli von teilweise über 23 °C. Die fruchtbaren Schwarz- und Kastanienbraunerden dieses Gebietes konnten überwiegend erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts in Wert gesetzt werden, nachdem durch den Bau von Staudämmen an den großen Flüssen ausgedehnte Bewässerungsanlagen entstanden waren (Siehe auch: Stauseen in der Ukraine). Die Küstenregionen auf der Halbinsel Krim und im südwestlichen Bessarabien, dem Budschak, sind sehr fruchtbar und werden aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen mit milden Wintern insbesondere für den Obst- und Weinanbau genutzt. Gewässer Dnepr in Kiew Die Südküste der Ukraine hat einen 2782 km langen Anteil am Schwarzen Meer und am Asowschen Meer. Zu den zahlreichen Flüssen, die das Land durchkreuzen und dort im Schwarzen Meer münden, zählen der Dnepr, der Südliche Bug und der Dnister. Im Westen bildet die Donau eine 54 km lange Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine. Hier liegt auch der Jalpuhsee, der größte natürliche See der Ukraine. Weitere große Flüsse sind die Desna, der Pruth, die Horyn und der Siwerskyj Donez. Viele kleinere Flüsse sind von versumpften Ufern mit Schilfbestand geprägt. Die Straße von Kertsch, eine 40 km lange Meerenge, verbindet das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer und trennt die Halbinsel Krim von der Halbinsel Taman (Russland). Über Polesien erstreckt sich mit einer Größe von 90.000 km² das größte Sumpfgebiet Europas. Im Nordwesten des Landes liegt der Nationalpark Schazk mit dem Switjas-See. Inseln und Halbinseln Zu den Schwarzmeerinseln zählen Dscharylhatsch, Tusla und die Schlangeninsel (gehört seit 1948 der Ukraine) im Süden des Landes. Die mit Abstand bekannteste Halbinsel ist die Krim, die – aus der Sicht des ukrainischen Staates und der großen Mehrheit der Generalversammlung der Vereinten Nationen – seit 1954 zur Ukraine gehört, seit 2014 aber von Russland beansprucht und faktisch kontrolliert wird. Die Insel Chortyzja im Stadtgebiet von Saporischschja ist die größte Dnepr-Insel. Zahlreiche weitere Flussinseln des Dnepr befinden sich bei Kiew und in seinem Mündungsdelta am Schwarzen Meer. Siehe auch: Liste ukrainischer Inseln Natur und Landschaft Die Landschaft in den ukrainischen Karpaten Przewalski-Pferde in der Askanija-Nowa (Naturschutzgebiet) Vegetation, Flora In den Karpaten existieren die letzten warmgemäßigten Urwälder Europas. Sie zählen seit Juli 2007 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Knapp 16 % der Fläche des Landes sind bewaldet (hauptsächlich mit Buchen, Kiefern, Birken, Espen, Eichen, Erlen, Eschen und Ahorn). Neben den Karpaten bilden das Dnepr-Bassin und das Prypjat-Bassin die wichtigsten Ökosysteme. Gurken, Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Hülsenfrüchte und Auberginen sind das am häufigsten angebaute Gemüse. Zu den typischen Obstsorten zählen Trauben, Birnen, Melonen, Pfirsiche, Pflaumen und Aprikosen. Die wichtigste Nutzpflanze ist der Weizen. Neben ihm wird aber auch viel Roggen, Gerste, Kartoffeln, Mais und vor allem Buchweizen angebaut. Die Sonnenblume ist die Nationalpflanze. Fauna Neben der natürlichen Artenvielfalt gibt es Fasane, Kraniche und Pfauen. Zudem wurden im Naturschutzgebiet Askanija-Nowa auch Exoten wie der Afrikanische Strauß eingewildert. Auch kleine Affen leben dort. Zu den traditionellen Zuchttieren der Krim gehört das Kamel. In den Meeren um die Halbinsel sind einige Delfin- und Walarten beheimatet. Wasserschildkröten, Eidechsen und Schlangen sind im gesamten Land vertreten. Waschbären, Wildschweine, Bären, Wölfe und Hirsche sind Waldbewohner und daher am häufigsten im Westen und Norden der Ukraine anzutreffen. In Askanija-Nowa gibt es über 100 Exemplare des vom Aussterben bedrohten Przewalski-Pferdes, das um 1900 aus der Mongolei nach Europa eingeführt wurde. Bis vor 200 Jahren lebte in der Ukraine der Tarpan in freier Wildbahn, bis er schließlich ausgerottet wurde. Weit verbreitet in der Ukraine war bis Anfang des 20. Jahrhunderts das Ukrainische Steppenrind. Naturschutz Nach schweren Umweltkatastrophen wie der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl und dem Tankerunglück im Schwarzen Meer 2010 hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, Reformen für den Naturschutz durchzuführen. In der Ukraine gibt es 18 Nationalparks sowie die Ukrainische Naturschutzgesellschaft. Bevölkerung Bevölkerungspyramide Ukraine 2016 Demografie Die Bevölkerungszahl der Ukraine betrug 2015 mit Krim ca. 44 Millionen (42 Millionen ohne Krim). Die Bevölkerung der Ukraine sinkt seit dem Ende der Sowjetzeit aufgrund der niedrigen Lebenserwartung, Auswanderung und einer kollabierenden Geburtenziffer. 2016 kamen auf 1000 Einwohner 10,5 Geburten und 14,4 Todesfälle, womit die Ukraine eine der höchsten Sterberaten der Welt hatte. Die Fertilitätsrate pro Frau betrug 1,54 Kinder. Das Medianalter lag bei 40,4 Jahren. Aufgrund der hohen Sterberaten von Männern hat die Ukraine einen Frauenüberschuss. Das Bevölkerungswachstum betrug 2016 −0,4 Prozent, damit gehört die Ukraine zu den Ländern die weltweit am schnellsten Einwohner verlieren. Bis 2050 wird in der Ukraine noch von einer Einwohnerzahl von 36 Millionen ausgegangen.[15] 2017 lebten 5,9 Millionen Personen, die in der Ukraine geboren wurden, im Ausland. Die meisten davon lebten in Russland (3,3 Mio.), den Vereinigten Staaten (380.000), Kasachstan (350.000), Deutschland (260.000) und Italien (240.000). In der Ukraine selbst waren im Jahre 2017 11,2 % der Bevölkerung im Ausland geboren, die meisten davon in Russland.[16][17] Historische Bevölkerungsentwicklung der Minderheiten Bevölkerungsentwicklung 1950–2019 mit einer Spitze 1990–91 Vor dem Ersten Weltkrieg lebte eine deutschsprachige Minderheit von mehreren hunderttausend Menschen auf dem Gebiet der heutigen Ukraine (Galizien, Bukowina, Wolhynien, Schwarzmeerküste); heute sind es noch etwa 30.000 bis 40.000. Siehe auch: Ukrainedeutsche Bis 1944 lebten mehrere Millionen Polen in den heute zum Westen der Ukraine gehörenden Gebieten Galizien, Bukowina und Wolhynien. 1944 kam es vor allem in Wolhynien zu Massakern an der polnischen Bevölkerung, denen über 40.000 Polen zum Opfer fielen. Nach dem Krieg und der Annexion der polnischen Gebiete östlich des Bug wurde die polnische Bevölkerung im Zuge der cvertrieben. Bis zum Zweiten Weltkrieg lebten in der Ukraine viele Juden (z. B. in Schtetl-Siedlungen), die jedoch zu großen Teilen während der Besatzung durch das Deutsche Reich von SS-Einsatzgruppen ermordet wurden. Die Ukraine war eines der Hauptverbreitungsgebiete der jiddischen Sprache. Die Überlebenden wandern seitdem in die USA, nach Israel und zum kleinen Teil nach Deutschland aus. 2001 lebten noch rund 100.000 Juden in der Ukraine. Ihre Zahl nimmt wegen der Auswanderung und des allgemeinen Geburtenrückgangs weiterhin ab. Frau in Tracht, sie trägt das „Wyschywanka“, eine Bluse mit aufwendiger ukrainischer Kreuzstich-Stickerei und den traditionellen Blumenkranz, 1916. Ruschnyk – ein gewebtes Leinentuch mit ukrainischer Kreuzstich-Stickerei, ein Symbol der Gastfreundschaft und fester Bestand der Volkskunst.[18][19] Jede Region hat eigene Motive, Besonderheiten der Komposition und der Farben, die von Generation zur Generation, von Mutter zur Tochter tradiert werden. Rushnyk Museum in Perejaslaw. Ensemble für traditionelle ukrainische Tänze Ethnien Mehrheitsethnien in den Rajonen der Ukraine (2001) Anteil der ethnischen Ukrainer an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)[20] Anteil der russischen Muttersprachler an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001) Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, 17,3 % Russen und über 100 weitere Ethnien. Eine staatlich nicht anerkannte Minderheit sind die Russinen Transkarpatiens. Neben den zehn größten Ethnien gibt es noch kleinere Minderheiten mit weniger als 100.000 Einwohnern, darunter hauptsächlich Griechen, Roma, Aserbaidschaner, Georgier und Deutsche.[20] Die Ukrainer stellen in allen Regionen mit Ausnahme der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol den größten Teil der Bevölkerung. In diesen beiden Regionen sind Russen die bei weitem überwiegende Volksgruppe, weitere Gebiete mit hohem russischen Bevölkerungsanteil von 39,0 % bzw. 38,2 % (Volkszählung von 2001) sind die Oblaste Luhansk und Donezk im Südosten der Ukraine. Russen leben in der Ukraine vorwiegend in Städten. In ländlichen Regionen sind nur 6,9 % der Bevölkerung Russen, während Ukrainer dort einen Anteil von 87,0 % stellen.[21] Ethnie Anzahl im Jahr 2001 Anteil im Jahr 2001 Anteil im Jahr 1989 Ukrainer 37.541.700 77,8 % 72,7 % Russen 8.334.100 17,3 % 22,1 % Rumänen/Moldauer 508.600 0,8 % 0,9 % Belarussen 275.800 0,6 % 0,9 % Krimtataren 248.200 0,5 % 0,0 % Bulgaren 204.600 0,4 % 0,5 % Magyaren 156.600 0,3 % 0,4 % Polen 144.100 0,3 % 0,4 % Juden 103.600 0,2 % 0,9 % Armenier 99.900 0,2 % 0,1 % Sprache Die unterschiedlichen historischen Erfahrungen aus Vielvölkerstaaten in den Regionen der Ukraine komplizieren die Sprachenfrage: Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung beherrscht sowohl die ukrainische Sprache als auch die russische Sprache. Das Russische verlor mit der Unabhängigkeit 1991 jedoch den Status als Amtssprache. Beide Sprachen sind ostslawische Sprachen und somit verwandt. Eine weit verbreitete mündliche Mischform der ukrainischen Sprache mit dem Russischen ist der Surschyk. In der Volkszählung von 2001 wurde auch die Muttersprache der Bevölkerung nach eigener Angabe der Befragten ermittelt. Hierbei wurde ein Bevölkerungsanteil von 67,5 % für die ukrainische Sprache ermittelt. Der Unterschied zur Nationalitätenverteilung ist dadurch zu erklären, dass 14,8 % der Ukrainer Russisch als Muttersprache angaben, aber nur 3,9 % der Russen Ukrainisch. Prominentes Beispiel hierfür ist die Ukrainerin Julija Tymoschenko, deren Muttersprache Russisch ist.[22] Die Angehörigen der kleineren Nationalitätsgruppen benannten weit überwiegend Russisch als Muttersprache, lediglich bei den Polen dominierte Ukrainisch.[20] Russisch als Muttersprache gaben 29,6 % der Bewohner an. In den meisten west- und zentralukrainischen Oblasten ermittelte die Volkszählung einen ukrainischen Muttersprachleranteil von mehr als 90 %. In der Oblast Ternopil erreichte der Anteil ukrainischer Muttersprachler 98,3 %. In den meisten südukrainischen Oblasten gaben zwei Drittel der Bevölkerung die ukrainische Sprache als ihre Muttersprache an. In der Autonomen Republik Krim und in Sewastopol erreichte der ukrainische Muttersprachleranteil nur 10,1 % bzw. 6,8 %. In den ostukrainischen Regionen Oblast Charkiw, Oblast Dnipropetrowsk und Oblast Saporischschja stellen ukrainische Muttersprachler die Sprachenmehrheit mit Werten zwischen 50,2 % bis 67 %. Eine Minderheit bilden ukrainische Muttersprachler in der Oblast Donezk und Oblast Luhansk mit Anteilen von 24,1 % und 30,0 %.[23][24] Russische Muttersprachler bilden in der Autonomen Republik Krim und in Sewastopol mit 77,0 % bzw. 90,6 % die Sprachenmehrheit. Viele russische Muttersprachler auf der Krim sind ethnische Ukrainer und Angehörige anderer Minderheiten. In der Oblast Donezk und in der Oblast Luhansk beträgt der russische Muttersprachleranteil 74,9 % bzw. 68,8 %. In der Südukraine (ohne die Halbinsel Krim) liegt der russische Muttersprachleranteil meistens bei Werten um die 30 %. In der nördlichen und zentralen Ukraine liegt der russische Muttersprachleranteil zwischen 1,2 % in der Oblast Ternopil und 10,3 % in der Oblast Tschernihiw. In der Stadt Kiew und in der Oblast Sumy weichen die Werte mit 25,4 % bzw. 15,6 % davon ab.[23][24] Eine Statistik der Akademie der Wissenschaften der Ukraine aus dem Jahr 2011 weist 42,8 % der gesamtukrainischen Bevölkerung als zu Hause Ukrainisch sprechend aus, während 38,7 % dort Russisch benutzen und 17,1 % beide Sprachen verwenden.[25] Eine andere Umfrage aus dem Jahr 1993 ergab, dass 53 % der Bevölkerung bevorzugt Russisch in Gesprächen benutzt,[26] eine Zahl, die auch in einer Statistik aus dem Jahr 2013 auftauchte.[27] Mehrere Befragungen ergaben eine russischsprachige Mehrheit in Regionen, in denen laut offizieller Volkszählung das Ukrainische überwog, darunter etwa die Oblaste Charkow und Odessa.[28] Im Westen sprechen demnach 94,4 % Ukrainisch, 2,5 % Surschyk und 3,1 % Russisch, während z. B. im Süden, zu dem auch die Halbinsel Krim gehört, 82,3 % Russisch, 12,4 % Surschyk und 5,2 % Ukrainisch sprechen.[26] Seit der Unabhängigkeit verschieben sich die Sprachverhältnisse aber etwas zugunsten des Ukrainischen. Im Jahr 1989 betrug laut offizieller Statistik der ukrainische Muttersprachleranteil 64,7 %; bis 2001 stieg er auf 67,5 %. Der Anteil russischer Muttersprachler betrug 1989 32,8 % an der Gesamtbevölkerung bis 2001 sank er auf 29,6 %.[23] Seit 1991 ist das Ukrainische die einzige Amtssprache des Landes, obwohl große Teile der Bevölkerung fordern, Russisch wieder als zweite Amtssprache einzuführen.[29] Seit 1991 wurde Ukrainisch Pflichtfach in allen Schulen und zunehmend auch Unterrichtssprache. An vielen ukrainischen Hochschulen, insbesondere im technischen Bereich, findet der Unterricht jedoch mangels ukrainischer Fachliteratur überwiegend oder nur in russischer Sprache statt. Die „Sprachenfrage“ ist in der ukrainischen Politik ein Reizthema. Die nach Russland orientierte Partei der Regionen sowie die Kommunistische Partei treten für die völlige Gleichberechtigung des Russischen als zweiter Amtssprache ein. Die „orangen“, westlich orientierten Parteien rund um den ehemaligen Präsidenten Juschtschenko und Julija Tymoschenko sowie nationalistische Parteien lehnten dies jedoch ab. Unter Wiktor Juschtschenko wurde eine aktive Ukrainisierungspolitik betrieben; so wurde etwa das Russische in Schulen und im Alltag zurückgedrängt und zahlreiche Maßnahmen eingeführt, die den Gebrauch der ukrainischen Sprache fördern sollten. Der 2010 gewählte Präsident Janukowytsch hob jedoch zahlreiche dieser Maßnahmen wieder auf, wogegen die Opposition um Julija Tymoschenko vehement protestierte.[30] Janukowytsch äußerte sich zunächst auch gegen die Einführung des Russischen als zweite Staatssprache, da die Verhältnisse im Parlament die notwendige Änderung der ukrainischen Verfassung, für die eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist, unmöglich machten. Zudem fürchtete Janukowytsch Proteste aus dem nationalistischen Lager.[31] Im Frühjahr 2012 griff seine Partei der Regionen die Sprachenfrage jedoch wieder auf. Trotz heftiger, zum Teil handgreiflicher Proteste der Opposition im Parlament, wurde ein Gesetz verabschiedet, wonach in einer Region, in der mindestens zehn Prozent der Bevölkerung eine andere Muttersprache haben, diese den Status einer regionalen offiziellen Sprache bekommt.[32] Damit ist Russisch in 13 der 27 Regionen der Ukraine, darunter in der Hauptstadt Kiew, dem Ukrainischen gleichgestellt. Eine regionale Aufwertung erhielten zudem Ungarisch (Transkarpatien), Rumänisch (Bukowina) und Krimtatarisch (Krim). Außerdem erkannte die Ukraine erstmals die russinische Sprache an, die zuvor auf offizieller Ebene als Dialekt des Ukrainischen behandelt wurde. Im Jahr 2005 ratifizierte die Ukraine die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Ein von der Werchowna Rada 2012 bzw. 2013 beschlossenes Gesetz erkennt folgende Sprachen offiziell als Minderheitensprachen an: Russisch, Weißrussisch, Bulgarisch, Armenisch, Gagausisch, Jiddisch, Krim-Tatarisch, Moldauisch (Variante des Rumänischen), Deutsch, Neugriechisch, Polnisch, Romani, Rumänisch, Slowakisch, Ungarisch, Ruthenisch (Variante des Ukrainischen), Karäisch, Krimtschakisch.[33] Im Februar 2018 wurde dieses Gesetz vom Verfassungsgericht als verfassungswidrig befunden und damit für nichtig erklärt.[34] Im September 2017 verabschiedete das ukrainische Parlament einen neuen Gesetzentwurf, der das Unterrichtsrecht für ethnische Minderheiten in ihren Muttersprachen in ukrainischen Schulen einschränkt. Da Rumänen und Ungarn zu den bedeutendsten ethnischen Minderheiten in der Ukraine zählen, verurteilten Rumänien und Ungarn dieses Gesetz und der rumänische Präsident Klaus Johannis sagte aus Protest einen geplanten Besuch nach Kiew ab.[35] Siehe auch: Russische Sprache in der Ukraine Religion → Hauptartikel: Religionen in der Ukraine Vorherrschende Religion in den Regionen (nach Anteil der registrierten religiösen Gemeinden) 50 % – 66 % katholisch (großenteils griechisch katholisch) > 66 % orthodox 50 % – 66 % orthodox 33 % – 50 % orthodox (mehrheitlich) Klosterkirche St. Michael, Kiew Rosenberg-Synagoge, Kiew. Bereits im 10. Jahrhundert lebten Juden in Kiew. Dschuma-Dschami-Moschee, Jewpatorija Die Ukraine ist ein konfessionell gemischtes Land. Ca. 75 % der Ukrainer gehören den orthodoxen Kirchen an. Bis 2018 bestand eine Spaltung in eine als kanonisch anerkannte Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats,[36] ein autonomer Teil der Russisch-Orthodoxen Kirche und eine nicht anerkannte, nach 1991 entstandene Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats. Zwischen den beiden Kirchen tobte ein erbitterter Streit um Legitimität und um Besitzansprüche an Immobilien. Die Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche galt als dritte östlich-orthodoxe Kirche des Landes. Auch ihre Legitimität war umstritten. Im Oktober 2018 erkannte der ökumenische Patriarch gegen den Widerstand der russisch-orthodoxen Kirche die Kirchen als kanonisch an und unterstellte das Gebiet der Ukraine seiner direkten Zuständigkeit mit dem Ziel einer Vereinigung der drei Kirchen[37] Am 15. Dezember 2018 fusionierte die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats mit der ukrainischen autokephalen orthodoxen Kirche zur Orthodoxen Kirche der Ukraine. Die dem Moskauer Patriarchen unterstehende Kirche boykottierte die Synode, auf der die Fusion beschlossen wurde. Dem orthodoxen Ritus folgt auch die 1596 entstandene Ukrainische griechisch-katholische Kirche, die allerdings die Suprematie des Papstes anerkennt und mit Rom uniert ist. Ihr gehören ca. 5,5 Mio. Gläubige, hauptsächlich im Westen des Landes, an. Daneben gibt es in der Ukraine ca. 2 Mio. Muslime (4 %, davon 1,7 % Tataren), 1,1 Mio. römisch-katholische Christen (2,4 %, vor allem Polen und Deutsche) sowie 1,2 Mio. evangelische Christen (2,7 %), darunter als größte protestantische Gruppe die Baptisten, und etwa 300.000 Juden.[38] Gesundheit Die Lebenserwartung bei Männern liegt in der Ukraine bei 67,1 Jahren, Frauen werden durchschnittlich 76,9 Jahre alt.[39] In der Ukraine gibt es keine obligatorische oder staatliche Krankenversicherung, daher können sich viele keine kostspielige Operation leisten. Entwicklung der Lebenserwartung[15] Zeitraum Lebenserwartung Zeitraum Lebenserwartung 1950–1955 61,8 1985–1990 70,6 1955–1960 67,1 1990–1995 68,7 1960–1965 69,7 1995–2000 67,4 1965–1970 70,7 2000–2005 67,5 1970–1975 70,7 2005–2010 67,9 1975–1980 69,7 2010–2015 71,1 1980–1985 69,2 Pandemien Ende 2006 waren nach Angaben der WHO 0,2 % der Gesamtbevölkerung mit dem HI-Virus infiziert.[40] Nach Schätzungen waren Anfang 2008 1,7 % der erwachsenen Bevölkerung (von 15 bis 49 Jahren) infiziert.[41] Ungeklärt ist, wieweit dies eine schon lange bestehende Krankheitshäufigkeit ist. Die Ukraine ist somit das am stärksten betroffene Land in Europa.[42] Nach einer Schätzung von UN-AIDS lebten im Jahr 2016 etwa 240.000 Menschen in der Ukraine mit HIV, von denen jedoch, der NGO Gesamtukrainisches Netzwerk von Menschen, die mit HIV/AIDS leben nach, nur etwa 139.000 offiziell registriert sind.[43] Im Zusammenhang mit dem H1N1-Virus (allgemein unter den Namen Schweinegrippe und Neue Grippe bekannt) ordnete die ukrainische Regierung nach einer Serie von Todesfällen am 30. Oktober 2009 in neun Oblasten[44] die Schließung der Schuleinrichtungen und ein Verbot von größeren Veranstaltungen für drei Wochen an. Insgesamt bestätigten die ukrainischen Behörden den Tod von 33 Menschen. Der ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko bestätigte aber nur elf Todesfälle. Im Westen des Landes kam es zu Hamsterkäufen in den Apotheken. Die ukrainischen Streitkräfte stellten Ärzte, Sanitäter und Reservisten ab, um die massenhaft unter Grippe leidenden Menschen zu betreuen. „Die Situation droht völlig außer Kontrolle zu geraten“, erklärte der Chef des Sicherheitsausschusses im Parlament, Anatolij Hryzenko.[45][46] Geschichte → Hauptartikel: Geschichte der Ukraine und Geschichte der Karpatenukraine Antike Das skythische goldene Pektorale aus dem Kurgan Towsta Mohyla, viertes Jahrhundert v. Chr. Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hielten sich in der Frühzeit meist indogermanische Völker (unter anderem Kimmerier, Skythen und Sarmaten) auf. Darüber hinaus entstanden im siebten bis sechsten Jahrhundert v. Chr. mehrere griechische Kolonien an der Schwarzmeerküste, die im fünften Jahrhundert v. Chr. das Bosporanische Reich bildeten. Im dritten und vierten Jahrhundert ließen sich im Süden zwischen den Flüssen Dnestr und Dnepr und auf der Krim Goten nieder. 375 wurden sie von Hunnen unterworfen. Das Wilde Feld, die ausgedehnten Steppengebiete im Süden des Landes, diente als Durchgangsgebiet für Bulgaren, Awaren, Magyaren und andere Völker. Mittelalter Die Ausdehnung der Kiewer Rus um 1000 n. Chr. Festung Chotyn am Dnister Die Region Polesien im Nordwesten der Ukraine gilt als eine mögliche Urheimat der Slawen. Die heutige Ukraine hat ihren Ursprung, genau wie Russland und Belarus, im ersten ostslawischen Staat, der Kiewer Rus. Ab dem 8. Jahrhundert befuhren Wikinger die osteuropäischen Flüsse und vermischten sich mit der slawischen Mehrheitsbevölkerung. Diese auch Waräger oder Rus genannten Kriegerkaufleute waren maßgeblich an der Gründung der Kiewer Rus mit Zentren in Kiew und Nowgorod beteiligt. Die Kiewer Rus erreichte ihre Blütezeit im 10. und 11. Jahrhundert, nachdem sie durch militärische Feldzüge Handelsprivilegien in Byzanz durchgesetzt und das Chasarenreich zerstört hatten. Mit der 988 erfolgten griechisch-orthodoxen Christianisierung der Rus begann ein bemerkenswerter kultureller Aufschwung. Allerdings setzten im 12. Jahrhundert feudale Spaltungsprozesse ein. Aufgrund der politischen Zersplitterung erlag das altrussische Reich in den Jahren 1237 bis 1240 der Invasion der Mongolen, die die Rus ihrem Reich der Goldenen Horde tributpflichtig machten. Der nordöstliche Teil der Rus (Fürstentum Wladimir-Susdal, Rjasan, Twer) blieb bis 1480 unter ihrer Herrschaft, während südwestliche Gebiete und Galizien-Wolhynienin in Folge der Schlacht am Irpen (1321) und der Schlacht am Blauen Wasser (1362) unter die Herrschaft des Großfürstentums Litauen kamen, das später mit Polen eine gemeinsame Republik Polen-Litauen bildete. Gebiete der heutigen Ukraine gelangten hierbei ab dem 16. Jahrhundert in den polnischen Herrschaftsbereich. Im Osten wurde aus dem Fürstentum Wladimir-Susdal das Großfürstentum Moskau, das nach und nach alle russischen Nachbarfürstentümer um sich konsolidierte und schließlich das tatarische Khanat Kasan unterwarf. Die Ukraine wurde durch dessen Ausdehnung zum russisch-polnischen Rivalitätsgebiet und Grenzland. Im Schwarzmeergebiet hielt noch lange die Herrschaft des Krimkhanats unter osmanischer Oberhoheit an, bis die Krim im 18. Jahrhundert vom Russischen Kaiserreich annektiert wurde. In den Grenzregionen zwischen der bewaldeten sesshaften Welt und den nomadisch geprägten Steppenlandschaften (historisch Wildes Feld genannt) lebten die slawischen Kosaken, die sich der Lebensweise als Steppenreiter angepasst hatten, in ständigem Kleinkrieg mit den einfallenden Krimtataren. In Russland waren das die Donkosaken und in der Ukraine die Saporoger- oder Dneprkosaken. Neuzeit Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief (Ilja Jefimowitsch Repin, 1880) Rechtliche Diskriminierung, wirtschaftliche Ausbeutung und religiöser Druck auf die orthodoxe Bevölkerung der südwestlichen Rus seitens der polnischen Krone und der polnischen Magnaten führten immer wieder zu blutigen Aufständen gegen die polnische Herrschaft, die von der oktroyierten Kirchenunion von Brest 1596 weiter angefeuert wurden. Im Jahre 1648 befreite sich die Ukraine in einem Volksaufstand unter Führung des Kosakenhetmans Bohdan Chmelnyzkyj von der Herrschaft Polens und die Saporoger Kosaken begründeten einen unabhängigen Staat, das Hetmanat. 1654 unterstellten sich die Kosaken im Vertrag von Perejaslaw der Oberherrschaft des Moskauer Zaren, und in der Folge kam die Linksufrige Ukraine (in Bezug auf den Fluss Dnepr) mit Kiew unter russische Herrschaft. Das Hetmanat der Kosaken bestand als autonomer Teil des Russischen Kaiserreiches bis in die Regierungszeit Katharinas der Großen. Die Rechtsufrige Ukraine, darunter Wolhynien und Podolien verblieb zunächst bei Polen-Litauen. Das rechtsufrige Hetmanat wurde bereits im 17. Jahrhundert von den Polen aufgelöst. Bei den Teilungen Polens am Ende des 18. Jahrhunderts fiel auch der rechtsufrige Teil der Ukraine an Russland, die im Westen der Ukraine gelegenen Gebiete Galizien und die Bukowina im Westen an das Habsburgerreich. Als Resultat mehrerer Russisch-Türkischer Kriege wurden im 18. Jahrhundert weite Teile der heutigen Südukraine den unter osmanischer Vasallität stehenden Krimtataren abgerungen. Diese Gebiete wurden als Neurussland unter der Leitung von Grigori Potjomkin erschlossen und mit Saporoger Kosaken und Siedlern aus der Ukraine und aus Russland besiedelt. Die Ukrainer wurden im Russischen Reich als Kleinrussen bezeichnet, in Anlehnung an eine alte Einteilung der orthodoxen Kirchenprovinzen in Klein-Russland (historisches Kernland um Kiew) und Groß-Russland (die Gebiete im Norden). Zwischen den Teilungen Polens und der russischen Revolution war die Ukraine zudem Teil des jüdischen Ansiedlungsrayons. Im 19. Jahrhundert begann sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine eine Nationalbewegung zu entfalten. Sie lehnte die von der zaristischen Regierung präferierte Vorstellung vom dreieinigen russischen Volk aus Großrussen, Kleinrussen und Weißrussen ab und strebte die Formierung einer „ukrainischen“ Nation und als Endziel einen Nationalstaat an. Wichtige nationale Vordenker waren der Nationaldichter Taras Schewtschenko und die Historiker Mykola (Nikolaj) Kostomarow und Mychajlo Hruschewskyj. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die ukrainische Nationalbewegung von den Behörden unterdrückt, indem Schulen und bestimmte politische Druckwerke in ukrainischer Sprache (damals bekannt als kleinrussischer Dialekt) verboten wurden. Deshalb verschob sich der Schwerpunkt der Nationalbewegung auf das österreichische Galizien, wo die Ukrainer (Ruthenen) im Unterschied zu Russland als Nationalität anerkannt wurden. In Konkurrenz zur „ukrainischen“ Identität stand eine „kleinrussische“ Identität, die stärker auf Russland hin orientiert war. Bürgerkrieg und frühe Sowjetherrschaft Sonderdepesche vom 9. Februar 1918 West-Ukrainische Volksrepublik (1918) Nach der russischen Februarrevolution 1917 und während der deutschen und österreichischen Besatzung am Ende des Ersten Weltkrieges entstanden kurzlebige ukrainische Nationalstaaten, die Ukrainische Volksrepublik und Westukrainische Volksrepublik. Am 22. Januar 1919 wurde die Vereinigung der beiden Volksrepubliken beschlossen. Das Gebiet der West-Ukrainischen Volksrepublik wurde jedoch auch von Polen beansprucht und im Rahmen des Polnisch-Ukrainischen Krieges bis Juli 1919 vollständig besetzt; jedoch wurden im Polnisch-Sowjetischen Krieg die polnischen Truppen kurz darauf zurückgedrängt. In der Folge fielen die westukrainischen Gebiete an Polen, Rumänien und die Tschechoslowakei, die Zentral-, Ost- und Südukraine an die Russische Sowjetrepublik. Parallel dazu gelang es der überwiegend bäuerlichen Machno-Bewegung im Südosten des Landes, eine anarchistische Revolution durchzuführen. Zunächst halfen die Anarchisten den sowjetischen Bolschewiken gegen die konservativ-monarchistischen „Weißen“ von Anton Denikin, dann wurden sie jedoch selbst von den Bolschewiken vernichtet. Im Verlauf des sehr wechselvollen und blutigen Russischen Bürgerkriegs wurden die meisten Gebiete der Ukraine von der Roten Armee erobert und unter Leo Trotzki Sowjetrussland angeschlossen. Mit der Gründung der Sowjetunion im Dezember 1922 wurde die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) gegründet. Die frühe bolschewistische Nationalitätenpolitik der Korenisazija zielte darauf ab, die Minderheiten für die sozialistische Idee zu gewinnen und gleichzeitig die reaktionären einheitsrussischen Kräfte zu schwächen. Es begann eine bis 1931 anhaltende[47] staatliche Politik der Ukrainisierung, die die ukrainische Sprache förderte und den Anteil von Ukrainern in der Kommunistischen Partei und den Behörden vergrößerte. Das allgemeine Frauenwahlrecht bestand seit dem 10. März 1919.[48] Für die junge Sowjetunion war die Ukraine die „Kornkammer“. Als unter Josef Stalin seit 1929 die Landwirtschaft zwangsweise kollektiviert wurde, kam es in der Ukraine zu einer unter dem Namen Holodomor bekannten Hungersnot, die in der Ukraine nach neuesten Schätzungen ca. 3,5 Millionen Menschenleben forderte, mehr als in den anderen Gebieten der Sowjetunion zusammen (andere Schätzungen liegen zwischen 2,4 Millionen und bis zu 14,5 Millionen Opfern).[49] Ukrainische Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, dass sie absichtlich herbeigeführt wurde.[50] Lasar Kaganowitsch gilt als Hauptverantwortlicher für den Terror im Zusammenhang mit der Zwangskollektivierung. Die Bewertung der historischen Ereignisse ist jedoch umstritten. Zweiter Weltkrieg → Hauptartikel: Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs Infolge des Hitler-Stalin-Pakts wurden nach dem deutschen Überfall auf Polen und der sowjetischen Invasion Ostpolens im Sommer 1939 zunächst, wie im Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag verabredet, die seit 1921 zu Polen gehörenden westukrainischen Gebiete von der Sowjetunion annektiert. Nach Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges wurden jene im August 1941 Teil des deutschen Generalgouvernements. Der größere Teil des Territoriums der Ukraine unterstand nach seiner Besetzung durch die deutsche Wehrmacht von 1941 bis 1943/44 als Reichskommissariat Ukraine einer Zivilverwaltung durch das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete. Teile der ukrainischen Bevölkerung führten einen Partisanenkrieg gegen die deutschen Besatzer, andere, vor allem in Galizien, arbeiteten mit den Deutschen zusammen. Im Westen des Landes kämpfte die Ukrainische Aufständische Armee gegen die vorrückenden Sowjets und die polnische Bevölkerung. Da die Angehörigen dieser Untergrundarmee wussten, dass sie in der Hand sowjetischer Behörden dem Tod geweiht waren, dauerte ihre Niederschlagung durch Einheiten des NKWD weit über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus. Siehe auch: Polnisch-Ukrainischer Konflikt in Wolhynien und Ostgalizien Die Ukraine war Schauplatz zahlreicher Massenmorde an Juden, Polen und sowjetischen Kriegsgefangenen (Massaker von Babi Jar). Über 2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer wurden als Ostarbeiter nach Deutschland verschleppt. Der Zweite Weltkrieg forderte in der Ukraine etwa 4 Millionen zivile Todesopfer, davon etwa eineinhalb Millionen jüdische Ukrainer. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung, sofern nicht geflohen, wurde ausgelöscht. Dörfer und Städte wurden mit der Taktik der verbrannten Erde erst von der Roten Armee, dann von den deutschen Besatzern auf ihren jeweiligen Rückzügen zerstört. Es gab 1945 in der Ukraine etwa zehn Millionen Obdachlose. Nachkriegszeit Im Zuge der Westverschiebung Polens wurde nahezu die gesamte polnische Bevölkerung aus den ehemals polnischen Gebieten der heutigen Westukraine ausgesiedelt, teilweise auch gewaltsam vertrieben. Im Gegenzug wurde die ukrainische Minderheit Polens in die Ukraine, zum Teil auch in den Westen Polens zwangsumgesiedelt. Nach dem Krieg war erstmals die gesamte Ukraine in einem Staat, der Sowjetunion, vereint. Am 24. Oktober 1945 trat die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik als Gründungsmitglied den Vereinten Nationen bei. Im Jahr 1954 wurde anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Vereinbarung von Perejaslaw der Oblast Krim aus der Russischen (RSFSR) in die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) überführt. Die Nachkriegszeit war in der Ukraine vom Wiederaufbau und starker Industrialisierung sowie von einem raschen Bevölkerungswachstum gekennzeichnet. Die Einwohnerzahl der Ukrainischen SSR stieg von rund 36,5 Millionen im Jahr 1950 auf 51,7 Millionen im Jahr 1989.[51] Unabhängigkeit Das Kiewer Höhlenkloster gehört zu den nationalen Heiligtümern der drei ostslawischen Nationen. Mit dem Zerfall der Sowjetunion erlangte die Ukraine im Dezember 1991 nach einem Referendum mit 90,3 % Zustimmung ihre staatliche Unabhängigkeit. Das Frauenwahlrecht wurde bestätigt. Seit der Unabhängigkeit sucht die Ukraine ihre nationale Identität und ihre internationale Rolle zwischen einer westlichen Orientierung, beispielsweise einer Integration in die Europäische Union, und einer östlichen Orientierung, d. h. einer politischen Orientierung zu Russland hin. Die Ukraine leidet seit ihrer Unabhängigkeit unter schweren wirtschaftlichen und demografischen Problemen. Seit ihrer Unabhängigkeit sank die Einwohnerzahl um mehr als 6,25 Millionen Menschen.[51] Auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wie zur Zeit der Sowjetunion konnte seither nicht erreicht werden. Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine erreichte im Jahr 2012 nur 69,3 % des Wertes von 1990.[52] Nach dem Zerfall der Sowjetunion gab es neben Russland drei weitere Nachfolgestaaten der UdSSR mit Atomwaffen: die Ukraine, Belarus und Kasachstan. Die Ukraine lieferte 1991 die meisten taktischen Atomwaffen an Russland ab, behielt jedoch die strategischen Atomwaffen und forderte für ihre Auslieferung vom Westen Geld und Sicherheitsgarantien. Sie erhielt US-Finanzhilfe und Sicherheitsgarantien auf der Basis eines trilateralen Abkommens zwischen Ukraine, Russland und USA vom Januar 1994 (Budapester Memorandum), trat Ende 1994 dem Atomwaffensperrvertrag und dem Start-I-Vertrag bei und erklärte sich 1996 für atomwaffenfrei.[53] Bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2004, der Orangen Revolution, setzte sich der westlich orientierte Präsidentschaftskandidat Wiktor Juschtschenko gegen den von Russland unterstützten Wiktor Janukowytsch durch. Das galt vielen politischen Beobachtern als richtungsweisend für die Orientierung der Ukraine. Die wichtigsten Protagonisten des orangen Lagers – Juschtschenko und Julija Tymoschenko – konnten sich aber in den folgenden Jahren nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen, und viele Hoffnungen der Ukrainer blieben unerfüllt. Der politischen Stagnation überdrüssig, wählten die Ukrainer Anfang 2010 den russland-orientierten Wiktor Janukowytsch ins Präsidentenamt. Siehe auch: Geschichte der Ukraine (seit 1991), Ukraine und die Europäische Union und Strafverfahren gegen Anhänger von Julija Tymoschenko Jüngere Vergangenheit Im November 2013 begannen die Euromaidan genannten Proteste, als die Unterzeichnung der EU-Assoziierung unter dem Druck Russlands ausgesetzt wurde.[54] Im Gegensatz zur „Orangen Revolution“ von 2004 richtete sich die Euromaidan-Bewegung auch gegen die verbreitete Korruption.[55] Im Februar 2014 wurde eine Einigung erzielt, die die Rückkehr zur bis September 2010 gültigen Verfassung vorsah und die faktische Absetzung Wiktor Janukowytschs beinhaltete. In der Folge wurde am 27. Februar 2014 eine Übergangsregierung unter Arsenij Jazenjuk gebildet. Im weiteren Verlauf besetzte und annektierte Russland völkerrechtswidrig die Krim und es kam zu sezessionistischen Bewegungen im Osten der Ukraine, die in einem schweren bewaffneten Konflikt eskalierten, der seit 2014 andauert. Am 15. Februar 2015 wurde ein Minsk II genanntes Abkommen geschlossen, das auf die Deeskalation und Befriedung des Konflikts in der östlichen Ukraine zielt. Innerhalb der folgenden zwei Jahre verkraftete die Ukraine laut Leszek Balcerowicz die Schocks aus dem Erbe des vormaligen Präsidenten sowie der russischen militärischen als auch ökonomischen Aggression durch ein Embargo. Die ausstehenden Reformen sollten Privatisierungen umfassen, da der Staat noch viele defizitäre Unternehmen besitze, aus denen Geld abgezweigt würde.[56] Im Frühjahr 2017 schien nach einem Spruch des Stockholmer Schiedsgerichts die latente Drohung einer Milliardenklage von Gazprom zu entfallen, die ein Überbleibsel des jahrzehntealten Gasstreits war, respektive des Knebelvertrags von 2009.[57] Am 26. November 2018 verhängte das ukrainische Parlament einen auf 30 Tage befristeten Ausnahmezustand.[58] Sie reagierte damit auf die massiven Übergriffe der russischen Küstenwache auf ukrainische Schiffe sowie der Gefahr einer großflächigen Invasion durch die Russische Föderation[59] aufgrund massiver russischer Truppenkonzentrationen entlang der ukrainischen Grenze.[60] Politik Politische Indizes Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe Jahr Fragile States Index 69 von 120 92 von 178 Stabilität des Landes: Warnung 0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend 2020[61] Demokratieindex 5,81 von 10 79 von 167 Hybridregime 0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie 2020[62] Freedom in the World Index 62 von 100 — Freiheitsstatus: teilweise frei 0 = unfrei / 100 = frei 2020[63] Rangliste der Pressefreiheit 32,52 von 100 96 von 180 Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit 0 = gute Lage / 100 = sehr ernste Lage 2020[64] Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 33 von 100 117 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2020[65] Politisches System Der Präsident Wolodymyr Selenskyj Der Ministerpräsident Denys Schmyhal Der Präsident Wolodymyr Selenskyj Der Ministerpräsident Denys Schmyhal Politisches System der Ukraine Die Ukraine ist nach der Verfassung der Ukraine ein demokratischer, republikanisch, sozial- und rechtsstaatlich organisierter Einheitsstaat mit einem semipräsidentiellen Regierungssystem. Von Verfassung wegen ist eine Gewaltenteilung vorgesehen. Staatsoberhaupt ist der Präsident, die Regierung (Ministerkabinett der Ukraine) wird von einem Ministerpräsidenten geleitet. Einzig die Autonome Republik Krim hatte (und hat dies auch de jure noch immer) davon abweichend das Recht, über eine eigene Verfassung, Regierung und teilautonome Gesetzgebung zu verfügen. Siehe auch: Liste der Parteien der Ukraine Verfassung → Hauptartikel: Verfassung der Ukraine Die „erste Verfassung Europas“, auch Verfassung Pylyp Orlyks von 1710, die bereits die Gewaltenteilung von Legislative, Exekutive und Judikative vorsah, noch vor Montesquieus Vom Geist der Gesetze (1748). Auf sie beziehen sich Ukrainer in ihren Begründungen und Ausformungen eigener demokratischer Staatlichkeit. Die Verfassung der Ukraine stammt vom 28. Juni 1996 und beansprucht als Staatsgrundgesetz höchste rechtliche Autorität. Alle Maßnahmen des Staates und seiner Einrichtungen, einschließlich der Gesetzgebung und völkerrechtlicher Verträge, müssen mit ihr im Einklang stehen. Für die Auslegung der Verfassung und die Prüfung der Verfassungsmäßigkeit staatlichen Handelns ist allein und ausschließlich das Verfassungsgericht der Ukraine zuständig. Änderungen an dieser obliegen dem Parlament und sind in einem besonderen Verfassungsänderungsverfahren im Rahmen einer regulären gesetzgebenden Sitzung mit Zweidrittelmehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Werchowna Rada zu beschließen. Sie sind als verfassungsänderndes Gesetz vom Präsidenten der Ukraine auszufertigen. Änderungen hinsichtlich der Staatsgrundsätze, der Wahlen und Referenden, sowie der Bestimmungen über die Verfassungsänderung bedürfen darüber hinaus der Zustimmung in einem Referendum. Dies geschah mit dem Gesetz Nr. 2222-IV vom 8. Dezember 2004 erstmals, und beschnitt u. a. die damaligen Rechte des Präsidenten. Diese Änderungen wurden mit einer Entscheidung des Verfassungsgerichts der Ukraine vom 1. Oktober 2010 als verfassungswidrig verworfen und für nichtig erklärt.[66][67] Im Zuge der Staatskrise 2013/14 beschloss das Parlament getreu der „Vereinbarung über die Beilegung der Krise in der Ukraine“ am 21. Februar 2014 die Wiederinkraftsetzung der Änderungen von 2004. Allerdings fehlte diesem Parlamentsbeschluss zur verfassungsgemäßen Wirksamkeit die Unterschrift des damals noch amtierenden Präsidenten Wiktor Janukowytsch. Ob und, wenn ja, wann dies durch den neuen Präsidenten nachgeholt werden kann und wird, ist unklar. Bis dahin gilt die Verfassung in ihrer Urfassung von 1996 fort. Verfassungsorgane Präsident der Ukraine Parlament Ministerkabinett Verfassungsgericht Generalstaatsanwalt (siehe auch Liste der Generalstaatsanwälte der Ukraine) Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine Präsident → Hauptartikel: Präsident der Ukraine Zeremonieller Präsidentenpalast in Kiew Der Präsident der Ukraine (ukrainisch Президент України President Ukrajiny) ist Staatsoberhaupt und vertritt den Staat der Ukraine nach innen wie nach außen völkerrechtlich. Er soll die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine wahren und steht an der Spitze der Exekutive. Die Aufgaben des Präsidenten umfassen: die Ernennung des Ministerpräsidenten mit Zustimmung des Parlaments sowie der Minister, der diplomatischen Vertreter des Landes, zwei Drittel der Mitglieder des Verfassungsgerichts und der Zentralbank, sowie den Generalstaatsanwalt, Ausfertigung der Gesetze des Parlaments mit der Möglichkeit eines Vetos gegen Beschlüsse des Parlaments, Recht zur Aufhebung von Maßnahmen der Regierung und Bestimmung des Zuschnitts der Ministerien, Ausübung des Gnadenrechts für die gesamte Ukraine, Errichtung oder Auflösung von Gerichten und Gerichtszweigen, Vorsitz des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine Oberbefehl über die Streitkräfte der Ukraine, Verhängung des Kriegsrechts sowie Ausrufung der Generalmobilmachung im Spannungs- oder Kriegsfall, vorzeitige Auflösung des Parlaments, Verordnungen und Dekrete an die Einrichtungen der Exekutive, einschließlich des Ministerkabinetts. Eine Delegation dieser Befugnisse ist ausdrücklich ausgeschlossen. Beraten wird der Präsident vom „Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine“. Der Präsident wird für eine Amtszeit von fünf Jahren in direkter Wahl durch das Staatsvolk der Ukraine gewählt. Dabei darf ein Kandidat nicht mehr als zwei Amtszeiten hintereinander das Amt ausfüllen. Wählbar ist, wer mindestens 35 Jahre alt ist, die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzt, aktiv wahlberechtigt ist und seit mindestens 10 Jahren in der Ukraine lebt. Ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt ist durch eigenen Rücktritt, Feststellung der gesundheitsbedingten Amtsunfähigkeit, ein förmliches Amtsenthebungsverfahren oder den Tod des Amtsinhabers möglich. Parlament → Hauptartikel: Werchowna Rada Werchowna Rada Die Werchowna Rada (ukrainisch Верховна Рада Oberster Rat) ist das unikameralistische Parlament der Ukraine. Es übt die alleinige legislative Gewalt des Staates aus. Es wird für eine Legislaturperiode von 5 Jahren vom Staatsvolk der Ukraine direkt gewählt, wobei Wahltermin und -verfahren vom scheidenden Parlament bestimmt werden. Abgeordnete der Rada genießen rechtliche Immunität für die Dauer der Legislaturperiode und dürfen während ihrer Zeit als Abgeordnete kein (anderes) Amt innerhalb der Ukraine ausüben, insbesondere nicht der Exekutive angehören. Die Rada kann außer durch Ablauf der Legislaturperiode nur im Ausnahmefall vom Präsidenten der Ukraine aufgelöst werden, wobei in diesem Falle unverzüglich Neuwahlen anzusetzen sind. Die Werchowna Rada wird von einem aus ihrer Mitte gewählten Präsidenten der Werchowna Rada geleitet und vertreten. Zu den Befugnissen des Parlaments zählen: die Gesetzgebung, der Beschluss über Verfassungsänderungen, Beschluss des Staatshaushalts, Beschluss zum Abhalten eines Referendums, Zustimmung zur Ernennung des Ministerpräsidenten und der übrigen vom Präsidenten ernannten Beamten, sowie und Misstrauensanträge gegen diese, Beschluss über die Rahmenbedingungen der Innen- und Außenpolitik von Ministerkabinett und Präsident, Aufstellung der Streitkräfte der Ukraine, Beschluss über den Kriegsfall und Kriegserklärungen, parlamentarische Kontrolle des Präsidenten und des Ministerkabinetts, Auflösung der Werchowna Rada der Autonomen Republik Krim, sofern dies durch das Verfassungsgericht der Ukraine wegen verfassungswidrigen Verhaltens bestimmt wurde, die Amtsenthebung des Präsidenten. Regierung Die Regierung der Ukraine wird vom Ministerkabinett (ukrainisch Кабінет Міністрів України Kabinet Ministriv Ukrajiny, „Kabinett der Minister der Ukraine“) wahrgenommen. Dieses setzt sich aus dem Ministerpräsidenten (ukrainisch Прем'єр-міністр України Prem’er Ministr Ukrajiny, „Premierminister der Ukraine“), dem Ersten Vize-Ministerpräsidenten, drei weiteren Vize-Ministerpräsidenten und den Ministern zusammen. Ersterer wird vom Präsidenten der Ukraine mit Zustimmung der Werchowna Rada ernannt. Die übrigen Mitglieder des Kabinetts werden auf Vorschlag des Ministerpräsidenten vom Präsidenten ernannt. Die Amtszeit des Kabinetts ist an die Amtszeit des Ministerpräsidenten gebunden. Die Werchowna Rada kann gegen den Ministerpräsidenten ein Misstrauensvotum abgeben mit der Folge, dass dieser und mit ihm das gesamte Kabinett durch den Präsidenten aus dem Amt zu entlassen sind. Das Ministerkabinett ist durch seine doppelseitige Ernennung und Entlassung für seine Arbeit auf Mehrheiten in der Werchowna Rada ebenso angewiesen wie auf die Unterstützung des Präsidenten. Siehe auch: Ministerkabinett der Ukraine Zuletzt war die Regierung unter Ministerpräsident Mykola Asarow von der Partei der Regionen auf die Unterstützung der Kommunistischen Partei und unabhängiger Abgeordneter angewiesen. Asarow wurde noch von Janukowytsch auf dessen Rücktrittsersuchen vom 28. Januar 2014[68] hin vor der Werchowna Rada entlassen. Mit den Regierungsgeschäften bis zur Ernennung einer neuen Regierung wurde der bisherige Erste Vize-Ministerpräsident Serhij Arbusow, ebenfalls von der Partei der Regionen, kommissarisch bestimmt.[69] Am 22. Februar 2014 bestimmte die Werchowna Rada, ihn als geschäftsführenden Ministerpräsidenten zu entlassen und die Leitung des Ministerkabinetts bis zur Wahl eines neuen Ministerpräsidenten auf den Parlamentspräsidenten der Werchowna Rada, Oleksandr Turtschynow von der Vaterlandspartei zu übertragen.[70] Vom 27. Februar 2014 bis zum 2. Dezember 2014 war die Regierung Jazenjuk im Amt, deren angebotener Rücktritt vom Parlament verworfen wurde.[71][72][73] Vom 2. Dezember 2014 bis zum 14. April 2016 regierte eine Koalitionsregierung unter dem im Amt bestätigten Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk, die sich nach der Parlamentswahl Ende Oktober gebildet hatte.[74] Sie wurde am 14. April 2016 nach Rücktritt Jazenjuks durch das Kabinett Hrojsman, eine von Wolodymyr Hrojsman gebildete Koalitionsregierung, abgelöst. Nach der vorgezogenen Parlamentswahl in der Ukraine 2019 trat die Werchowna Rada am 29. August 2019 erstmals zusammen und wählte Oleksij Hontscharuk zum neuen Ministerpräsidenten.[75] Nachdem das Parlament am 4. März 2020 ein Rücktrittsgesuch von Oleksij Hontscharuk angenommen hatte, wählte es am selben Tag Denys Schmyhal zum neuen Ministerpräsidenten.[76] Wahlen und politische Parteien Für die Organisation und Durchführung der Präsidenten- und Parlamentswahlen, der Kommunalwahlen und Referenden ist die Zentrale Wahlkommission der Ukraine, eine Behörde mit Sitz in Kiew zuständig. Die 15 Mitglieder der Kommission werden für den Zeitraum von 7 Jahren von der Werchowna Rada gewählt und vom Staatspräsidenten ernannt. Seit 2011 gilt für die Parlamentswahlen ein sogenanntes Grabenwahlsystem. Die Landschaft der politischen Parteien in der Ukraine befindet sich im Umbruch, neue Parteien entstehen, ältere schließen sich zusammen oder ändern ihre Namen. Somit ist die ukrainische Politik teils stärker durch die Kontinuität von einzelnen Spitzenpolitikern in wechselnden Konstellationen als durch einzelne Gruppierungen geprägt; die Wahlen von 2012, 2014 und 2019 zeigten je sehr unterschiedliche Ergebnisse. Als wichtiges Kriterium zur politischen Einordnung der Parteien zählt vor allem auch ihre Position gegenüber der EU beziehungsweise gegenüber Russland. Verwaltungsgliederung → Hauptartikel: Verwaltungsgliederung der Ukraine Überblick über die Verwaltungsgliederung der Ukraine Die Ukraine ist in 24 Oblaste (ukr. область, Bezirke, wörtl. Gebiete), die Autonome Republik Krim und zwei Städte mit Sonderstatus, Kiew und Sewastopol, gegliedert. Oblast Tscherkassy Oblast Tschernihiw Oblast Tscherniwzi Oblast Dnipropetrowsk Oblast Donezk Oblast Iwano-Frankiwsk Oblast Charkiw Oblast Cherson Oblast Chmelnyzkyj Oblast Kirowohrad Oblast Kiew Stadt Kiew Autonome Republik Krim Oblast Luhansk Oblast Lwiw Oblast Mykolajiw Oblast Odessa Oblast Poltawa Oblast Riwne Oblast Sumy Oblast Ternopil Oblast Winnyzja Oblast Wolyn Oblast Transkarpatien Oblast Saporischschja Stadt Sewastopol Oblast Schytomyr Die Autonome Republik Krim (ukrainisch Автономна Республіка Крим), zu Zeiten der UdSSR offiziell Oblast Krim, ist geographisch gesehen die Krimhalbinsel ohne die verwaltungsmäßig eigenständige Stadt Sewastopol und hat als Hauptstadt Simferopol. Seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 kann die Regierung in Kiew keine Gebietshoheit mehr über die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol ausüben. Die Ukraine ist ein Einheitsstaat, die Oblaste und Kommunen hatten lange Zeit nur sehr wenig Befugnisse. Am 28. Juni 2014 gab der ukrainische Präsident Poroschenko bekannt, dass es eine Verfassungsreform geben und die Macht dezentralisiert werden soll. Die Kommunen sollen deutlich mehr Befugnisse haben und ein Teil der Steuern bei den Oblasten verbleiben.[77] Siehe auch: Liste der Oblaste der Ukraine und Liste der Rajone der Ukraine Ballungsräume Der größten Städte in der Ukraine sind (Stand 2017):[78] Rang Name Name ukrainisch (kyrillisch) Siedlungsgebiet 1. Kiew (Kyjiw) Київ 2.925.760 2. Charkiw Харків 1.439.036 3. Odessa Одеса 1.010.783 4. Dnipro Дніпро 976.525 5. Donezk Донецьк 927.201 6. Saporischschja Запоріжжя 750.685 7. Lwiw (Lemberg) Львів 727.968 8. Krywyj Rih Кривий Ріг 636.294 9. Mykolajiw Миколаїв 490.762 10. Mariupol Маріуполь 449.498 11. Sewastopol Севастополь 382.878 12. Luhansk Луганськ 413.370 13. Winnyzja Вінниця 372.672 14. Simferopol Сімферополь 341.155 15. Makijiwka Макіївка 347.376 Siehe auch: Liste der Städte in der Ukraine Außenpolitik Staaten mit Botschaft oder Konsulat der Ukraine Die ukrainische Außenpolitik in den ersten Jahren der staatlichen Unabhängigkeit wurde von ukrainischen Politikern als „multivektoral“ bezeichnet und dabei von politischen Beobachtern im Ausland oft als uneinheitlich wahrgenommen. Einerseits strebte die Ukraine eine Annäherung an NATO und EU an, andererseits waren gute Beziehungen zum großen Nachbarn Russland für das Land von elementarer Bedeutung.[79] Erst Präsident Wiktor Juschtschenko erklärte bei seinem Amtsantritt im Januar 2005 die Westorientierung und damit verbunden die Mitgliedschaft des Landes in der EU zu seinem politischen Ziel.[80] Als sich in den folgenden Jahren immer deutlicher abzeichnete, dass für die Ukraine zu der Zeit keine realistische Beitrittsperspektive zur EU bestand, bemühte sich Juschtschenko im Jahr 2008 um einen raschen Beitritt zur NATO.[81] Trotz der Unterstützung der USA[82] wurde auf der Bukarester NATO-Ratstagung im April 2008 kein formaler Beschluss über einen sofortigen Beitrittsstatus für die Ukraine gefasst, was letztlich einer Ablehnung des Beitrittswunsches gleichkam.[83] Bei den Präsidentschaftswahlen 2010 sprachen sich die vier führenden Kandidaten Wiktor Janukowytsch, Julija Tymoschenko, Serhij Tihipko und Arsenij Jazenjuk für die Einführung „europäischer Standards“ in der Ukraine aus. Sie standen damit alle für eine schrittweise Annäherung an die EU und gleichzeitige strategische und gutnachbarschaftliche Beziehungen mit Russland.[84] Der neu gewählte Präsident Janukowytsch erklärte nach seinem Amtsantritt im Februar 2010, die Ukraine wolle ein blockfreies Land sein und verstehe sich als „eine Brücke zwischen Russland und der EU“. Einer NATO-Mitgliedschaft erteilte er eine klare Absage.[85] Janukowytsch hielt ein geplantes Assoziierungsabkommen mit der EU zurück und versuchte sich enger an Russland zu binden.[86] Am 8. Juni 2017 hatte das ukrainische Parlament die NATO-Mitgliedschaft wieder als außenpolitisches Ziel bestimmt.[87] Der ukrainisch-russische Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft wurde am 1. Juni 1997 unterzeichnet, jedoch erst im April 1999 von den Parlamenten ratifiziert. Er sollte gemäß ukrainischen Verlautbarungen im September 2018 beim Auslaufen am 1. April 2019 von der Ukraine nicht verlängert werden.[88] Im Februar 2019 wurde das Ziel eines NATO- sowie eines EU-Beitritts in der Verfassung festgeschrieben.[89] Siehe auch: Deutsch-ukrainische Beziehungen Geopolitische Bedeutung der Ukraine Der Ukraine wird aufgrund ihrer Lage in der Schnittstelle zwischen Europa und Asien hohe geopolitische Bedeutung zugemessen. Sie gilt in Zbigniew Brzezińskis Werk Die einzige Weltmacht (1997) als geopolitischer „Dreh- und Angelpunkt“, „weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr. Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine […] wiedergewinnen sollte, erlangte Russland automatisch die Mittel, ein mächtiges Europa und Asien umspannendes Reich zu werden. Verlöre die Ukraine ihre Unabhängigkeit, so hätte das unmittelbare Folgen für Mitteleuropa und würde Polen zu einem geopolitischen Angelpunkt an der Ostgrenze eines vereinten Europas werden lassen.“[90] Weitere diskutierte geopolitische Themen sind auch eine mögliche Annäherung oder Eingliederung in die EU und NATO. Dabei schätzte Zbigniew Brzeziński 1997 Deutschlands Rolle als entscheidend für die Osterweiterung ein. Mitgliedschaften Die Ukraine ist Mitglied in folgenden internationalen Organisationen: Organisation Beitritt Flag of the United Nations.svg UNO (Gründungsmitglied)1 24. Oktober 1945 Flag of UNESCO.svg UNESCO 12. Mai 1954 Flag of the Council of Europe.svg Europarat 1995 Flag of WHO.svg WHO, Weltgesundheitsorganisation Flag of None.svg Interpol 1992 Flag of the ICRC.svg IKRK, Internationales Komitee vom Roten Kreuz Olympic flag.svg IOC, Internationales Olympisches Komitee September 1993[91] Logo WTO-OMC.svg WTO, Welthandelsorganisation 16. Mai 2008[92] Logo IWF.svg IWF, Internationaler Währungsfonds International Telecommunication Union logo.svg ITU, Internationale Fernmeldeunion Flag of IAEA.svg IAEO, Internationale Atomenergie-Organisation 1957[93] GUAM logo.png GUAM, Organisation für Demokratie und Wirtschaftsentwicklung 10. Oktober 1997 Logo OSZE.svg OSZE, Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa 30. Januar 1992 1 Obwohl die damalige Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik als Teil der Sowjetunion kein souveräner Staat war, erhielt sie 1945 den vollen Status unter den 51 Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen, wie die damals ebenfalls nicht unabhängigen Philippinen, Indien und die Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik.[94] Zwar gründete die Ukraine mit Russland und Belarus (Weißrussland) gemeinsam die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), ratifizierte deren Statut aber nicht und wurde deshalb nie Vollmitglied, sondern war lediglich „Teilnehmerstaat“.[95] Der ehemaligen Wirtschaftsunion des Staatenbundes war sie lediglich assoziiert und deren 2015 gegründeter Nachfolgeorganisation, der Eurasischen Wirtschaftsunion, trat sie nicht mehr bei. Auch war die Ukraine nicht Mitglied des im Vertrag von Taschkent geschlossenen Militärbündnisses. Nichtsdestotrotz hatte der damalige ukrainische Ministerpräsident Leonid Kutschma vom 29. Januar 2003 bis zum 16. September 2004, als ihn der damalige russische Ministerpräsident Wladimir Putin ablöste,[96] den GUS-Vorsitz inne.[97][98] Nach der Eingliederung der Krim in die Russische Föderation reagierte der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine im Mai 2014 mit dem Beschluss des Austritts des Landes aus der GUS,[99] dieser wurde letztlich nicht vollzogen.[100] Stattdessen erfolgte der faktische Ausschluss aus dem Staatenbund zum 1. Januar 2015 durch einen Ukas des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Freihandel mit der Ukraine aufkündigte.[101] Schließlich schied die Ukraine 2018 aus Protest gegen die russische Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim aus der GUS aus.[102] Zusammenarbeit mit der EU → Hauptartikel: Ukraine und die Europäische Union Die Ukraine belegte 2007 den 4. Platz in Europa bei der Zahl der Menschen mit hohem Bildungsabschluss (Tertiärer Bildungsbereich) und lag hinter Russland, Großbritannien und Frankreich. Altersstruktur der Ukraine des International-Futures-Programms (2012) Die Universität Kiew ist eine der wichtigsten Ausbildungsinstitutionen der Ukraine. Die Europäische Union hat im Dezember 2004 einen „Aktionsplan“ für eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine im Rahmen ihrer sogenannten „Nachbarschaftspolitik“ gebilligt. Als Prioritäten werden im Aktionsplan unter anderem folgende Punkte genannt: Förderung des Beitritts der Ukraine zur Welthandelsorganisation (WTO); stetiger Abbau von Hemmnissen im bilateralen Handel. Ukrainische Gesetze, Normen und Standards werden schrittweise an die der EU angeglichen. Verhandlungen über Beschäftigungsfragen, zum Beispiel Möglichkeiten für Bürger der Ukraine, in der EU zu arbeiten. Verhandlungen über Erleichterungen bei der Erteilung von Reisevisa. Erfüllung der Vereinbarungen zwischen der EU und der Ukraine über die Schließung des Kernkraftwerkes in Tschernobyl. Verbesserung des Investitionsklimas, unter anderem durch Herstellung diskriminierungsfreier, transparenter Wirtschaftsbedingungen, Bürokratieabbau sowie Bekämpfung von Korruption, Menschenhandel, Folter und Rassismus. Benita Ferrero-Waldner, EU-Kommissarin für auswärtige Beziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik, nannte darüber hinaus folgende Maßnahmen, um die Wirtschaftsbeziehungen zur Ukraine zu stärken: Die Einfuhr von Textilien und Stahl aus der Ukraine soll erleichtert werden. Die Vergabe von Krediten der Europäischen Investitionsbank an die Ukraine soll erleichtert werden. Die Finanzhilfen für eine Angleichung des ukrainischen Rechtssystems an das Rechtssystem der EU sollen erhöht werden. In den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr ist eine engere Zusammenarbeit vorgesehen. Grundlagen der Beziehungen der Ukraine zur EU sind: das Partnerschafts- und Kooperationsabkommen (in Kraft seit 1. März 1998), die vom Europäischen Rat am 14. Dezember 1999 in Helsinki verabschiedete „Gemeinsame Strategie EU-Ukraine“, das von der EU-Kommission im März 2003 vorgelegte und von den EU-Mitgliedstaaten gebilligte Konzept für eine „Europäische Nachbarschaftspolitik“ („Größeres Europa – Nachbarschaft: ein neuer Rahmen für die Beziehungen der EU zu ihren östlichen und südlichen Nachbarn“). Seit 1994 leistet die EU außerdem im Rahmen des TACIS-Programms Beratungs- und Ausstattungshilfe in der Ukraine. Deutschland hat einen Anteil von fast 30 % an der Finanzierung dieses Programms. Ziel der „Europäischen Nachbarschaftspolitik“ der EU ist lediglich eine verstärkte Zusammenarbeit mit den EU-Nachbarstaaten, die durch „Aktionspläne“ konkretisiert wird. Für osteuropäische Nachbarstaaten wurde bisher neben dem Aktionsplan für die Ukraine im Dezember 2004 auch ein Aktionsplan für das Nachbarland Moldau beschlossen. Im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit soll den Nachbarstaaten langfristig eine Beteiligung am EU-Binnenmarkt und an einigen Gemeinschaftsprogrammen eröffnet werden. Eine Beitrittsperspektive, so EU-Kommissarin Ferrero-Waldner in einem Interview mit der Deutschen Welle am 21. Januar 2005, eröffnet die Nachbarschaftspolitik nicht. Demgegenüber hat der frühere ukrainische Staatspräsident Juschtschenko wiederholt betont, beispielsweise am 25. Januar 2005 vor dem Europarat in Straßburg, er strebe als „strategisches Ziel“ einen Beitritt der Ukraine zur EU an. Seit Anfang 2008 verhandelte die Ukraine mit der EU über ein Assoziierungsabkommen. Diese Verhandlungen verliefen bis zum Ende von Janukowytschs Amtszeit erfolglos.[103] Am 28. Juni 2014 unterzeichnete die EU mit der Ukraine[104] den wirtschaftlichen Teil eines Assoziierungsabkommen, der auch ein Freihandelsabkommen beinhaltet. Der politische Teil des Abkommens wurde bereits im März 2014 unterzeichnet.[105] Im Herbst 2018 stimmte das ukrainische Parlament für die Verankerung des Ziels des EU-Beitritts in der Verfassung. Das Verfassungsgericht sollte die Änderung danach prüfen, zu einem Zeitpunkt, als in der Bevölkerung gemäß Umfragen 58 Prozent der Befragten mit diesem Ziel übereinstimmten.[106] Am 7. Februar wurde dieses Ziel, zusammen mit jenem des NATO-Beitritts, festgeschrieben.[89] Sicherheitspolitik Justiz und Polizei Ukrainische Polizisten in Kiew Die Rechtsprechung ist den Gerichten der Ukraine anvertraut. Sie sind zwar von Verfassungs wegen formal unabhängig, praktisch ist die Trennung zwischen Rechtsprechung und Politik und Wirtschaftsinteressen aber nur schwach ausgeprägt.[107] Die Rechtsprechung der Ukraine gilt als sehr korruptionsanfällig.[108] Es besteht im Grundsatz ein Einheitsprinzip hinsichtlich der Einteilung der Rechtsprechungsgewalt: Die Gerichte sind grundsätzlich für alle gerichtlichen Verfahren zuständig, unabhängig von der zu behandelnden Materie. Die Gerichtsbarkeit verfügt über vier Instanzen: Lokalgerichte, Regionalgerichte, Berufungsgerichte und dem Obersten Gerichtshof der Ukraine als Revisionsgericht. Außer bei den Lokalgerichten bestehen eigene Kammern für Verwaltungs- und Handelssachen. Die Verfassungsgerichtsbarkeit wird vom Verfassungsgericht der Ukraine (ukrainisch Конституційний Суд України Konstitycijnyj Sud Ukraijny) wahrgenommen. Dieses hat die alleinige Verwerfungskompetenz für Gesetze, entscheidet über die Auslegung der Verfassung und wirkt bei der Amtsenthebung des Präsidenten und der Auflösung des Lokalparlaments der Krim mit. Für die Strafverfolgung ist ein (politischer) Generalstaatsanwalt (ukrainisch Генеральний прокурор України Heneralyj Prokuror Ukraijny) nach sowjetischem Vorbild zuständig, der den lokalen Staatsanwälten vorsteht. Seine Kompetenzen sind unmittelbar von der Verfassung bestimmt. Sowohl die ukrainische Polizei (früher „Miliz“ genannt)[109] als auch die Justiz[110] gelten als korrupt. Im Juni 2014 beschloss die EU, eine 40 Mitarbeiter umfassende Mission zur Durchsetzung des Rechts und zur Unterstützung der ukrainischen Polizei nach Kiew zu entsenden.[111] Emblem der Zentralen Wahlkommission Militär Kampfpanzer T-64BV der Ukrainischen Streitkräfte Die Ukrainischen Streitkräfte (ukrainisch Збройні сили України Sukhoputni Viys’ka ZSU) hatten 2005 mit ca. 618 Millionen US-Dollar einen der kleinsten Militäretats in Europa, insbesondere bezogen auf die Truppenstärke von 191.000 aktiven Soldaten sowie einer Million Reservisten. Zwischenzeitlich ist der Verteidigungsetat auf 4,88 Mrd. USD angestiegen.[112] Die Ausrüstung ist meist noch sowjetischen Ursprungs. Die Streitkräfte gliedern sich in das Heer mit einer Mannstärke von ca. 88.500, Luftwaffe mit einer Stärke von ca. 51.500 Mann und Marine, die über ca. 17.500 Soldaten, davon 3.000 Marineinfanteristen verfügt. Siehe auch: Ukrainische Seestreitkräfte Des Weiteren gibt es noch 39.900 Mann in den Truppen des ukrainischen Innenministeriums, 45.000 Mann ukrainischer Grenzschutz (einschließlich 14.000 Mann Küstenwache) und über 9.500 Mann Truppen für die Zivilverteidigung (Katastropheneinsätze). Der Wehrdienst ist für Männer gesetzliche Pflicht, die mit Vollendung des 18. Lebensjahrs einsetzt, und dauert insgesamt neun Monate. Die Abschaffung der Wehrpflicht und der Übergang zu einer Berufsarmee sollte 2014 erfolgen.[113] Auf Grund der „Verschlechterung der Sicherheitslage im Osten und Süden des Landes“ müssen ab Mai 2014 Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wieder ihren Wehrdienst leisten.[114] Im Juli 2018 erklärte der Präsident, die Ukraine gäbe sechs Prozent des Bruttoinlandproduktes für ihre Verteidigung aus aufgrund des Krieges in der Ostukraine.[115] Staatshaushalt Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 31,6 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 29,8 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 6,5 % des BIP.[116] Die Staatsverschuldung betrug 2009 35,1 Mrd. US-Dollar oder 30,0 % des BIP.[116] 2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche: Gesundheit:[117] 6,9 % Bildung:[116] 6,3 % Militär:[116] 1,4 % (2005) Bis zum Jahr 2014 stieg die Verschuldung der Ukraine gegenüber dem Ausland auf ca. 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Januar 2015 lag immer noch kein konsistenter Haushaltsplan für das laufende Jahr vor. In einem im Januar 2015 veröffentlichten Plan[118] kommen lassen sollten. Wenn Russland einen früher gewährten Kredit in Höhe von 3 Milliarden Euro an die Ukraine wegen Verletzung der Vertragsbedingungen, in denen eine Verschuldungsobergrenze von 60 Prozent des BIP festgeschrieben war, fällig stelle, solle der Paris Club diese Zahlungsverpflichtung übernehmen, um einen generellen Default und einen Kapitalverlust privater Gläubiger zu verhindern. Die zur Vermeidung eines finanziellen Zusammenbruchs der Ukraine notwendigen Sofortzahlungen, die vom IWF auf 15 Milliarden Dollar geschätzt werden, seien bei weitem nicht ausreichend.[119] Vor dem Hintergrund der drohenden Zahlungsausfälle verhandelte George Soros, dessen Fonds stark in der Ukraine investiert ist, in Kiew am 13. Januar 2015 mit Politikern und Parlamentariern u. a. über die Gründung eines staatlichen Fonds zur Absicherung privater Investoren.[120] Menschenrechte → Hauptartikel: Menschenrechte in der Ukraine Amnesty International kritisiert die Polizeigewalt in der Ukraine. Die Menschenrechtsorganisation dokumentierte Folter durch Würgen und Stromschläge sowie die Vergewaltigung einer Frau durch Polizeibeamte.[121] Außerdem seien Gefängniszellen überfüllt, es sei kaum medizinische Versorgung vorhanden, und die hygienischen Bedingungen seien mangelhaft. Zahlreiche Menschen würden willkürlich verhaftet, insbesondere Asylsuchende, die des Öfteren von der Polizei diskriminiert würden.[122] Human Rights Watch kritisiert die Verurteilung der früheren Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko und fordert eine Untersuchung von mutmaßlichen Misshandlungen im Gefängnis.[123] Im Ukrainekonflikt ab 2014 warf Amnesty International sowohl den bewaffneten Separatisten in der Ostukraine als auch Regierungssoldaten „gravierende Menschenrechtsverletzungen“ vor. Aktivisten, Demonstranten und Geiseln, die einer der Konfliktparteien in die Hände gerieten, seien misshandelt worden. Laut Amnesty International nahmen vor allem die Separatisten zahlreiche Geiseln, die „oft brutal geschlagen und gefoltert“ wurden. Es sei von Hunderten Entführungen in der Ostukraine auszugehen. Opfer seien oftmals Zivilisten. Die Erpressung von Lösegeld sei ebenfalls ein Motiv der separatistischen Gruppen.[124] Die Vereinten Nationen kritisierte die Menschenrechtslage sowohl unter der ukrainischen Regierung als auch in den Separatistengebieten.[125] Am 21. Mai 2015 hat das ukrainische Parlament beschlossen, einige Menschenrechte bis zum Ende des Ukrainekrieges teilweise auszusetzen. Es handelt sich hierbei um das Recht auf Freiheit und Sicherheit, auf ein faires Gerichtsverfahren und auf Schutz des Familienlebens.[126] Aufgrund der ausstehenden Reformen zur Verbesserung der Rechtsstaatlichkeit hatte der IWF 2017 Hilfskredite eingestellt. Dank der Marktöffnung konnte die frühere notorische Korruption beim Gashandel ausgetrocknet werden. Der Missbrauch von Banken durch Oligarchen war durch die Notenbank, welche die Hälfte aller Banken geschlossen hatte, eingeschränkt worden, womit gemäß Ivan Mikloš die noch nicht privatisierten Staatsbetriebe den größten Herd von Korruption darstellten. Ein neues Steuerrückerstattungs-System verringerte die Korruptionsmöglichkeiten von Beamten.[127] Durch Betrug beim Zoll verliere der Staat zudem mehrere Milliarden Dollar Einnahmen pro Jahr.[128] Wirtschaft Wachstumdynamik des BIP nach KKP. BIP pro Kopf (KKP-basiert) in US-Dollar Wachstumsraten des BIP seit 1990 – mit den großen Ausschlägen 1994 und 2009 Die wichtigsten Außenhandelspartner waren 2007 Russland (21,1 %), Deutschland (8,0 %), die Türkei (6,9 %), Italien (6,3 %), gefolgt von den Vereinigten Staaten (4 %), Turkmenistan (3,8 %), Polen (3,4 %) und der Volksrepublik China (3,3 %).[129] Zypern und Deutschland waren die größten Direktinvestoren für das Jahr 2008, von insgesamt 36,5 Milliarden US-Dollar entfallen auf Zypern 8,3 Milliarden und auf Deutschland 6,8 Milliarden (Stand 1. Juli 2008).[129] Die wichtigsten Exportgüter der Ukraine sind Metallurgieprodukte, chemische Waren, Maschinen, Geräte, Nahrungsmittel und Textilien.[130] Bei Löhnen und Gehältern besteht in der Ukraine ein Gefälle zwischen dem reicheren industriellen Osten und dem ärmeren landwirtschaftlich geprägten Westen (Stand 2008). Im Jahr 2011 hatte die Ukraine mit Russland ein Freihandelsabkommen geschlossen, das per 1. Januar 2016 von Russland aufgehoben wurde. Grund war gemäß russischen Angaben das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens mit der EU.[131][132] Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt die Ukraine Platz 83 von 140 Ländern (Stand 2018).[133] Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2018 Platz 150 von 180 Ländern.[134] Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2017 bei 9,2 %. 2014 arbeiteten 5,8 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 26,5 % in der Industrie und 67,8 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 18 Millionen geschätzt.[135] Lebensstandard 1 Mio. Kupon-Karbowanez entsprachen 1995 9,72 DM In der Ukraine bestehen große soziale Unterschiede und ein großer Teil der 45,4 Millionen Ukrainer lebt in bescheidenen materiellen Verhältnissen oder in Armut. Die Hauptstadt der Ukraine Kiew hat bei einem Stundenlohn von 2,20 Euro den niedrigsten Stundenlohn und mit 17,6 % die mit Abstand niedrigste Kaufkraft aller europäischen Hauptstädte (Stand 2012).[136] Innerhalb des Landes ist das Gehalt tendenziell höher, je östlicher die Region liegt – mit der Spitze in der Oblast Donezk und dem Schlusslicht Oblast Ternopil im Westen.[137] Viele Einwohner auf dem Land betreiben Subsistenzwirtschaft, da Löhne und Rente verspätet und unvollständig ausbezahlt wurden und das Lohnniveau mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mithalten konnte. 1992 wurde eine Übergangswährung (Kupon-Karbowanez/купоно-карбованець) eingeführt, die wegen der wirtschaftlichen Krise in dieser Zeit unter einer Hyperinflation zu leiden hatte. So war der mittlere Jahreskurs 1992 135 Kupons für 1 Mark, 1995 gab es für 1 DM 102.886 Kupons.[138] 1996 wurde der Karbowanez durch die Hrywnja abgelöst. Wirtschaftliche Entwicklung Nach der Loslösung der Ukraine 1991 von der UdSSR wurde ein schrittweiser Privatisierungsprozess eingeleitet. In den 1990er Jahren erlebte das Land ähnlich wie die anderen Transformationsländer Osteuropas aber zunächst eine Wirtschaftskrise, die eine Konsequenz der gesamtwirtschaftlichen Transformation war. Außerdem stellen die Auswirkungen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl eine fortdauernde schwere Belastung für das Land dar. 2007 konnte die Ukraine das Produktionsniveau von 1991 noch nicht wieder erreichen. Dies wird insbesondere der vom Internationalen Währungsfonds verordneten Schocktherapie zugeschrieben, die von 1992 bis 1995 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 60 % zur Folge hatte. Ende der 1990er Jahre hat sich die Wirtschaft aber stabilisiert. Ab dem Jahr 2000 stand das Land im Zeichen eines starken wirtschaftlichen Aufschwungs. Das jährliche Wachstum des ukrainischen BIP betrug seitdem im Durchschnitt etwa 7 %. Im Jahr 2007 waren es 7,3 %.[139] Der Ende des Jahres 2004 erfolgte Machtwechsel, der nicht nur den Präsidenten betraf, sondern auch für neue Mehrheitsverhältnisse im Parlament sorgte, ließ tiefgreifende Reformen erwarten. Ausländische Investoren kaufen oder pachten zunehmend landwirtschaftliche Flächen. Landverkäufe sollen aber vorerst, bis auf Ausnahmen, verboten bleiben.[140]:Sp 2 Laut Bericht des amerikanischen Oakland-Institutes wurden seit 2002 schon 1,6 Millionen Hektar Land an multinationale Unternehmen überschrieben.[140]:Sp 2 Davon gingen mehr als 405.000 Hektar an ein Unternehmen mit Sitz in Luxemburg, weitere 444.800 an einen in Zypern registrierten Investor, 120.000 Hektar an ein französisches Unternehmen und 250.000 Hektar an eine russische Firma.[140] Der Rohstoff-Multi Cargill, Anbieter auch von Agrarchemie, hat in Getreidesilos, Hafenterminals, Sonnenblumenöl- und Futtermittelwerke investiert und zudem Anteile an UkrLandFarming, dem größten Agrarunternehmen des Landes erworben.[140] Die Ukraine war von der weltweiten Finanzkrise ab 2007 besonders betroffen. Im ersten Halbjahr 2009 brach das BIP im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 % ein. Es kam zu einer Destabilisierung des Bankensektors, die Landeswährung Hrywnja verlor stark an Wert, und die Produktion brach ein. Auch die hohe Abhängigkeit von Energieimporten und die energieintensive Wirtschaft bei gestiegenen Gasimportpreisen verschärften die Krise. Die Ukraine erhielt vom IWF zur Abwendung des Staatsbankrotts einen an Auflagen geknüpften Kredit über 16,4 Mrd. US-Dollar, der in drei Tranchen ausgezahlt werden sollte. Da die Regierung der Ukraine die Auflagen nicht erfüllen wollte, beschloss der IWF, die dritte Tranche nicht auszuzahlen.[141][142] Wie das Wirtschaftsministerium mitteilte, ging im Jahre 2009 das Bruttoinlandsprodukt insgesamt um ca. 15 % zurück.[143] Nach einem bescheidenen Wachstum erfolgte durch die Revolution des Euromaidan, die folgende russische Invasion auf der Krim und im Osten des Landes und den Bürgerkrieg in dieser Region eine erneute Wirtschaftskrise. Seit 2015 konnte sich die ukrainische Wirtschafts aber stabilisieren: Produktion, Löhne und Investitionen steigerten sich in den letzten Jahren. Im August 2016 erreichte die ukrainische Wirtschaft den Status des Jahres 2013.[144] Die Rohstoffbasis der Ukraine umfasst verschiedene Metalle und Kohle. Etwa 5 % der weltweiten Eisenerzvorkommen liegen in der Ukraine. Dazu kommen Bauxit, Blei, Chrom, Speckstein, Gold, Quecksilber, Nickel, Titan, Uran und Zink. Am Schelf des Schwarzen Meeres wurden Erdöl- und Erdgasreserven entdeckt.[145] Der Anteil der Schwerindustrie an der Gesamtwirtschaft übertraf selbst den des ebenfalls schwerindustriell geprägten Polens um mehr als das Doppelte. 70 % der Industrieproduktion erfolgte 1991 in den Sektoren Maschinenbau, Schwarzmetallurgie (Eisen und Stahl), Energie, Chemie, Papier und Baumaterialien. Kennzahlen Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real Weltbank[146] Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Veränderung in % gg. Vj. 7,3 7,9 2,3 −14,8 4,2 5,5 0,2 0,0 −6,6 −9,8 2,3 2,5 Entwicklung des BIP (nominal), Weltbank[147] absolut (in Mrd. USD) je Einwohner (in Tsd. USD) Jahr 2014 2015 2016 Jahr 2014 2015 2016 BIP in Mrd. € 133,5 91,0 93,3 BIP je Einw. (in Tsd. €) 3,1 2,1 2,2 Entwicklung des Außenhandels (GTAI)[148] in Mrd. US-Dollar und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent 2014 2015 2016 Mrd. $ % gg. Vj. Mrd. $ % gg. Vj. Mrd. $ % gg.Vj. Einfuhr 54,4 −28,2 37,5 −31,1 39,2 +4,6 Ausfuhr 53,9 −13,5 38,1 −29,3 36,4 −4,6 Saldo −1,1 0,6 −2,9 Haupthandelspartner der Ukraine (2016), Quelle: GTAI[148] Export (in Prozent) nach Import (in Prozent) von Russland Russland 9,9 Russland Russland 13,1 Ägypten Ägypten 6,2 Volksrepublik China Volksrepublik China 11,9 Polen Polen 6,1 Deutschland Deutschland 11,0 Türkei Türkei 5,6 Belarus Belarus 7,1 Italien Italien 5,3 Polen Polen 6,9 Indien Indien 5,2 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 4,3 Volksrepublik China Volksrepublik China 5,0 Frankreich Frankreich 3,9 UNO sonstige Staaten 52,8 UNO sonstige Staaten 41,8 Wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine Reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % (ohne Berücksichtigung der von Russland annektierten Gebiete und der Sezessionsgebiete) Bruttoinlandsprodukt 2018    3.3 % 2019    2.7 % 2020    2.9% Bruttoanlageninvestitionen 2018    14.3 % 2019    4.0 % 2020    4.5 % Import (Waren und Dienstleistungen) 2018    3.2 % 2019    5.2 % 2020    3.6 % Privater Verbrauch 2018    8.8 % 2019    2.8 % 2020    2.4 % 2019/20 Prognose (Quelle: Economist Intelligence Unit Juni 2019) Quelle: gtai.de Primärer Sektor Energie Kernkraftwerk Saporischschja In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen: aktuelle Entwicklung der Energiewirtschaft Hilf der Wikipedia, indem du sie recherchierst und einfügst. Die Ukraine gehörte zeitweise zu den Ländern mit dem höchsten Energieverbrauch in Europa. Der Primärenergieverbrauch stieg von 138 Millionen Tonnen Öleinheiten 1970 bis 1990 auf 270 an und lag damit höher als in Frankreich und Großbritannien.[149] 27,4 % der Energie werden aus Kohle erzeugt, etwa 20 % aus Erdgas, 47,5 % aus Kernreaktoren sowjetischer beziehungsweise russischer Bauart (näheres unter Liste der Kernreaktoren in der Ukraine) und 5 % aus Wasserkraft. 2011 waren 15 Kernreaktoren mit einer Gesamtbruttoleistung von rund 14 Gigawatt (GW) in Betrieb, vier waren stillgelegt, zwei mit je 1000 MW (= 1 GW) befanden sich in Bau. Die elektrische Stromerzeugung aus den Nuklearanlagen belief sich im Jahre 2010 auf 83,8 Milliarden kWh.[150] Am Dnepr steht (50 Kilometer von der Großstadt Saporischschja) das Kernkraftwerk Saporischschja; es hat sechs Kernreaktoren mit je 950 MW Nettoleistung und ist damit das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas. Dort liegt die DniproHES-Talsperre, eine der größten Talsperren Europas. Diese dient auch als Speicherkraftwerk und hat eine elektrische Leistung von 1.570 Megawatt. Siehe auch: Stauseen in der Ukraine Landwirtschaft Jährlich produziert die Ukraine rund 60 Millionen Tonnen Getreide, hauptsächlich Mais, Weizen und Gerste, wovon über 50 % exportiert werden. 2012 stand sie damit weltweit an siebter Stelle der Getreideproduzenten.[151] 2019 wurde beim Getreide, mit rund 75 Millionen Tonnen, eine neue Rekordernte eingefahren.[152] Die Landwirtschaft leidet seit einigen Jahrzehnten unter starker Bodenerosion. Durch die damit verbundene Versteppung des Landes hat die Ukraine schon rund ein Achtel ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche eingebüßt. Der Waldanteil liegt heute bei 5 % der Gesamtfläche. Im Norden des Landes befand sich einst eine ausgedehnte Waldsteppe mit sehr fruchtbaren Lössboden. Bis auf einen kleinen Restbestand wurden diese Wälder abgeholzt und in Ackerland umgewandelt. Bekannt sind die Birkenwälder um Kiew und die Wälder in Wolhynien. An der nördlichen Landesgrenze zu Belarus darf in einem Radius von 30 Kilometern um die Stadt Prypjat seit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wegen der anhaltenden radioaktiven Verseuchung keine Landwirtschaft betrieben werden. Im Süden der Ukraine an der Küste und auf der Krim wird Wein- und Obstanbau betrieben. Im Rest des Landes werden vorwiegend Weizen, Kartoffeln und Zuckerrüben angebaut. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit von der Sowjetunion wurden 55 % des ukrainischen Territoriums für Ackerbau genutzt und insgesamt 70 % der Fläche für die Landwirtschaft. Der agrar-industrielle Komplex erwirtschaftete 1991 etwa 40 % des Nationaleinkommens. 2007 wurden in der Ukraine insgesamt 42,894 Mio. Hektar Land landwirtschaftlich genutzt.[153] Fast ein Fünftel der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft (vor allem im Westteil des Landes), das 12 % des Bruttoinlandsprodukts erzeugt.[140]:Sp 1 Die Ukraine hat mit 32 Millionen Hektar doppelt so viel Ackerland wie Deutschland, erzielt aber mit 35 Millionen Tonnen nur 70 % der deutschen Getreideproduktion.[140] 40 % der Agrarflächen werden durch kleine, aber stabile Subsistenzbetriebe unter einem Hektar bewirtschaftet, 50 % durch Kolchose-Nachfolger auf Pachtbasis (mit durchschnittlich 1.200 Hektar), die restlichen 10 % durch Kleinbetriebe mit durchschnittlich fünf Hektar und durch 43.000 Mittelbauern (80 bis 500 Hektar).[140]:Sp 1/2 Land Grabbing Die Ukraine hat mit 56 % ihrer Landfläche den weltweit höchsten Anteil an Ackerboden bester Qualität, der mit einer dicken Schicht sehr fruchtbarer Schwarzerde (Tschernosem) überzogen ist.[154] Solange die Bodenpreise im internationalen Vergleich sehr niedrig sind, ist das Land sehr anfällig für Land Grabbing. 2012 lagen die Pachtpreise pro Hektar bei 350 Hrywnja (ca. 30 Euro).[155] Im November 2008 berichtete The Guardian über den Erwerb von 250.000 Hektar Ackerland in der Ukraine durch Libyen.[156][157] Eine russische Firma pachtete rund 300.000 Hektar Land.[158] Ende 2012 hielt der US-Investmentfonds New Century Holdings (NCH Capital) rund 450.000 Hektar[159] Land in der Ukraine. 2012 gewährte die China Exim-Bank einen Kredit in Höhe von 3 Mrd. USD und erhielt für die folgenden 15 Jahre bis zu 6 Mio. Tonnen Getreide jährlich.[160] 2013 begann das chinesische Staatsunternehmen Xinjiang Production and Construction Corps Verhandlungen mit dem ukrainischen Agrarkonzern KSG Agro über 100.000 Hektar in der Schwarzmeerregion. Für den chinesischen Markt sollen Feldfrüchte angebaut und Schweine gezüchtet werden. Für weitere Pachtrechte auf 50 Jahre will die Volksrepublik China bis zu drei Millionen Hektar übernehmen.[161] 2020 hat das Parlament in einer umstrittenen Bodenreform die Öffnung des Bodenmarktes beschlossen. Demnach sollen die landwirtschaftlichen Nutzflächen ab dem 1. Juli 2021 dem Markt ausgesetzt werden. Der Internationaler Währungsfonds machte die Reform zur Voraussetzung für neue Kredite an die Ukraine.[162][163] Industrie Industrieroboter Fanuc R-2000iB zum Schweißen von Karosserien des ZAZ Chance, Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod Bei Krywyj Rih (Krywbass), Dnipro und Saporischschja befinden sich Eisenerzlagerstätten mit entsprechender Verarbeitung. Hinzu kommen Maschinenbau, Schienenfahrzeug-,[164] und Automobilindustrie[165] Luft- und Raumfahrtindustrie,[166] Rüstungsindustrie,[166][167] Nahrungsmittelindustrie, der Bau von Elektrogeräten sowie eine umfangreiche Werftindustrie.[167] Ausgeführt werden vor allem Kohle, Stahl, Elektrogeräte, Maschinen, Fahrzeuge[165] und Nahrungsmittel, eingeführt werden vor allem Energieträger (Gas und Erdöl) aus Russland. Im Donezkbecken befinden sich viele sanierungsbedürftige Bergwerke, in denen es bereits zu schweren Grubenunglücken kam. Die größten Fahrzeugwerke sind KrAZ in Krementschuk, LuAZ in Luzk und Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod (SAS) in Saporischschja. Dienstleistungen Der Tertiärsektor entwickelt sich in der Ukraine in den letzten Jahren sehr dynamisch, blieb allerdings stark von den Schwankungen der Finanzmärkte abhängig. Neben den Banken zeigten auch die Software- und IT-Service-Branche große Zuwachsraten. Ihr Umsatz betrug 2014 etwa 5 Milliarden US-Dollar. Manager bzw. ehemalige Manager der IT-Industrie sind seit 2014 stark im Parlament und in leitenden Positionen der Regierungskoalition vertreten.[168] Finanzwirtschaft Das Gebäude der 1991 gegründeten Zentralbank der Ukraine Dnipro gilt als Finanzzentrum des Landes. 10 Hrywni mit Porträt von Iwan Masepa Im Bankwesen fand die erste Übernahme durch ein ausländisches Kreditinstitut erst im Oktober 2005 statt, aber schon davor wurden Banken mit ausländischem Kapital gegründet. Damals übernahm die österreichische Raiffeisen International die zweitgrößte Bank des Landes, „Bank Aval“ (jetzt Raiffeisen Aval). Die Verkaufsverhandlungen wurden von ukrainischer Seite bewusst in die Länge gezogen, da sich rasch weitere Interessenten an der Bank fanden, und sich der Kaufpreis somit Stück für Stück auf letztendlich 836 Millionen Euro (für 93,5 % Anteil) erhöhte. Zusammen mit der 1998 gegründeten „Raiffeisenbank Ukraine“ hielt die „Raiffeisen International“ einen Bilanzkapitalanteil von 12 % am ukrainischen Bankensektor bis zum Verkauf der Ersteren an OTP Bank 2006. Von da an gab es plötzlich großes Interesse von zahlreichen ausländischen Banken, die ebenfalls in der Ukraine Fuß fassen wollten. Innerhalb von nur fünf Monaten schnellte der Anteil ausländischer Banken am ukrainischen Bankensektor von knapp über 12 % auf rund 25 % und betrug im August 2007 31,7 %. Ab 2010 ging die Entwicklung wieder in gegenläufiger Richtung.[169] Eine weitere der fünf ukrainischen Großbanken, die Ukrsibbank, wurde im Dezember 2005 von der größten französischen Bank, BNP Paribas, übernommen. 51 % wechselten für knapp 300 Millionen Euro ihren Besitzer. Im September 2007 hat die Commerzbank einen Anteil von 60 % an der Bank Forum für 600 Millionen Euro übernommen. Auch von den kleineren der 158 (per Ende 2005) ukrainischen Banken wurden bereits mehrere übernommen. So übernahm beispielsweise der russische Marktführer, die staatliche Sberbank, die ukrainische NRB-Ukraina (hat dafür jedoch noch keine Erlaubnis der Bankenaufsicht erhalten), und die russische Nummer zwei, die ebenfalls staatliche Vneschtorgbank (VTB) übernahm die ukrainische Mrija für umgerechnet knapp 60 Millionen Euro. Man vermutet hinter den Übernahmen der staatlichen russischen Banken politische Motive, wie diese auch bereits im Januar 2006 in der plötzlichen Vervielfachung des Gaspreises von russischer Seite gesehen wurden. Siehe auch: Russisch-ukrainischer Gasstreit Funktionen der Zentralbank übt die Nationalbank der Ukraine aus, sie wurde 1991 gegründet. Aufgrund der Weltfinanzkrise ab 2007 verlor die Hrywnja von Herbst 2008 bis Februar 2009 über 40 % ihres Wertes. Die Ratingagentur Fitch wertete die Ukraine auf B (Hochspekulativ) ab. Siehe auch: Liste der Banken in der Ukraine Staatsanleihen Am 17. Dezember 2013 vereinbarte die Regierung mit Russland den Kauf von ukrainischen Staatsanleihen im Wert von 15 Milliarden Dollar und die „vorübergehende“ Senkung der Gaspreise um ein Drittel, um die ukrainische Wirtschaft zu stützen. Der Premierminister Mykola Asarow äußerte, ohne den Vertrag mit Russland drohe der Staatsbankrott und der Zusammenbruch der Gesellschaft. Nach BBC-Angaben würde die Ukraine für 2014 eine Außenfinanzierung in Höhe von 17 Milliarden Dollar benötigen, um weiter ihre Schulden bedienen zu können.[170] Die Ukraine erhielt, nachdem die Regierung Jazenjuk im Amt war, zur Errichtung und Gewährleistung einer stabilen Wirtschaft und Politik, Zuschüsse und Darlehen zu tiefen Zinssätzen der Europäischen Union in Höhe von mindestens 11 Milliarden Euro.[171] Auch das US-amerikanische Investmenthaus Franklin Templeton Investments hat in ukrainische Staatsanleihen im Wert von 7,6 Milliarden Dollar investiert und gehört somit zu den größten Gläubigern der Ukraine.[172] Medien Reporter ohne Grenzen kritisiert, dass sich ein großer Teil der Medien in den Händen von Oligarchen oder politisch einflussreichen Personen befindet. In den von Separatisten besetzten Zonen der Ostukraine sowie auf der russisch besetzten Krim ist die Pressefreiheit zudem, laut Reporter ohne Grenzen, nicht mehr gegeben. In ihrem 2017 veröffentlichten Bericht äußerte die internationale Nichtregierungsorganisation Freedom House große Besorgnis über die Sicherheitslage der Journalisten in der Ukraine. Sowohl im ukrainischen Kernland als auch in den von russischen Separatisten kontrollierten Gebieten im Osten des Landes seien die Medienvertreter der Gewalt, Einschüchterungen und Belästigungen ausgesetzt.[173] Im Juli 2017 wurde der prominente Journalist Pawel Scheremet bei einem Autobombenanschlag in Kiew getötet. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach von einer „schrecklichen Tragödie“. Ein Jahr zuvor war der regierungskritische Journalist Oles Busyna in Kiew ermordet worden.[174] Die OSZE äußerte Bedenken zur Pressefreiheit betreffend die entzogene Zulassung im Falle Sawik Schusters im Jahr 2016[175] sowie im April 2017 wegen der Ausweisungen der Journalistinnen Anna Kurbatova, Tamara Nersesyan und Maria Knyazeva wie auch wegen der Zugangsverwehrung für die spanischen Journalisten Antonio Pampliega und Manuel Ángel Sastre.[176] Der Slawist und Journalist Herwig G. Höller strich im Jahr 2016 dennoch heraus, dass es in der Ukraine auch Medienkritik gebe, dies im großen Unterschied zu Russland.[177] Nachrichten- und Presseagenturen Die staatliche Nachrichtenagentur ist die 1918 gegründete UKRINFORM und setzt täglich rund 300 Meldungen ab.[178] Generaldirektor seit 2011 Oleksandr Detsyk (* 1979).[179] Weitere einflussreiche Unternehmen sind die nichtstaatliche russische Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine und die private Ukrainische Unabhängige Informationsagentur (UNIAN), die von dem Oligarchen Ihor Kolomojskyj kontrolliert wird.[180] Insgesamt sind rund 35 Nachrichtenagenturen in der Ukraine aktiv, jedoch sind die meisten sehr klein und übernehmen die Informationen der führenden Nachrichtenagenturen. Seit März 2014 spielt das am Majdan Nesaleschnosti im Hotel Ukrajina gelegene Ukrainian Crisis Media Center (UCMC) eine wichtige Rolle. Es wird von George Soros (Open Society Foundations), dem US-Public-Relation-Unternehmen Weber Shandwick und der ukrainischen Regierung finanziert und verbreitet Nachrichtenmeldungen und Bildmaterial zur Krise.[181][182] Fernsehsender Beim Fernsehen, das 1951 in der Ukraine eingeführt wurde, gibt es neben dem staatlichen Fernsehen seit 1993 auch private Fernsehanbieter. Nazionalna Telekompanija Ukrajiny, (ukrainisch: Національна Телекомпанія України) ist die staatliche Fernsehanstalt der Ukraine. Sie wurde am 20. Januar 1965 gegründet und unterhält das einzige staatliche Fernsehprogramm Perschyj Nazionalnyj (Erstes Nationales). STB ist ein 1997 gegründeter privater Sender, der neben den weiteren fünf TV-Stationen ICTV, Novy Kanal, M1, M2, QTV aktuell dem Oligarchen Wiktor Pintschuk und Gründer der StarLightMedia Group gehört.[183] Ukraine, ursprünglich 1993 als Regionalsender im Ballungsraum Donezk gegründet, gehört zur Media Group Ukraine, die über die Holding System Capital Management (SCM) von dem Oligarchen Rinat Achmetow kontrolliert wird und sehr hohe Einschaltquoten durch seine Fußball-TV-Spartenkanäle erreicht.[183][184] 1+1 ist ein ukrainischer Fernsehsender, an dem seit 3. Juli 2012 maßgeblich Time Warner über die Central European Media Enterprises (CME) beteiligt ist.[185][186] Der Sender befindet sich im Besitz des Oligarchen Ihor Kolomojskyj.[187] 1+1 zählt zu den Sendern mit dem höchsten Marktanteil in der Ukraine und kann von 95 % der ukrainischen Bevölkerung empfangen werden. Inter ist ein weiterer populärer TV-Sender mit sehr hoher Reichweite in der Ukraine, der im Februar 2013 zu 100 % von der Inter Media Group Limited übernommen wurde, die von dem Oligarchen Dmytro Firtasch kontrolliert wird.[183] 5 Kanal wurde 2003 gegründet und wird über die Mischkonzern-Holding Ukrprominvest durch deren Gründer, den Oligarchen und ehemaligen Präsidenten der Ukraine Petro Poroschenko kontrolliert.[188] KRT (ukrainisch КРТ) ist ein ukrainischer orthodoxer TV-Kanal, der erstmals am 26. April 2003 auf Sendung ging. Slavonic Channel International ist ein ukrainischer Fernsehsender, der auf Russisch, Ukrainisch und Englisch sendet und sich hauptsächlich „slawischen“ Themen widmet. Espreso TV wurde 2013 von dem polnischen Medienmanager Michal Boniatowski gegründet, anfangs lautete der Name „Euromaidan“.[189] Hromadske.tv (Bürger-TV) ist ein Internetsender, der mit Hilfe amerikanischer und britischer Stiftungsgelder im November 2013 online ging.[189][190] Im Februar 2021 verbot Präsident Selenskyj mit einem Erlass drei oppositionelle Nachrichtensender wegen angeblicher Gefährdung der nationalen Sicherheit und Verbreitung von russischer Propaganda: ZIK (телеканал) NewsOne 112 Ukraine (ukrainisch: 112 Україна) Der Vorsitzende des ukrainischen Journalistenverbandes, Nikolaj Tomilenko, sprach von einer »Informationsbombe« und sagte: »Der Entzug des Zugangs zu ukrainischen Medien für ein Millionenpublikum ohne Gericht (…) ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit.«[191] Zeitungen und Zeitschriften Siehe auch: Liste der ukrainischen Zeitschriften Radio-Stationen Ukrajinske Radio (Українське Радіо; deutsch: Ukrainischer Rundfunk; englisch: Ukrainian Radio) ist die staatliche Hörfunkanstalt der Ukraine mit dem dazugehörigen Auslandsdienst Radio Ukraine International – das größte Funknetz, beliebteste Talk-Radio in der Ukraine. Daneben gibt es weitere private Radiostationen. Informationstechnologien Die Ukraine ist in den letzten Jahren auch im Zusammenhang mit dem „IT-Outsourcing“ bekannt geworden. Eine große Zahl ukrainischer Softwareentwicklungsunternehmen befindet sich vor allem in Kiew, Charkiw, Lwiw, Dnipro, Donezk und Simferopol (Krim). Somit nutzt das Land seine geografische und kulturelle Nähe zu Westeuropa und macht bereits etablierten IT-Dienstleistern wie Indien und China Konkurrenz. Jedoch kann der Umsatz, der in diesem Bereich entsteht, noch nicht mit dem indischen verglichen werden. Zu den größten Softwareproduzenten und IT-Serviceunternehmen gehören Luxoft,[192] mit Hauptsitz in der Schweiz und Ciklum[193] die vor allem Offshore-Programmierung anbieten, sowie der Produzent von Computerspielen GSC Game World. Die IT-Industrie beschäftigt etwa 50.000 Ingenieure und Programmierer. Neben Russland, Japan und den USA investieren hier auch EU-Länder. 2016 nutzten 44,1 % der Bevölkerung das Internet.[194] Messen und Ausstellungen AGRO – ukrainische Leitmesse für Landwirtschaft in Kiew BioFuel – Fachmesse für Erneuerbare Energien in Kiew Beer & Soft Drinks Industry – Internationale Fachmesse für Bier und alkoholfreie Getränke in Kiew InterAgroBusiness – Internationale Fachmesse für Landwirtschaft, Landtechnik, Viehzucht, Öko-Landbau und Bioenergie in Odessa Metal-Forum of Ukraine – Internationale Konferenzmesse für Metallurgie und Metall in Kiew MushroomIndustry – Internationale Fachausstellung für die Pilzindustrie in Kiew Wine & Winemaking – Internationale Fachmesse für Wein, Weinherstellung und Weinbau in Odessa Tourismus → Hauptartikel: Tourismus in der Ukraine Schwalbennest (Krim) Ein wichtiges touristisches Ziel in der Ukraine bildet die Hauptstadt Kiew, die neben vielen historischen Sehenswürdigkeiten auch ein modernes pulsierendes Kulturleben bietet. Als Erholungsgebiet wird seit den Zarenzeiten die Schwarzmeerküste genutzt, allem voran die Halbinsel Krim, die 1954 der Ukrainischen SSR übertragen wurde. Die Krim bietet neben kulturellen Hinterlassenschaften zahlreicher Völker (Griechen, Krimtataren, Genuesen) ein subtropisches Klima und eine Vielzahl von Palästen und Sanatorien. Die Krim war bis 2014 Schauplatz des jährlichen Festivals elektronischer Tanzmusik KaZantip. Im Westen der Ukraine ist die Stadt Lwiw mit ihrer zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Innenstadt sehenswert. In den angrenzenden ukrainischen Karpaten gibt es neben einer beeindruckenden Natur traditionelle Thermalkurorte wie Truskawez oder Skigebiete wie Slawske. Als eine Art Extremtourismus haben sich in letzter Zeit Ausflüge in die verstrahlte Zone von Tschornobyl nördlich von Kiew etabliert. Infrastruktur Die Ukraine besitzt aus Zeiten der Sowjetunion vor allem eine Nord-Süd-Verkehrsorientierung (Moskau-Kiew-Odessa, Moskau-Charkiw-Krim). Man versucht aber seit der Unabhängigkeit des Landes, die Infrastruktur in eine West-Ost-Orientierung zu reorganisieren und die Verbindungen zu Polen, der Slowakei und Ungarn zu intensivieren (Anbindung an den Paneuropäischen Korridor III: Straßenverbindung und Bahnstrecke Berlin/Dresden – Breslau – Krakau – Lwiw – Kiew und V: Košice – Tschop – Lwiw und Budapest – Tschop – Lwiw). Die Ukraine ist heute vor allem ein Transitland zwischen Mitteleuropa und dem Kaukasus und zwischen Südeuropa und Russland. Hauptverkehrsträger in der Ukraine ist die Eisenbahn, gefolgt vom Straßenverkehr und der Binnenschifffahrt auf dem Dnepr (Dnipro). Seit Ausbruch der Kampfhandlungen in der Ostukraine und nach der Annexion der Krim durch Russland ist der Verkehr innerhalb der betreffenden Regionen und auch der Verkehr zwischen der Ukraine und Russland zunehmend eingeschränkt. Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte die Ukraine 2018 den 66. Platz unter 160 Ländern. Ein großer Teil der Infrastruktur des Landes wurde seit der Sowjetära nicht modernisiert.[195] Eisenbahn Das ukrainische Eisenbahnnetz zählt zu den größten weltweit. In der Ukraine wird von der Eisenbahn die auch in Russland gebräuchliche Spurweite von 1520 mm verwendet. Der Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken in der Spurweite 1435 mm wird geplant.[196] Die Strecken im Raum Kiew, Lwiw und im Osten der Ukraine sind elektrifiziert, dazwischen befinden sich nicht-elektrifizierte Abschnitte. Eine komplette Elektrifizierung ist vorgesehen. Der staatliche Eisenbahnhersteller ist die Lokomotivfabrik Luhansk. Die nationale Eisenbahngesellschaft Ukrsalisnyzja wurde 1991 gegründet und liegt ebenfalls in staatlicher Hand. 2009 kamen von der Regierung erste Vorschläge über eine Privatisierung ins Gespräch. Im Zuge der Annexion der Krim durch Russland und im Laufe der Kampfhandlungen in den Oblasten Donezk und Luhansk kam es zu starken Einschränkungen des Bahnverkehrs in den betreffenden Regionen. Straße → Hauptartikel: Fernstraßen in der Ukraine Verlauf der mittelalterlichen Via Regia und Via Imperii in Europa Das gesamte Straßennetz umfasste 2012 etwa 169.694 km, wovon 166.095 km asphaltiert sind.[39] Ein zusammenhängendes Autobahnnetz besteht noch nicht, es existieren jedoch vielerorts autobahnartig ausgebaute Fernstraßen und Nationalstraßen. Die M 06 von Ungarn nach Kiew wurde in den letzten Jahren renoviert und ist nun von der ungarischen Grenze über die Karpaten bis Lwiw durchgehend in sehr gutem Zustand. Das Tankstellennetz ist sehr dicht. In manchen Dörfern sind die Straßen noch sehr schlecht ausgebaut, werden jedoch allmählich saniert. In vielen Großstädten gibt es Straßenbahnen und U-Bahnen, wie beispielsweise die Metro in Kiew, und überall im Land ein sehr dichtes Netz an Busverbindungen. Kiew war neben Moskau der östlichste Punkt einer der großen mittelalterlichen Via Regia bis nach Santiago de Compostela in Spanien. Luftverkehr Die Antonow An-225, das größte Flugzeug der Welt In allen wichtigen großen Städten befinden sich internationale Flughäfen. Ukraine International Airlines, Azur Air Ukraine und Yanair sind die bekanntesten Fluggesellschaften in der Ukraine. Die Flughäfen in Kiew-Boryspil, Odessa und Dnipro sind die wichtigsten internationalen Verkehrsflughäfen der Ukraine. Der Flugzeugbauer Antonow mit Hauptsitz in Kiew hat mit der Antonow An-225 mit einem Frachtraumvolumen von insgesamt 1220 m³ bei 250 t Zuladung (was den Transport von 4 Sattelzügen und dahinter einem Lkw und daneben seinem Anhänger, alle beladen, ermöglicht) das momentan weltweit größte Transportflugzeug im Einsatz. Es wurden insgesamt zwei Flugzeuge dieses Typs gebaut, wobei nur eines fertiggestellt wurde. Schifffahrt Wichtigste Binnenschifffahrtstraße ist der Dnepr, der bis Kiew auch für kleine Seeschiffe befahrbar ist; in Tschornomorsk, Mykolajiw und Cherson befinden sich Seehäfen, der größte ist der Hafen von Odessa. Seit der Annexion der Krim durch Russland hat die Ukraine auf die Seehäfen in Sewastopol und Kertsch keinen Zugriff mehr. Das Hauptquartier der ukrainischen Marine war bis zur Krimkrise in Sewastopol am Schwarzen Meer, seither befindet es sich in Odessa. Es bestehen Fährverbindungen von Tschornomorsk nach Poti in Georgien, nach Constanța in Rumänien und nach Derince in der Türkei.[197] Telekommunikation In der Ukraine wurden neben dem herkömmlichen öffentlichen Telefonnetz, das zu 76 % (2006) vom staatlichen (bis 2011) Anbieter Ukrtelecom dominiert wird, auch GSM-Mobilfunknetze aufgebaut. Die größten Mobilfunknetze sind zurzeit: Kyivstar/Djuice/Mobilitsch (2G, 3G und 4G) Vodafone Ukraine[198] (früher: MTS bzw. UMC)/Jeans/Sim-Sim (2G, 3G und 4G) Lifecell (2G, 3G und 4G) 3Mob (3G: UMTS) PEOPLEnet (3G: CDMA2000 1× EV-DO) Intertelecom (3G: CDMA2000 1× EV-DO) Ukrtelecom startete im November 2007 das erste UMTS-Mobilfunknetz der Ukraine, das seit 2011 als 3Mob[199] firmiert. Die 2011 privatisierte[200] Ukrtelecom befindet sich mehrheitlich im Besitz der Holding SCM des Oligarchen Rinat Achmetow.[201] Im Winter 2014–2015 werden noch drei Lizenzen für den Mobilfunkstandard UMTS verkauft. Diese Netze werden frühestens im Sommer 2015 in Betrieb gehen.[202] Pipelines Die Ukraine ist ein wichtiges Transitland für russisches Erdgas. Osteuropäische Länder, aber auch die Bundesrepublik Deutschland werden über die Pipelines mit russischem Gas versorgt. Um die starke Abhängigkeit der Ukraine von russischem Gas zu minimieren, wurde 2014 eine technische Umrüstung eingeleitet, welche die Gasversorgung der Ukraine von West- und Mitteleuropa her ermöglichen soll.[203] Kanäle Die Kanäle in der Ukraine dienen vorwiegend der Bewässerung und nicht als Schifffahrtskanal. Der wichtigste Kanal ist der Nord-Krim-Kanal, ein über 400 km langer Bewässerungskanal, der von den 1970er Jahren an bis 2014 das aufgestaute Wasser des Dnepr in die wasserarmen Regionen im Süden der Ukraine und auf die Krim leitete und so 85 % des gesamten Wasserverbrauchs der dortigen Bevölkerung deckte. Die Merefa-Cherson-Brücke verbindet die Ufer des Dneprs in Dnipro. Brücken Durch die Mitte der Ukraine fließt mit dem Dnepr der drittlängste Strom Europas und teilt das Land in die rechtsufrige und linksufrige Ukraine. Um den Schienen- und Straßenverkehr beider Ufer miteinander zu verbinden, sind zahlreiche Brücken, vor allem in den Städten am Fluss, erbaut worden. Daneben dienen die Staumauern, die den Dnepr anstauen, als Flussübergänge für den Straßenverkehr. Die Halbinsel Krim wurde durch die Krim-Brücke über die Meerenge von Kertsch mit dem russischem Territorium verbunden. Siehe auch: Liste der Dneprbrücken Kultur Feiertage In der Ukraine wird der Unabhängigkeitstag am 24. August als Nationalfeiertag gefeiert. Gesetzliche Feiertage sind[204]: Tag Name ukrainisch 1. Januar Neujahr Новий рік 7. Januar und 25. Dezember Weihnachten Різдво Христове 8. März Internationaler Frauentag Міжнародний жіночий день 1. Mai Tag der Arbeit День праці 28. Juni Verfassungstag der Ukraine День Конституції України 24. August Unabhängigkeitstag der Ukraine День незалежності України 14. Oktober Tag des Verteidigers der Ukraine День захисника України Küche → Hauptartikel: Ukrainische Küche Volkskunst Ukrainische Briefmarken mit Motiven von Tetjana Pata, Vertreterin der Petrykiwka-Malerei Die Volkskunst hat in der Ukraine einen hohen Stellenwert. Bekannte ukrainische Volkskünstler sind zum Beispiel Marija Prymatschenko, Kateryna Bilokur und Iwan Hontschar. Zu Weltruhm gelang die Petrykiwka-Malerei, ein origineller Stil der dekorativen Malerei, der 2013 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen wurde. Literatur → Hauptartikel: Ukrainische Literatur Das Gedenkhaus von Iwan Kotljarewskyj in Poltawa. Der Dichter und Sozialaktivist hat als erster die lebendige Volkssprache in die ukrainische Literatur eingeführt. Zu einer Zeit, als es die Leibeigenschaft noch gab, schrieb er eine burleske Aeneis-Travestie (»Енеїда«, 1798), in der Götter, Trojaner und Römer als Kosaken auftreten. Das erste in der Ukraine erschienene Buch wurde von Jurij Drohobytsch im Jahre 1483 verfasst. Der in der Stadt Poltawa lebende Iwan Kotljarewskyj gilt als Erneuerer der ukrainischen Schriftsprache. Zu den bedeutendsten Schriftstellern gehören Iwan Franko, Lessja Ukrajinka und Taras Schewtschenko, nach dem der seit 1962 verliehene wichtigste Kulturpreis der Ukraine, der Taras-Schewtschenko-Preis benannt ist. Iwan Kotljarewskyj (1769–1838) Taras Schewtschenko (1814–1861) Iwan Franko (1856–1916) Mychajlo Kozjubynskyj (1864–1913) Lessja Ukrajinka (1871–1913) Kotlyarevsky.jpg Taras Shevchenko selfportrait oil 1840-2.jpg Ivan Franko (1898).png M-kotsjubynskyj.jpg Lesya Ukrainka portrait crop.jpg Film Der wichtigste Filmpreis ist nach dem Regisseur und Schriftsteller Oleksandr Dowschenko benannt. Musik Nationale Musikakademie der Ukraine Peter Tschaikowski in Kiew Ein Wandbild in der Sophienkathedrale von Kiew aus dem 11. Jahrhundert gibt Einblick in die mittelalterliche Musizierweise auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Es zeigt Skomorochi und Musiker, die Querflöten, Trompeten oder Schalmeien, Lauten, Psalterium (gusli) und Zymbal (cymbaly) spielen. Es ist unklar, ob die Institution der Skomorochi, die als Tänzer, Gaukler und Theaterspieler auftraten, aus dem Byzantinischen Reich oder aus dem Westen stammt oder lokalen Ursprungs ist.[205] Die ukrainische Volksmusik ist entsprechend der geographischen Lage des Landes von slawischen und nichtslawischen Völkern in Osteuropa und Vorderasien beeinflusst. Mykola Leontowytsch (1877–1921) Früher gab es in den Dörfern eigene regionale Volksmusikstile und Aufführungspraktiken, die außerdem nach Geschlechtern unterschieden wurden. Die rituellen Gesangstraditionen wurden überwiegend von Frauen und Mädchen, die Instrumentalmusiken überwiegend von Männern und Jungen aufgeführt. Die Unterhaltungslieder wurden zu allen Zeiten gleichermaßen von der gesamten Bevölkerung gesungen.[206] Zu den heute verbreiteten traditionellen Volksmusikinstrumenten gehören die Lauten bandura und kobsa (namensverwandt mit der rumänischen cobză), die Violine, die Drehleier lira, ein dreisaitiger, gestrichener Bass basol(i)a (in der Größe einer Gambe), das Hackbrett cymbaly, die Laute torban, eine Gruppe von Kernspaltflöten sopilka, bei den Huzulen die lange Holztrompete trembita, ein Akkordeon, die Sackpfeife koza (ähnlich der polnischen koza), die Rahmentrommel bubon und die Maultrommel drymba. Ein typisches Ensemble, das als troista muzyka (von „drei Musiker“) bekannt ist, besteht aus Violine, Hackbrett und Bass oder Rahmentrommel. Wenn die Musiker Volkstänze wie den Huzulka begleiten, enthalten die Stücke improvisierte Anteile.[207] Nach der Unabhängigkeit 1991 wurde die Ukraine Mitglied der Europäischen Rundfunkunion (EBU) und nahm im Jahr 2003 erstmals am Eurovision Song Contest teil. Bereits bei der zweiten Teilnahme im Jahr danach gewann die Sängerin Ruslana Lyschytschko mit ihrem Wild Dances Project in Istanbul den ESC 2004, dessen 50. Jubiläums-Ausgabe 2005 daraufhin in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausgetragen wurde. Die Ukraine wurde damit das 21. Land, das bei einem ESC siegte, und das 20. Land, in dem ein ESC ausgetragen wurde. Beim ESC 2016 gewann die Ukraine mit dem Lied 1944 von der Sängerin Jamala zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest, woraufhin der ESC 2017 erneut in Kiew stattfand. Sport Fußball Ukrainische Fußballnationalmannschaft (2015) Fußball ist der populärste Sport in der Ukraine. Der Fußball in der Ukraine wird vom Fußballverband der Ukraine (FFU) organisiert. Die erste Fußballliga in der Ukraine ist die Premjer-Liha. Bekannte Vereine sind Dynamo Kiew und Schachtar Donezk. Der bisher größte Erfolg der jungen ukrainischen Fußballnationalmannschaft war das Erreichen des Viertelfinales bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Oleh Blochin und Ihor Bilanow waren zu Sowjetzeiten Europas Fußballer des Jahres. Oleh Blochin, der seine aktive Karriere in Österreich bei Vorwärts Steyr ausklingen ließ, war bis Januar 2008 Trainer der Ukrainischen Nationalmannschaft. Die Ukraine konnte am 18. April 2007 einen sportpolitischen Erfolg erringen, indem das Land, das erst seit 1992 eigenständig dem Europäischen Fußball-Verband UEFA angehört, im ersten Wahlgang den Zuschlag des UEFA-Exekutivkomitees bekam, gemeinsam mit Polen die Fußball-Europameisterschaft 2012 auszurichten. Der populärste Fußballspieler aus der Ukraine ist Andrij Schewtschenko, der zuletzt bei Dynamo Kiew unter Vertrag stand. Er beendete seine Karriere dort 2012. Boxen Im Amateurboxen konnte die Ukraine seit 1996 drei Olympiasieger stellen: Wladimir Klitschko (1996, Superschwergewicht), Wassyl Lomatschenko (2008, Federgewicht, 2012 Leichtgewicht[208]) und Oleksandr Ussyk (2012, Schwergewicht). Andrij Kotelnik (2000, Leichtgewicht) und Serhij Dotsenko (2000, Weltergewicht) gewannen Silbermedaillen. Zudem errangen ukrainische Boxer fünf Bronzemedaillen, unter anderem Wladimir Sidorenko (2000, Fliegengewicht) und Wjatscheslaw Hlaskow (2008, Superschwergewicht). Im Profibereich gelang es bisher fünf Athleten Weltmeistertitel zu gewinnen: Wladimir und Vitali Klitschko im Schwergewicht, Serhij Dsindsiruk im Halbmittelgewicht, Sidorenko im Bantamgewicht und Kotelnik im Halbweltergewicht. Leichtathletik Serhij Bubka aus Luhansk ist sechsfacher Weltmeister und Olympiasieger im Stabhochsprung. Er stellte insgesamt 35 Weltrekorde auf und schaffte 43 Sprünge über die Sechs-Meter-Marke. Seit 2005 ist er Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine. Schach Ruslan Ponomarjow wurde 2002 FIDE-Weltmeister, Anna Uschenina 2012, und Marija Musytschuk 2015 Schachweltmeisterinnen. Die Nationalmannschaft wurde 2001 Mannschaftsweltmeister und gewann die Schacholympiade 2004 und die Schacholympiade 2010.[209] Die ukrainische Damenauswahl siegte 2006 bei der Schacholympiade. Motorradsport Die Städte Lwiw und Riwne sind international bekannt im Speedway; in beiden wurde bereits mehrfach WM-Läufe ausgetragen. Siehe auch PortalPortal: Ukraine – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Ukraine Universitäten in der Ukraine Ukrainistik Literatur Antonia Kostretska: Terra incognita: Die Ukraine, die Ukrainer und das Ukrainisch. Eine enzyklopädische Sammlung. Grin Verlag, München 2018, ISBN 978-3-668-60191-8. Andreas Kappeler: Ungleiche Brüder: Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C.H.Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71410-8. Karl Schlögel: Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen. Hanser, München 2015, ISBN 978-3-446-24942-4 (Rezension von Richard Herzinger in Die Welt, 8. Oktober 2015). Joseph Roth: Reisen in die Ukraine und nach Russland. Hrsg. von Jan Bürger. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-67545-4. Kerstin S. Jobst: Geschichte der Ukraine. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-15-019320-4 (Rezension der Erstauflage 2010). Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0. Steffen Dobbert: Euromaidan – Protest und Zivilcourage in der Ukraine. Hrsg. von Zeit online. Epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-8442-8601-4. Winfried Schneider-Deters: Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europäischen Union. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-8305-3116-6. Dietmar Schultke: „Ukrainski Blues“ – Streifzüge durch die Ukraine. 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Andrew Wilson: The Ukrainians. Unexpected Nation. Yale University Press, New Haven 2002, ISBN 0-300-09309-8. Robert Kravchuk: Ukrainian Political Economy. The First Ten Years. Palgrave Macmillan, New York 2002. Britta Böhme: Grenzland zwischen Mythos und Realität. Real- und Ideengeschichte des ukrainischen Territoriums. Berliner Debatte Wissenschafts-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-931703-33-9. Claus Remer: Zum Ukrainebild in Deutschland vom 19. zum 20. Jahrhundert. In: Erhard Hexelschneider (Hrsg.): Russland & Europa. Historische und kulturelle Aspekte eines Jahrhundertproblems. Jenaer Forum für Bildung und Wissenschaft, Leipzig 1995, ISBN 3-929994-44-5, S. 225–243. Weblinks Weitere Inhalte in den Schwesterprojekten der Wikipedia: Commons-logo.svg Commons – Medieninhalte (Kategorie) Wiktfavicon en.svg Wiktionary – Wörterbucheinträge Wikinews-logo.svg Wikinews – Nachrichten Wikisource-logo.svg Wikisource – Quellen und Volltexte Wikivoyage-Logo-v3-icon.svg Wikivoyage – Reiseführer Offizielle Website der Ukraine Offizielle Website des Ukrainischen Präsidenten (ukrainisch, russisch, englisch) Offizielle Website der Ukrainischen Regierung (ukrainisch, englisch) Offizielle Website des Ukrainischen Parlaments (ukrainisch, englisch) Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amts Offizielle Website der Deutschen Botschaft in der Ukraine Ukraine-Analysen (Forschungsstelle Osteuropa, Uni Bremen) Indexmundi – statistische Daten zur Ukraine Umfangreiche Kartensammlung der gesamten Ukraine (ukrainisch)
Russia (Russian: Россия, romanized: Rossiya, [rɐˈsʲijə]), or the Russian Federation,[c] is a transcontinental country spanning Eastern Europe and Northern Asia. It is the largest country in the world by area, its vast landmass stretching over the easternmost part of Europe and the northernmost part of Asia. Russia extends across eleven time zones and shares land boundaries with fourteen countries.[d] It is the world's ninth-most populous country and Europe's most populous country. The country's capital and largest city is Moscow. Saint Petersburg is Russia's cultural centre and second-largest city. Other major urban areas in the country include Novosibirsk, Yekaterinburg, Nizhny Novgorod, Chelyabinsk, Krasnoyarsk, and Kazan. The East Slavs emerged as a recognisable group in Europe between the 3rd and 8th centuries CE. The first East Slavic state, Kievan Rus', arose in the 9th century, and in 988, it adopted Orthodox Christianity from the Byzantine Empire. Rus' ultimately disintegrated, with the Grand Duchy of Moscow growing to become the Tsardom of Russia. By the early 18th century, Russia had vastly expanded through conquest, annexation, and the efforts of Russian explorers, developing into the Russian Empire, which remains the third-largest empire in history. However, with the Russian Revolution in 1917, Russia's monarchic rule was abolished and eventually replaced by the Russian SFSR—the world's first constitutionally socialist state. Following the Russian Civil War, the Russian SFSR established the Soviet Union with three other Soviet republics, within which it was the largest and principal constituent. At the expense of millions of lives, the Soviet Union underwent rapid industrialisation in the 1930s, and later played a decisive role for the Allies of World War II by leading large-scale efforts on the Eastern Front. With the onset of the Cold War, it competed with the United States for global ideological influence; the Soviet era of the 20th century saw some of the most significant Russian technological achievements, including the first human-made satellite and the first human expedition into outer space. In 1991, the Russian SFSR emerged from the dissolution of the Soviet Union as the independent Russian Federation. A new constitution was adopted, which established a federal semi-presidential system. Since the turn of the century, Russia's political system has been dominated by Vladimir Putin, under whom the country has experienced democratic backsliding and a shift towards authoritarianism. Russia has been involved militarily in a number of post-Soviet conflicts, which has included the internationally unrecognised annexations of Crimea in 2014 from neighbouring Ukraine, followed by the further annexation of four other regions in 2022 during an ongoing invasion. Internationally, Russia ranks amongst the lowest in measurements of democracy, human rights and freedom of the press; the country also has high levels of perceived corruption. The Russian economy ranks 11th by nominal GDP, relying heavily upon its abundant natural resources. Its mineral and energy sources are the world's largest, and its figures for oil production and natural gas production rank high globally. The Russian GDP ranks 65th by per capita, Russia possesses the largest stockpile of nuclear weapons, and has the third-highest military expenditure. The country is a permanent member of the United Nations Security Council; a member state of the G20, the SCO, BRICS, the APEC, the OSCE, and the WTO; and is the leading member state of post-Soviet organizations such as the CIS, the CSTO, and the Eurasian Economic Union (EAEU). Russia is home to 30 UNESCO World Heritage Sites. Etymology Main article: Names of Rus', Russia and Ruthenia The name Russia comes from a Medieval Latin name for Rus', a medieval state populated primarily by the East Slavs.[20][21] In modern historiography, this state is usually denoted as Kievan Rus' after its capital city.[22] The name Rus' itself comes from the early medieval Rus' people, who were originally a group of Norse merchants and warriors who relocated from across the Baltic Sea and first settled in the northern region of Novgorod, and later founded a state centred on Kiev.[23] Another Medieval Latin name for Rus' was Ruthenia.[24] In Russian, the current name of the country, Россия (Rossiya), comes from the Byzantine Greek name for Rus', Ρωσία (Rosía).[25] A new form of the name Rus', Росия (Rosiya), was borrowed from the Greek term and first attested in 1387,[26] before coming into official use by the 15th century, though the country was still often referred to by its inhabitants as Rus' or the Russian land until the end of the 17th century.[27][28] There are two words in Russian which translate to "Russians" in English – русские (russkiye), which refers to ethnic Russians, and россияне (rossiyane), which refers to Russian citizens, regardless of ethnicity.[28][29] History Main article: History of Russia Early history Further information: Ancient Greek colonies, Early Slavs, Huns, Turkic expansion, and Prehistory of Siberia See also: Proto-Indo-Europeans and Proto-Uralic homeland The first human settlement on Russia dates back to the Oldowan period in the early Lower Paleolithic. About 2 million years ago, representatives of Homo erectus migrated to the Taman Peninsula in southern Russia.[30] Flint tools, some 1.5 million years old, have been discovered in the North Caucasus.[31] Radiocarbon dated specimens from Denisova Cave in the Altai Mountains estimate the oldest Denisovan specimen lived 195–122,700 years ago.[32] Fossils of Denny, an archaic human hybrid that was half Neanderthal and half Denisovan, and lived some 90,000 years ago, was also found within the latter cave.[33] Russia was home to some of the last surviving Neanderthals, from about 45,000 years ago, found in Mezmaiskaya cave.[34] The first trace of an early modern human in Russia dates back to 45,000 years, in Western Siberia.[35] The discovery of high concentration cultural remains of anatomically modern humans, from at least 40,000 years ago, was found at Kostyonki–Borshchyovo,[36] and at Sungir, dating back to 34,600 years ago—both in western Russia.[37] Humans reached Arctic Russia at least 40,000 years ago, in Mamontovaya Kurya.[38] Ancient North Eurasian populations from Siberia genetically similar to Mal'ta–Buret' culture and Afontova Gora were an important genetic contributor to Ancient Native Americans and Eastern Hunter-Gatherers.[39] Bronze Age spread of Yamnaya Steppe pastoralist ancestry between 3300 and 1500 BC,[40] including the Afanasievo culture of southern Siberia The Kurgan hypothesis places the Volga-Dnieper region of southern Russia and Ukraine as the urheimat of the Proto-Indo-Europeans.[41] Early Indo-European migrations from the Pontic–Caspian steppe of Ukraine and Russia spread Yamnaya ancestry and Indo-European languages across large parts of Eurasia.[42][43] Nomadic pastoralism developed in the Pontic–Caspian steppe beginning in the Chalcolithic.[44] Remnants of these steppe civilizations were discovered in places such as Ipatovo,[44] Sintashta,[45] Arkaim,[46] and Pazyryk,[47] which bear the earliest known traces of horses in warfare.[45] The genetic makeup of speakers of the Uralic language family in northern Europe was shaped by migration from Siberia that began at least 3,500 years ago.[48] In the 3rd to 4th centuries CE, the Gothic kingdom of Oium existed in southern Russia, which was later overrun by Huns.[49][failed verification] Between the 3rd and 6th centuries CE, the Bosporan Kingdom, which was a Hellenistic polity that succeeded the Greek colonies,[50] was also overwhelmed by nomadic invasions led by warlike tribes such as the Huns and Eurasian Avars.[51] The Khazars, who were of Turkic origin, ruled the steppes between the Caucasus in the south, to the east past the Volga river basin, and west as far as Kyiv on the Dnieper river until the 10th century.[52] After them came the Pechenegs who created a large confederacy, which was subsequently taken over by the Cumans and the Kipchaks.[53] The ancestors of Russians are among the Slavic tribes that separated from the Proto-Indo-Europeans, who appeared in the northeastern part of Europe c. 1500 years ago.[54] The East Slavs gradually settled western Russia in two waves: one moving from Kiev towards present-day Suzdal and Murom and another from Polotsk towards Novgorod and Rostov. From the 7th century onwards, the East Slavs constituted the bulk of the population in western Russia,[55] and slowly but peacefully assimilated the native Finnic peoples.[49] Kievan Rus' Main articles: Rus' Khaganate; Kievan Rus'; and List of tribes and states in Belarus, Russia and Ukraine Kievan Rus' after the Council of Liubech in 1097 The establishment of the first East Slavic states in the 9th century coincided with the arrival of Varangians, the Vikings who ventured along the waterways extending from the eastern Baltic to the Black and Caspian Seas.[56][failed verification] According to the Primary Chronicle, a Varangian from the Rus' people, named Rurik, was elected ruler of Novgorod in 862. In 882, his successor Oleg ventured south and conquered Kiev, which had been previously paying tribute to the Khazars.[49] Rurik's son Igor and Igor's son Sviatoslav subsequently subdued all local East Slavic tribes to Kievan rule, destroyed the Khazar Khaganate,[57] and launched several military expeditions to Byzantium and Persia.[58][59] In the 10th to 11th centuries, Kievan Rus' became one of the largest and most prosperous states in Europe. The reigns of Vladimir the Great (980–1015) and his son Yaroslav the Wise (1019–1054) constitute the Golden Age of Kiev, which saw the acceptance of Orthodox Christianity from Byzantium, and the creation of the first East Slavic written legal code, the Russkaya Pravda.[49] The age of feudalism and decentralisation had come, marked by constant in-fighting between members of the Rurik dynasty that ruled Kievan Rus' collectively. Kiev's dominance waned, to the benefit of Vladimir-Suzdal in the north-east, the Novgorod Republic in the north, and Galicia-Volhynia in the south-west.[49] By the 12th century, Kiev lost its pre-eminence and Kievan Rus' had fragmented into different principalities.[60] Prince Andrey Bogolyubsky sacked Kiev in 1169 and made Vladimir his base,[60] leading to political power being shifted to the north-east.[49] Led by Prince Alexander Nevsky, Novgorodians repelled the invading Swedes in the Battle of the Neva in 1240,[61] as well as the Germanic crusaders in the Battle on the Ice in 1242.[62] Kievan Rus' finally fell to the Mongol invasion of 1237–1240, which resulted in the sacking of Kiev and other cities, as well as the death of a major part of the population.[49] The invaders, later known as Tatars, formed the state of the Golden Horde, which ruled over Russia for the next two centuries.[63] Only the Novgorod Republic escaped foreign occupation after it surrendered and agreed to pay tribute to the Mongols.[49] Galicia-Volhynia would later be absorbed by Lithuania and Poland, while the Novgorod Republic continued to prosper in the north. In the northeast, the Byzantine-Slavic traditions of Kievan Rus' were adapted to form the Russian autocratic state.[49] Grand Duchy of Moscow Main article: Grand Duchy of Moscow Sergius of Radonezh blessing Dmitry Donskoy in Trinity Sergius Lavra, before the Battle of Kulikovo, depicted in a painting by Ernst Lissner The destruction of Kievan Rus' saw the eventual rise of the Grand Duchy of Moscow, initially a part of Vladimir-Suzdal.[64]: 11–20  While still under the domain of the Mongol-Tatars and with their connivance, Moscow began to assert its influence in the region in the early 14th century,[65] gradually becoming the leading force in the "gathering of the Russian lands".[66] When the seat of the Metropolitan of the Russian Orthodox Church moved to Moscow in 1325, its influence increased.[67] Moscow's last rival, the Novgorod Republic, prospered as the chief fur trade centre and the easternmost port of the Hanseatic League.[68] Led by Prince Dmitry Donskoy of Moscow, the united army of Russian principalities inflicted a milestone defeat on the Mongol-Tatars in the Battle of Kulikovo in 1380.[49] Moscow gradually absorbed its parent duchy and surrounding principalities, including formerly strong rivals such as Tver and Novgorod.[66] Ivan III ("the Great") threw off the control of the Golden Horde and consolidated the whole of northern Rus' under Moscow's dominion, and was the first Russian ruler to take the title "Grand Duke of all Rus'". After the fall of Constantinople in 1453, Moscow claimed succession to the legacy of the Eastern Roman Empire. Ivan III married Sophia Palaiologina, the niece of the last Byzantine emperor Constantine XI, and made the Byzantine double-headed eagle his own, and eventually Russia's, coat-of-arms.[66] Vasili III united all of Russia by annexing the last few independent Russian states in the early 16th century.[69] Tsardom of Russia Main article: Tsardom of Russia See also: Moscow, third Rome Ivan IV was the Grand Prince of Moscow from 1533 to 1547, then Tsar of Russia until his death in 1584. In development of the Third Rome ideas, the grand duke Ivan IV ("the Terrible") was officially crowned the first tsar of Russia in 1547. The tsar promulgated a new code of laws (Sudebnik of 1550), established the first Russian feudal representative body (the Zemsky Sobor), revamped the military, curbed the influence of the clergy, and reorganised local government.[66] During his long reign, Ivan nearly doubled the already large Russian territory by annexing the three Tatar khanates: Kazan and Astrakhan along the Volga,[70] and the Khanate of Sibir in southwestern Siberia. Ultimately, by the end of the 16th century, Russia expanded east of the Ural Mountains.[71] However, the Tsardom was weakened by the long and unsuccessful Livonian War against the coalition of the Kingdom of Poland and the Grand Duchy of Lithuania (later the united Polish–Lithuanian Commonwealth), the Kingdom of Sweden, and Denmark–Norway for access to the Baltic coast and sea trade.[72] In 1572, an invading army of Crimean Tatars were thoroughly defeated in the crucial Battle of Molodi.[73] The death of Ivan's sons marked the end of the ancient Rurik dynasty in 1598, and in combination with the disastrous famine of 1601–1603, led to a civil war, the rule of pretenders, and foreign intervention during the Time of Troubles in the early 17th century.[74] The Polish–Lithuanian Commonwealth, taking advantage, occupied parts of Russia, extending into the capital Moscow.[75] In 1612, the Poles were forced to retreat by the Russian volunteer corps, led by merchant Kuzma Minin and prince Dmitry Pozharsky.[76] The Romanov dynasty acceded to the throne in 1613 by the decision of the Zemsky Sobor, and the country started its gradual recovery from the crisis.[77] Russia continued its territorial growth through the 17th century, which was the age of the Cossacks.[78] In 1654, the Ukrainian leader, Bohdan Khmelnytsky, offered to place Ukraine under the protection of the Russian tsar, Alexis; whose acceptance of this offer led to another Russo-Polish War. Ultimately, Ukraine was split along the Dnieper, leaving the eastern part, (Left-bank Ukraine and Kiev) under Russian rule.[79] In the east, the rapid Russian exploration and colonisation of vast Siberia continued, hunting for valuable furs and ivory. Russian explorers pushed eastward primarily along the Siberian River Routes, and by the mid-17th century, there were Russian settlements in eastern Siberia, on the Chukchi Peninsula, along the Amur River, and on the coast of the Pacific Ocean.[78] In 1648, Semyon Dezhnyov became the first European to navigate through the Bering Strait.[80] Imperial Russia Main article: Russian Empire Expansion and territorial evolution of the Grand Duchy of Moscow, Tsardom of Russia and Russian Empire between the 14th and 20th centuries Under Peter the Great, Russia was proclaimed an empire in 1721, and established itself as one of the European great powers. Ruling from 1682 to 1725, Peter defeated Sweden in the Great Northern War (1700–1721), securing Russia's access to the sea and sea trade. In 1703, on the Baltic Sea, Peter founded Saint Petersburg as Russia's new capital. Throughout his rule, sweeping reforms were made, which brought significant Western European cultural influences to Russia.[81] The reign of Peter I's daughter Elizabeth in 1741–1762 saw Russia's participation in the Seven Years' War (1756–1763). During the conflict, Russian troops overran East Prussia, reaching Berlin.[82] However, upon Elizabeth's death, all these conquests were returned to the Kingdom of Prussia by pro-Prussian Peter III of Russia.[83] Catherine II ("the Great"), who ruled in 1762–1796, presided over the Russian Age of Enlightenment. She extended Russian political control over the Polish–Lithuanian Commonwealth and annexed most of its territories into Russia, making it the most populous country in Europe.[84] In the south, after the successful Russo-Turkish Wars against the Ottoman Empire, Catherine advanced Russia's boundary to the Black Sea, by dissolving the Crimean Khanate, and annexing Crimea.[85] As a result of victories over Qajar Iran through the Russo-Persian Wars, by the first half of the 19th century, Russia also conquered the Caucasus.[86] Catherine's successor, her son Paul, was unstable and focused predominantly on domestic issues.[87] Following his short reign, Catherine's strategy was continued with Alexander I's (1801–1825) wresting of Finland from the weakened Sweden in 1809,[88] and of Bessarabia from the Ottomans in 1812.[89] In North America, the Russians became the first Europeans to reach and colonise Alaska.[90] In 1803–1806, the first Russian circumnavigation was made.[91] In 1820, a Russian expedition discovered the continent of Antarctica.[92] Great power and development of society, sciences and arts During the Napoleonic Wars, Russia joined alliances with various European powers, and fought against France. The French invasion of Russia at the height of Napoleon's power in 1812 reached Moscow, but eventually failed as the obstinate resistance in combination with the bitterly cold Russian winter led to a disastrous defeat of invaders, in which the pan-European Grande Armée faced utter destruction. Led by Mikhail Kutuzov and Michael Andreas Barclay de Tolly, the Imperial Russian Army ousted Napoleon and drove throughout Europe in the War of the Sixth Coalition, ultimately entering Paris.[93] Alexander I controlled Russia's delegation at the Congress of Vienna, which defined the map of post-Napoleonic Europe.[94] Napoleon's retreat from Moscow by Albrecht Adam (1851) The officers who pursued Napoleon into Western Europe brought ideas of liberalism back to Russia, and attempted to curtail the tsar's powers during the abortive Decembrist revolt of 1825.[95] At the end of the conservative reign of Nicholas I (1825–1855), a zenith period of Russia's power and influence in Europe, was disrupted by defeat in the Crimean War.[96] Great liberal reforms and capitalism Nicholas's successor Alexander II (1855–1881) enacted significant changes throughout the country, including the emancipation reform of 1861.[97] These reforms spurred industrialisation, and modernised the Imperial Russian Army, which liberated much of the Balkans from Ottoman rule in the aftermath of the 1877–1878 Russo-Turkish War.[98] During most of the 19th and early 20th century, Russia and Britain colluded over Afghanistan and its neighbouring territories in Central and South Asia; the rivalry between the two major European empires came to be known as the Great Game.[99] The late 19th century saw the rise of various socialist movements in Russia. Alexander II was assassinated in 1881 by revolutionary terrorists.[100] The reign of his son Alexander III (1881–1894) was less liberal but more peaceful.[101] Constitutional monarchy and World War Under last Russian emperor, Nicholas II (1894–1917), the Revolution of 1905 was triggered by the failure of the humiliating Russo-Japanese War.[102] The uprising was put down, but the government was forced to concede major reforms (Russian Constitution of 1906), including granting freedoms of speech and assembly, the legalisation of political parties, and the creation of an elected legislative body, the State Duma.[103] Revolution and civil war Main articles: Russian Revolution and Russian Civil War Emperor Nicholas II of Russia and the Romanovs were executed by the Bolsheviks in 1918. In 1914, Russia entered World War I in response to Austria-Hungary's declaration of war on Russia's ally Serbia,[104] and fought across multiple fronts while isolated from its Triple Entente allies.[105] In 1916, the Brusilov Offensive of the Imperial Russian Army almost completely destroyed the Austro-Hungarian Army.[106] However, the already-existing public distrust of the regime was deepened by the rising costs of war, high casualties, and rumors of corruption and treason. All this formed the climate for the Russian Revolution of 1917, carried out in two major acts.[107] In early 1917, Nicholas II was forced to abdicate; he and his family were imprisoned and later executed during the Russian Civil War.[108] The monarchy was replaced by a shaky coalition of political parties that declared itself the Provisional Government,[109] and proclaimed the Russian Republic. On 19 January [O.S. 6 January], 1918, the Russian Constituent Assembly declared Russia a democratic federal republic (thus ratifying the Provisional Government's decision). The next day the Constituent Assembly was dissolved by the All-Russian Central Executive Committee.[107] An alternative socialist establishment co-existed, the Petrograd Soviet, wielding power through the democratically elected councils of workers and peasants, called soviets. The rule of the new authorities only aggravated the crisis in the country instead of resolving it, and eventually, the October Revolution, led by Bolshevik leader Vladimir Lenin, overthrew the Provisional Government and gave full governing power to the soviets, leading to the creation of the world's first socialist state.[107] The Russian Civil War broke out between the anti-communist White movement and the Bolsheviks with its Red Army.[110] In the aftermath of signing the Treaty of Brest-Litovsk that concluded hostilities with the Central Powers of World War I; Bolshevist Russia surrendered most of its western territories, which hosted 34% of its population, 54% of its industries, 32% of its agricultural land, and roughly 90% of its coal mines.[111] Vladimir Lenin and Leon Trotsky during a 1920 speech in Moscow The Allied powers launched an unsuccessful military intervention in support of anti-communist forces.[112] In the meantime, both the Bolsheviks and White movement carried out campaigns of deportations and executions against each other, known respectively as the Red Terror and White Terror.[113] By the end of the violent civil war, Russia's economy and infrastructure were heavily damaged, and as many as 10 million perished during the war, mostly civilians.[114] Millions became White émigrés,[115] and the Russian famine of 1921–1922 claimed up to five million victims.[116] Soviet Union Main article: History of the Soviet Union Location of the Russian SFSR (red) within the Soviet Union in 1936 Command economy and Soviet society On 30 December 1922, Lenin and his aides formed the Soviet Union, by joining the Russian SFSR into a single state with the Byelorussian, Transcaucasian, and Ukrainian republics.[117] Eventually internal border changes and annexations during World War II created a union of 15 republics; the largest in size and population being the Russian SFSR, which dominated the union for its entire history politically, culturally, and economically.[118][failed verification] Following Lenin's death in 1924, a troika was designated to take charge. Eventually Joseph Stalin, the General Secretary of the Communist Party, managed to suppress all opposition factions and consolidate power in his hands to become the country's dictator by the 1930s.[119] Leon Trotsky, the main proponent of world revolution, was exiled from the Soviet Union in 1929,[120] and Stalin's idea of Socialism in One Country became the official line.[121] The continued internal struggle in the Bolshevik party culminated in the Great Purge.[122] Stalinism and violent modernization Under Stalin's leadership, the government launched a command economy, industrialisation of the largely rural country, and collectivisation of its agriculture. During this period of rapid economic and social change, millions of people were sent to penal labour camps, including many political convicts for their suspected or real opposition to Stalin's rule;[123] and millions were deported and exiled to remote areas of the Soviet Union.[124] The transitional disorganisation of the country's agriculture, combined with the harsh state policies and a drought,[125] led to the Soviet famine of 1932–1933; which killed up to 8.7 million, 3.3 million of them in the Russian SFSR.[126] The Soviet Union, ultimately, made the costly transformation from a largely agrarian economy to a major industrial powerhouse within a short span of time.[127] World War II and United Nations Main article: Soviet Union in World War II The Battle of Stalingrad, the largest and bloodiest battle in the history of warfare, ended in 1943 with a decisive Soviet victory against the German army. The Soviet Union entered World War II on 17 September 1939 with its invasion of Poland,[128] in accordance with a secret protocol within the Molotov–Ribbentrop Pact with Nazi Germany.[129] The Soviet Union later invaded Finland,[130] and occupied and annexed the Baltic states,[131] as well as parts of Romania.[132]: 91–95  On 22 June 1941, Germany invaded the Soviet Union,[133] opening the Eastern Front, the largest theater of World War II.[134]: 7  Eventually, some 5 million Red Army troops were captured by the Nazis;[135]: 272  the latter deliberately starved to death or otherwise killed 3.3 million Soviet POWs, and a vast number of civilians, as the "Hunger Plan" sought to fulfil Generalplan Ost.[136]: 175–186  Although the Wehrmacht had considerable early success, their attack was halted in the Battle of Moscow.[137] Subsequently, the Germans were dealt major defeats first at the Battle of Stalingrad in the winter of 1942–1943,[138] and then in the Battle of Kursk in the summer of 1943.[139] Another German failure was the Siege of Leningrad, in which the city was fully blockaded on land between 1941 and 1944 by German and Finnish forces, and suffered starvation and more than a million deaths, but never surrendered.[140] Soviet forces steamrolled through Eastern and Central Europe in 1944–1945 and captured Berlin in May 1945.[141] In August 1945, the Red Army invaded Manchuria and ousted the Japanese from Northeast Asia, contributing to the Allied victory over Japan.[142] The 1941–1945 period of World War II is known in Russia as the Great Patriotic War.[143] The Soviet Union, along with the United States, the United Kingdom and China were considered the Big Four of Allied powers in World War II, and later became the Four Policemen, which was the foundation of the United Nations Security Council.[144]: 27  During the war, Soviet civilian and military death were about 26–27 million,[145] accounting for about half of all World War II casualties.[146]: 295  The Soviet economy and infrastructure suffered massive devastation, which caused the Soviet famine of 1946–1947.[147] However, at the expense of a large sacrifice, the Soviet Union emerged as a global superpower.[148] Superpower and Cold War The "Big Three" at the Yalta Conference in February 1945, Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt and Joseph Stalin After World War II, parts of Eastern and Central Europe, including East Germany and eastern parts of Austria were occupied by Red Army according to the Potsdam Conference.[149] Dependent communist governments were installed in the Eastern Bloc satellite states.[150] After becoming the world's second nuclear power,[151] the Soviet Union established the Warsaw Pact alliance,[152] and entered into a struggle for global dominance, known as the Cold War, with the rivalling United States and NATO.[153] Khrushchev Thaw reforms and economic development After Stalin's death in 1953 and a short period of collective rule, the new leader Nikita Khrushchev denounced Stalin and launched the policy of de-Stalinization, releasing many political prisoners from the Gulag labour camps.[154] The general easement of repressive policies became known later as the Khrushchev Thaw.[155] At the same time, Cold War tensions reached its peak when the two rivals clashed over the deployment of the United States Jupiter missiles in Turkey and Soviet missiles in Cuba.[156] In 1957, the Soviet Union launched the world's first artificial satellite, Sputnik 1, thus starting the Space Age.[157] Russian cosmonaut Yuri Gagarin became the first human to orbit the Earth, aboard the Vostok 1 crewed spacecraft on 12 April 1961.[158] Period of developed socialism or Era of Stagnation Following the ousting of Khrushchev in 1964, another period of collective rule ensued, until Leonid Brezhnev became the leader. The era of the 1970s and the early 1980s was later designated as the Era of Stagnation. The 1965 Kosygin reform aimed for partial decentralisation of the Soviet economy.[159] In 1979, after a communist-led revolution in Afghanistan, Soviet forces invaded the country, ultimately starting the Soviet–Afghan War.[160] In May 1988, the Soviets started to withdraw from Afghanistan, due to international opposition, persistent anti-Soviet guerrilla warfare, and a lack of support by Soviet citizens.[161] Mikhail Gorbachev in one-to-one discussions with Ronald Reagan in the Reykjavík Summit, 1986 Perestroika, democratization and Russian sovereignty From 1985 onwards, the last Soviet leader Mikhail Gorbachev, who sought to enact liberal reforms in the Soviet system, introduced the policies of glasnost (openness) and perestroika (restructuring) in an attempt to end the period of economic stagnation and to democratise the government.[162] This, however, led to the rise of strong nationalist and separatist movements across the country.[163] Prior to 1991, the Soviet economy was the world's second-largest, but during its final years, it went into a crisis.[164] By 1991, economic and political turmoil began to boil over as the Baltic states chose to secede from the Soviet Union.[165] On 17 March, a referendum was held, in which the vast majority of participating citizens voted in favour of changing the Soviet Union into a renewed federation.[166] In June 1991, Boris Yeltsin became the first directly elected president in Russian history when he was elected president of the Russian SFSR.[167] In August 1991, a coup d'état attempt by members of Gorbachev's government, directed against Gorbachev and aimed at preserving the Soviet Union, instead led to the end of the Communist Party of the Soviet Union.[168] On 25 December 1991, following the dissolution of the Soviet Union, along with contemporary Russia, fourteen other post-Soviet states emerged.[169] Independent Russian Federation Main article: History of Russia (1991–present) Further information: Presidency of Boris Yeltsin, Russia under Vladimir Putin, and Presidency of Dmitry Medvedev Vladimir Putin takes the oath of office as president on his first inauguration, with Boris Yeltsin looking over, 2000. Transition to a market economy and political crises The economic and political collapse of the Soviet Union led Russia into a deep and prolonged depression. During and after the disintegration of the Soviet Union, wide-ranging reforms including privatisation and market and trade liberalisation were undertaken, including radical changes along the lines of "shock therapy".[170] The privatisation largely shifted control of enterprises from state agencies to individuals with inside connections in the government, which led to the rise of the infamous Russian oligarchs.[171] Many of the newly rich moved billions in cash and assets outside of the country in an enormous capital flight.[172] The depression of the economy led to the collapse of social services—the birth rate plummeted while the death rate skyrocketed,[173][174] and millions plunged into poverty;[175] while extreme corruption,[176] as well as criminal gangs and organised crime rose significantly.[177] In late 1993, tensions between Yeltsin and the Russian parliament culminated in a constitutional crisis which ended violently through military force. During the crisis, Yeltsin was backed by Western governments, and over 100 people were killed.[178] Modern liberal constitution, international cooperation and economic stabilization In December, a referendum was held and approved, which introduced a new constitution, giving the president enormous powers.[179] The 1990s were plagued by armed conflicts in the North Caucasus, both local ethnic skirmishes and separatist Islamist insurrections.[180] From the time Chechen separatists declared independence in the early 1990s, an intermittent guerrilla war was fought between the rebel groups and Russian forces.[181] Terrorist attacks against civilians were carried out by Chechen separatists, claiming the lives of thousands of Russian civilians.[e][182] After the dissolution of the Soviet Union, Russia assumed responsibility for settling the latter's external debts.[183] In 1992, most consumer price controls were eliminated, causing extreme inflation and significantly devaluing the rouble.[184] High budget deficits coupled with increasing capital flight and inability to pay back debts, caused the 1998 Russian financial crisis, which resulted in a further GDP decline.[185] Movement towards a modernized economy, political centralization and democratic backsliding On 31 December 1999, president Yeltsin unexpectedly resigned,[186] handing the post to the recently appointed prime minister and his chosen successor, Vladimir Putin.[187] Putin then won the 2000 presidential election,[188] and defeated the Chechen insurgency in the Second Chechen War.[189] Putin won a second presidential term in 2004.[190] High oil prices and a rise in foreign investment saw the Russian economy and living standards improve significantly.[191] Putin's rule increased stability, while transforming Russia into an authoritarian state.[192] In 2008, Putin took the post of prime minister, while Dmitry Medvedev was elected president for one term, to hold onto power despite legal term limits;[193] this period has been described as a "tandemocracy".[194] Russian-occupied territories of Ukraine as of 30 September 2022 at the time their annexation was declared Following a diplomatic crisis with neighbouring Georgia, the Russo-Georgian War took place during 1–12 August 2008, resulting in Russia recognising two separatist states in the territories that it occupies in Georgia.[195] It was the first European war of the 21st century.[196] Invasion of Ukraine In early 2014, following a revolution in Ukraine, Russia occupied and annexed Crimea from neighbouring Ukraine following a disputed referendum,[197] with Russian troops later participating in a war in eastern Ukraine between Russian-backed separatists and Ukrainian troops.[198] In a major escalation of the conflict, Russia launched a full-scale invasion of Ukraine on 24 February 2022.[199] The invasion marked the largest conventional war in Europe since World War II,[200] and was met with international condemnation,[201] as well as expanded sanctions against Russia.[202] As a result, Russia was expelled from the Council of Europe in March,[203] and was suspended from the United Nations Human Rights Council in April.[204] In September, following successful Ukrainian counteroffensives,[205] Putin announced a "partial mobilisation", Russia's first mobilisation since World War II.[206] By the end of September, Putin proclaimed the annexation of four Ukrainian regions, the largest annexation in Europe since World War II.[207] Putin and Russian-installed leaders signed treaties of accession, internationally unrecognized and widely denounced as illegal, despite the fact that Russian forces have been unable to fully occupy any of the four regions.[207] A number of supranational and national parliaments passed resolutions declaring Russia to be a state sponsor of terrorism.[208] In addition, Russia was declared a terrorist state by Latvia, Lithuania and Estonia.[209] Tens of thousands are estimated to have been killed as a result of the invasion.[210][211] The war in Ukraine has further exacerbated Russia's demographic crisis.[212] In June 2023, the Wagner Group, a private military contractor fighting for Russia in Ukraine, declared an open rebellion against the Russian Ministry of Defense, capturing Rostov-on-Don, before beginning a march on Moscow. However, after negotiations between Wagner and the Belarusian government, the rebellion was called off.[213][214] Geography Main article: Geography of Russia Topographic map of Russia Russia's vast landmass stretches over the easternmost part of Europe and the northernmost part of Asia.[215] It spans the northernmost edge of Eurasia; and has the world's fourth-longest coastline, of over 37,653 km (23,396 mi).[f][217] Russia lies between latitudes 41° and 82° N, and longitudes 19° E and 169° W, extending some 9,000 km (5,600 mi) east to west, and 2,500 to 4,000 km (1,600 to 2,500 mi) north to south.[218] Russia, by landmass, is larger than three continents,[g] and has the same surface area as Pluto.[219] Russia has nine major mountain ranges, and they are found along the southernmost regions, which share a significant portion of the Caucasus Mountains (containing Mount Elbrus, which at 5,642 m (18,510 ft) is the highest peak in Russia and Europe);[10] the Altai and Sayan Mountains in Siberia; and in the East Siberian Mountains and the Kamchatka Peninsula in the Russian Far East (containing Klyuchevskaya Sopka, which at 4,750 m (15,584 ft) is the highest active volcano in Eurasia).[220][221] The Ural Mountains, running north to south through the country's west, are rich in mineral resources, and form the traditional boundary between Europe and Asia.[222] The lowest point in Russia and Europe, is situated at the head of the Caspian Sea, where the Caspian Depression reaches some 29 metres (95.1 ft) below sea level.[223] Russia, as one of the world's only three countries bordering three oceans,[215] has links with a great number of seas.[h][224] Its major islands and archipelagos include Novaya Zemlya, Franz Josef Land, Severnaya Zemlya, the New Siberian Islands, Wrangel Island, the Kuril Islands (four of which are disputed with Japan), and Sakhalin.[225][226] The Diomede Islands, administered by Russia and the United States, are just 3.8 km (2.4 mi) apart;[227] and Kunashir Island of the Kuril Islands is merely 20 km (12.4 mi) from Hokkaido, Japan.[2] Russia, home of over 100,000 rivers,[215] has one of the world's largest surface water resources, with its lakes containing approximately one-quarter of the world's liquid fresh water.[221] Lake Baikal, the largest and most prominent among Russia's fresh water bodies, is the world's deepest, purest, oldest and most capacious fresh water lake, containing over one-fifth of the world's fresh surface water.[228] Ladoga and Onega in northwestern Russia are two of the largest lakes in Europe.[215] Russia is second only to Brazil by total renewable water resources.[229] The Volga in western Russia, widely regarded as Russia's national river, is the longest river in Europe; and forms the Volga Delta, the largest river delta in the continent.[230] The Siberian rivers of Ob, Yenisey, Lena, and Amur are among the world's longest rivers.[231] Climate Main article: Climate of Russia Köppen climate classification of Russia The size of Russia and the remoteness of many of its areas from the sea result in the dominance of the humid continental climate throughout most of the country, except for the tundra and the extreme southwest. Mountain ranges in the south and east obstruct the flow of warm air masses from the Indian and Pacific oceans, while the European Plain spanning its west and north opens it to influence from the Atlantic and Arctic oceans.[232] Most of northwest Russia and Siberia have a subarctic climate, with extremely severe winters in the inner regions of northeast Siberia (mostly Sakha, where the Northern Pole of Cold is located with the record low temperature of −71.2 °C or −96.2 °F),[225] and more moderate winters elsewhere. Russia's vast coastline along the Arctic Ocean and the Russian Arctic islands have a polar climate.[232] The coastal part of Krasnodar Krai on the Black Sea, most notably Sochi, and some coastal and interior strips of the North Caucasus possess a humid subtropical climate with mild and wet winters.[232] In many regions of East Siberia and the Russian Far East, winter is dry compared to summer; while other parts of the country experience more even precipitation across seasons. Winter precipitation in most parts of the country usually falls as snow. The westernmost parts of Kaliningrad Oblast and some parts in the south of Krasnodar Krai and the North Caucasus have an oceanic climate.[232] The region along the Lower Volga and Caspian Sea coast, as well as some southernmost slivers of Siberia, possess a semi-arid climate.[233] Throughout much of the territory, there are only two distinct seasons, winter and summer; as spring and autumn are usually brief periods of change between extremely low and extremely high temperatures.[232] The coldest month is January (February on the coastline); the warmest is usually July. Great ranges of temperature are typical. In winter, temperatures get colder both from south to north and from west to east. Summers can be quite hot, even in Siberia.[234] Climate change in Russia is causing more frequent wildfires,[235] and thawing the country's large expanse of permafrost.[236] Biodiversity Main article: Wildlife of Russia See also: List of ecoregions in Russia Yugyd Va National Park in the Komi Republic is the largest national park in Europe.[222] Russia, owing to its gigantic size, has diverse ecosystems, including polar deserts, tundra, forest tundra, taiga, mixed and broadleaf forest, forest steppe, steppe, semi-desert, and subtropics.[237] About half of Russia's territory is forested,[10] and it has the world's largest area of forest,[238] which sequester some of the world's highest amounts of carbon dioxide.[238][239] Russian biodiversity includes 12,500 species of vascular plants, 2,200 species of bryophytes, about 3,000 species of lichens, 7,000–9,000 species of algae, and 20,000–25,000 species of fungi. Russian fauna is composed of 320 species of mammals, over 732 species of birds, 75 species of reptiles, about 30 species of amphibians, 343 species of freshwater fish (high endemism), approximately 1,500 species of saltwater fishes, 9 species of cyclostomata, and approximately 100–150,000 invertebrates (high endemism).[237][240] Approximately 1,100 rare and endangered plant and animal species are included in the Russian Red Data Book.[237] Russia's entirely natural ecosystems are conserved in nearly 15,000 specially protected natural territories of various statuses, occupying more than 10% of the country's total area.[237] They include 45 biosphere reserves,[241] 64 national parks, and 101 nature reserves.[242] Although in decline, the country still has many ecosystems which are still considered intact forest; mainly in the northern taiga areas, and the subarctic tundra of Siberia.[243] Russia had a Forest Landscape Integrity Index mean score of 9.02 in 2019, ranking 10th out of 172 countries; and the first ranked major nation globally.[244] Government and politics Main article: Politics of Russia Vladimir Putin President Mikhail Mishustin Prime Minister A chart of the Russian political system Russia, by 1993 constitution, is a symmetric federal republic with a semi-presidential system, wherein the president is the head of state,[245] and the prime minister is the head of government.[10] It is structured as a multi-party representative democracy, with the federal government composed of three branches:[246] Legislative: The bicameral Federal Assembly of Russia, made up of the 450-member State Duma and the 170-member Federation Council,[246] adopts federal law, declares war, approves treaties, has the power of the purse and the power of impeachment of the president.[247] Executive: The president is the commander-in-chief of the Armed Forces, and appoints the Government of Russia (Cabinet) and other officers, who administer and enforce federal laws and policies.[245] The president may issue decrees of unlimited scope, so long as they do not contradict the constitution or federal law.[248] Judiciary: The Constitutional Court, Supreme Court and lower federal courts, whose judges are appointed by the Federation Council on the recommendation of the president,[246] interpret laws and can overturn laws they deem unconstitutional.[249] The president is elected by popular vote for a six-year term and may be elected no more than twice.[250][i] Ministries of the government are composed of the premier and his deputies, ministers, and selected other individuals; all are appointed by the president on the recommendation of the prime minister (whereas the appointment of the latter requires the consent of the State Duma). United Russia is the dominant political party in Russia, and has been described as "big tent" and the "party of power".[252][253] Under the administrations of Vladimir Putin, Russia has experienced democratic backsliding,[254][255] and has become an authoritarian state[11] under a dictatorship,[8][256] with Putin's policies being referred to as Putinism.[257] Political divisions Main article: Political divisions of Russia Russia, by 1993 constitution, is a symmetric (with the possibility of an asymmetric configuration) federation. Unlike the Soviet asymmetric model of the RSFSR, where only republics were "subjects of the federation", the current constitution raised the status of other regions to the level of republics and made all regions equal with the title "subject of the federation". The regions of Russia have reserved areas of competence, but no regions have sovereignty, do not have the status of a sovereign state, do not have the right to indicate any sovereignty in their constitutions and do not have the right to secede from the country. The laws of the regions cannot contradict federal laws.[258] The federal subjects[j] have equal representation—two delegates each—in the Federation Council, the upper house of the Federal Assembly.[259] They do, however, differ in the degree of autonomy they enjoy.[260] The federal districts of Russia were established by Putin in 2000 to facilitate central government control of the federal subjects.[261] Originally seven, currently there are eight federal districts, each headed by an envoy appointed by the president.[262] Federal subjects Governance   46 oblasts The most common type of federal subject with a governor and locally elected legislature. Commonly named after their administrative centres.[263]   22 republics Each is nominally autonomous—home to a specific ethnic minority, and has its own constitution, language, and legislature, but is represented by the federal government in international affairs.[264]   9 krais For all intents and purposes, krais are legally identical to oblasts. The title "krai" ("frontier" or "territory") is historic, related to geographic (frontier) position in a certain period of history. The current krais are not related to frontiers.[265]   4 autonomous okrugs Occasionally referred to as "autonomous district", "autonomous area", and "autonomous region", each with a substantial or predominant ethnic minority.[266]   3 federal cities Major cities that function as separate regions (Moscow and Saint Petersburg, as well as Sevastopol in Russian-occupied Ukraine).[267]   1 autonomous oblast The only autonomous oblast is the Jewish Autonomous Oblast.[268] Foreign relations Main article: Foreign relations of Russia Putin with G20 counterparts in Osaka, 2019 Russia had the world's fifth-largest diplomatic network in 2019. It maintains diplomatic relations with 190 United Nations member states, four partially-recognised states, and three United Nations observer states; along with 144 embassies.[269] Russia is one of the five permanent members of the United Nations Security Council. It has historically been a great power,[270] and a former superpower as the leading constituent of the former Soviet Union.[148] Russia is a member of the G20, the OSCE, and the APEC. Russia also takes a leading role in organisations such as the CIS,[271] the EAEU,[272] the CSTO,[273] the SCO,[274] and BRICS.[275] Russia maintains close relations with neighbouring Belarus, which is a part of the Union State, a supranational confederation of the two states.[276] Serbia has been a historically close ally of Russia, as both countries share a strong mutual cultural, ethnic, and religious affinity.[277] India is the largest customer of Russian military equipment, and the two countries share a strong strategic and diplomatic relationship since the Soviet era.[278] Russia wields influence across the geopolitically important South Caucasus and Central Asia; and the two regions have been described as Russia's "backyard".[279][280]    Russia    Countries on Russia's "Unfriendly Countries List". The list includes countries that have imposed sanctions against Russia for its invasion of Ukraine. In the 21st century Russia has pursued an aggressive foreign policy aimed at securing regional dominance and international influence, as well as increasing domestic support for the government. Military intervention in the post-soviet states include a war with Georgia in 2008, and the invasion and destabilisation of Ukraine beginning in 2014. Russia has also sought to increase its influence in the Middle East, most significantly through military intervention in the Syrian civil war. Cyberwarfare and airspace violations, along with electoral interference, have been used to increase perceptions of Russian power.[281] Russia's relations with neighbouring Ukraine and the Western world—especially the United States, the European Union, the United Nations and NATO—have collapsed; especially following the start of the Russo-Ukrainian War in 2014 and the consequent escalation in 2022.[282][283] Relations between Russia and China have significantly strengthened bilaterally and economically; due to shared political interests.[284] Turkey and Russia share a complex strategic, energy, and defence relationship.[285] Russia maintains cordial relations with Iran, as it is a strategic and economic ally.[286] Russia has also increasingly pushed to expand its influence across the Arctic,[287] Asia-Pacific,[288] Africa,[289] the Middle East,[290] and Latin America.[291] According to the Economist Intelligence Unit, two-thirds of the world’s population live in countries such as China or India that are neutral or leaning towards Russia.[292] Military Main article: Russian Armed Forces Sukhoi Su-57, a fifth-generation fighter of the Russian Air Force[293] The Russian Armed Forces are divided into the Ground Forces, the Navy, and the Aerospace Forces—and there are also two independent arms of service: the Strategic Missile Troops and the Airborne Troops.[10] As of 2021, the military have around a million active-duty personnel, which is the world's fifth-largest, and about 2–20 million reserve personnel.[294][295] It is mandatory for all male citizens aged 18–27 to be drafted for a year of service in the Armed Forces.[10] Russia is among the five recognised nuclear-weapons states, with the world's largest stockpile of nuclear weapons; over half of the world's nuclear weapons are owned by Russia.[296] Russia possesses the second-largest fleet of ballistic missile submarines,[297] and is one of the only three countries operating strategic bombers.[298] Russia maintains the world's third-highest military expenditure, spending $86.4 billion in 2022, corresponding to around 4.1% of its GDP.[299] In 2021 it was the world's second-largest arms exporter, and had a large and entirely indigenous defence industry, producing most of its own military equipment.[300] Human rights and corruption Main articles: Human rights in Russia and Corruption in Russia Following the Russian invasion of Ukraine in 2022, anti-war protests broke out across Russia. The protests have been met with widespread repression, leading to about 15,000 people being arrested.[301] Violations of human rights in Russia have been increasingly criticised by leading democracy and human rights groups. In particular, Amnesty International and Human Rights Watch say that Russia is not democratic and allows few political rights and civil liberties to its citizens.[302][303] Since 2004, Freedom House has ranked Russia as "not free" in its Freedom in the World survey.[304] Since 2011, the Economist Intelligence Unit has ranked Russia as an "authoritarian regime" in its Democracy Index, ranking it 146th out of 167 countries in 2022.[305] In regards to media freedom, Russia was ranked 155th out of 180 countries in Reporters Without Borders' Press Freedom Index for 2022.[306] The Russian government has been widely criticised by political dissidents and human rights activists for unfair elections,[307] crackdowns on opposition political parties and protests,[308][309] persecution of non-governmental organisations and enforced suppression and killings of independent journalists,[310][311][312] and censorship of mass media and internet.[313] Russia's autocratic[314] political system has been variously described as a kleptocracy,[315] an oligarchy,[316] and a plutocracy.[317] It was the lowest rated European country in Transparency International's Corruption Perceptions Index for 2021, ranking 136th out of 180 countries.[318] Russia has a long history of corruption, which is seen as a significant problem.[319] It impacts various sectors, including the economy,[320] business,[321] public administration,[322] law enforcement,[323] healthcare,[324][325] education,[326] and the military.[327] Muslims, especially Salafis, have faced persecution in Russia.[328][329] To quash the insurgency in the North Caucasus, Russian authorities have been accused of indiscriminate killings,[330] arrests, forced disappearances, and torture of civilians.[331][332] In Dagestan, some Salafis along with facing government harassment based on their appearance, have had their homes blown up in counterinsurgency operations.[333][334] Chechens and Ingush in Russian prisons reportedly take more abuse than other ethnic groups.[335] During the 2022 invasion of Ukraine, Russia has set up filtration camps where many Ukrainians are subjected to abuses and forcibly sent to Russia; the camps have been compared to those used in the Chechen Wars.[336][337] Law and crime Main articles: Law of Russia and Crime in Russia The primary and fundamental statement of laws in Russia is the Constitution of the Russian Federation. Statutes, like the Russian Civil Code and the Russian Criminal Code, are the predominant legal sources of Russian law.[338][339][340] Russia has the world's second largest illegal arms trade market, after the United States, is ranked first in Europe and 32nd globally in the Global Organized Crime Index, and is among the countries with the highest number of people in prison.[341][342][343] Economy Main article: Economy of Russia Further information: Economic history of the Russian Federation and Taxation in Russia The Moscow International Business Centre in Moscow. The city has one of the world's largest urban economies.[344] Russia has a market economy, with enormous natural resources, particularly oil and natural gas.[345] It has the world's ninth-largest economy by nominal GDP and the sixth-largest by PPP. The large service sector accounts for 62% of total GDP, followed by the industrial sector (32%), while the agricultural sector is the smallest, making up only 5% of total GDP.[10] Russia has a low official unemployment rate of 4.1%.[346] Its foreign exchange reserves are the world's fifth-largest, worth $540 billion.[347] It has a labour force of roughly 70 million, which is the world's sixth-largest.[348] Russia is the world's thirteenth-largest exporter and the 21st-largest importer.[349][350] It relies heavily on revenues from oil and gas-related taxes and export tariffs, which accounted for 45% of Russia's federal budget revenues in January 2022,[351] and up to 60% of its exports in 2019.[352] Russia has one of the lowest levels of external debt among major economies,[353] although its inequality of household income and wealth is one of the highest among developed countries.[354] High regional disparity is also an issue.[355][356] After over a decade of post-Soviet rapid economic growth, backed by high oil-prices and a surge in foreign exchange reserves and investment,[191] Russia's economy was damaged following the start of the Russo-Ukrainian War and the annexation of Crimea in 2014, due to the first wave of Western sanctions being imposed.[357] In the aftermath of the Russian invasion of Ukraine in 2022, the country has faced revamped sanctions and corporate boycotts,[358] becoming the most sanctioned country in the world,[359] in a move described as an "all-out economic and financial war" to isolate the Russian economy from the Western financial system.[202] Due to the impact, the Russian government has stopped publishing a raft of economic data since April 2022.[360] Economists suggest the sanctions will have a long-term effect over the Russian economy.[361] Transport and energy Main articles: Transport in Russia and Energy in Russia The Trans-Siberian Railway is the longest railway line in the world, connecting Moscow to Vladivostok.[362] Railway transport in Russia is mostly under the control of the state-run Russian Railways. The total length of common-used railway tracks is the world's third-longest, and exceeds 87,000 km (54,100 mi).[363] As of 2016, Russia has the world's fifth-largest road network, with 1.5 million km of roads,[364] while its road density is among the world's lowest.[365] Russia's inland waterways are the world's longest, and total 102,000 km (63,380 mi).[366] Among Russia's 1,218 airports,[367] the busiest is Sheremetyevo International Airport in Moscow. Russia's largest port is the Port of Novorossiysk in Krasnodar Krai along the Black Sea.[368] Russia was widely described as an energy superpower.[369] It has the world's largest proven gas reserves,[370] the second-largest coal reserves,[371] the eighth-largest oil reserves,[372] and the largest oil shale reserves in Europe.[373] Russia is also the world's leading natural gas exporter,[374] the second-largest natural gas producer,[375] and the second-largest oil producer and exporter.[376][377] Russia's oil and gas production led to deep economic relationships with the European Union, China, and former Soviet and Eastern Bloc states.[378][379] For example, over the last decade, Russia's share of supplies to total European Union (including the United Kingdom) gas demand increased from 25% in 2009 to 32% in the weeks before the Russian invasion of Ukraine in February 2022.[379] In the mid-2000s, the share of the oil and gas sector in GDP was around 20%, and in 2013 it was 20–21% of GDP.[380] The share of oil and gas in Russia's exports (about 50%) and federal budget revenues (about 50%) is large, and the dynamics of Russia's GDP are highly dependent on oil and gas prices,[381] but the share in GDP is much less than 50%. According to the first such comprehensive assessment published by the Russian statistics agency Rosstat in 2021, the maximum total share of the oil and gas sector in Russia's GDP, including extraction, refining, transport, sale of oil and gas, all goods and services used, and all supporting activities, amounts to 19.2% in 2019 and 15.2% in 2020. This is comparable to the share of GDP in Norway and Kazakhstan. It is much lower than the share of GDP in Saudi Arabia and the United Arab Emirates.[382][383][384][385][386] Russia ratified the Paris Agreement in 2019.[387] Greenhouse gas emissions by Russia are the world's fourth-largest.[388] Russia is the world's fourth-largest electricity producer.[389] It was also the world's first country to develop civilian nuclear power, and to construct the world's first nuclear power plant.[390] Russia was also the world's fourth-largest nuclear energy producer in 2019,[391] and was the fifth-largest hydroelectric producer in 2021.[392] Agriculture and fishery Main articles: Agriculture in Russia and Fishing industry in Russia Wheat in Tomsk Oblast, Siberia Russia's agriculture sector contributes about 5% of the country's total GDP, although the sector employs about one-eighth of the total labour force.[393] It has the world's third-largest cultivated area, at 1,265,267 square kilometres (488,522 sq mi). However, due to the harshness of its environment, about 13.1% of its land is agricultural,[10] and only 7.4% of its land is arable.[394] The country's agricultural land is considered part of the "breadbasket" of Europe.[395] More than one-third of the sown area is devoted to fodder crops, and the remaining farmland is devoted to industrial crops, vegetables, and fruits.[393] The main product of Russian farming has always been grain, which occupies considerably more than half of the cropland.[393] Russia is the world's largest exporter of wheat,[396][397] the largest producer of barley and buckwheat, among the largest exporters of maize and sunflower oil, and the leading producer of fertilizer.[398] Various analysts of climate change adaptation foresee large opportunities for Russian agriculture during the rest of the 21st century as arability increases in Siberia, which would lead to both internal and external migration to the region.[399] Owing to its large coastline along three oceans and twelve marginal seas, Russia maintains the world's sixth-largest fishing industry; capturing nearly 5 million tons of fish in 2018.[400] It is home to the world's finest caviar, the beluga; and produces about one-third of all canned fish, and some one-fourth of the world's total fresh and frozen fish.[393] Science and technology Main article: Science and technology in Russia See also: Timeline of Russian innovation, List of Russian scientists, and List of Russian inventors Mikhail Lomonosov (1711–1765), polymath scientist, inventor, poet and artist Russia spent about 1% of its GDP on research and development in 2019, with the world's tenth-highest budget.[401] It also ranked tenth worldwide in the number of scientific publications in 2020, with roughly 1.3 million papers.[402] Since 1904, Nobel Prize were awarded to 26 Soviets and Russians in physics, chemistry, medicine, economy, literature and peace.[403] Russia ranked 45th in the Global Innovation Index in 2021.[404] Since the times of Nikolay Lobachevsky, who pioneered the non-Euclidean geometry, and Pafnuty Chebyshev, a prominent tutor; Russian mathematicians became among the world's most influential.[405] Dmitry Mendeleev invented the Periodic table, the main framework of modern chemistry.[406] Nine Soviet and Russian mathematicians have been awarded with the Fields Medal. Grigori Perelman was offered the first ever Clay Millennium Prize Problems Award for his final proof of the Poincaré conjecture in 2002, as well as the Fields Medal in 2006.[407] Alexander Popov was among the inventors of radio,[408] while Nikolai Basov and Alexander Prokhorov were co-inventors of laser and maser.[409] Oleg Losev made crucial contributions in the field of semiconductor junctions, and discovered light-emitting diodes.[410] Vladimir Vernadsky is considered one of the founders of geochemistry, biogeochemistry, and radiogeology.[411] Élie Metchnikoff is known for his groundbreaking research in immunology.[412] Ivan Pavlov is known chiefly for his work in classical conditioning.[413] Lev Landau made fundamental contributions to many areas of theoretical physics.[414] Nikolai Vavilov was best known for having identified the centres of origin of cultivated plants.[415] Trofim Lysenko was known mainly for Lysenkoism.[416] Many famous Russian scientists and inventors were émigrés. Igor Sikorsky was an aviation pioneer.[417] Vladimir Zworykin was the inventor of the iconoscope and kinescope television systems.[418] Theodosius Dobzhansky was the central figure in the field of evolutionary biology for his work in shaping the modern synthesis.[419] George Gamow was one of the foremost advocates of the Big Bang theory.[420] Space exploration Roscosmos is Russia's national space agency. The country's achievements in the field of space technology and space exploration can be traced back to Konstantin Tsiolkovsky, the father of theoretical astronautics, whose works had inspired leading Soviet rocket engineers, such as Sergey Korolyov, Valentin Glushko, and many others who contributed to the success of the Soviet space program in the early stages of the Space Race and beyond.[421]: 6–7, 333  In 1957, the first Earth-orbiting artificial satellite, Sputnik 1, was launched. In 1961, the first human trip into space was successfully made by Yuri Gagarin. Many other Soviet and Russian space exploration records ensued. In 1963, Valentina Tereshkova became the first and youngest woman in space, having flown a solo mission on Vostok 6.[422] In 1965, Alexei Leonov became the first human to conduct a spacewalk, exiting the space capsule during Voskhod 2.[423] In 1957, Laika, a Soviet space dog, became the first animal to orbit the Earth, aboard Sputnik 2.[424] In 1966, Luna 9 became the first spacecraft to achieve a survivable landing on a celestial body, the Moon.[425] In 1968, Zond 5 brought the first Earthlings (two tortoises and other life forms) to circumnavigate the Moon.[426] In 1970, Venera 7 became the first spacecraft to land on another planet, Venus.[427] In 1971, Mars 3 became the first spacecraft to land on Mars.[428]: 34–60  During the same period, Lunokhod 1 became the first space exploration rover,[429] while Salyut 1 became the world's first space station.[430] Russia had 172 active satellites in space in April 2022, the world's third-highest.[431] Tourism Main article: Tourism in Russia Peterhof Palace in Saint Petersburg, a UNESCO World Heritage Site According to the World Tourism Organization, Russia was the sixteenth-most visited country in the world, and the tenth-most visited country in Europe, in 2018, with over 24.6 million visits.[432] According to Federal Agency for Tourism, the number of inbound trips of foreign citizens to Russia amounted to 24.4 million in 2019.[433] Russia's international tourism receipts in 2018 amounted to $11.6 billion.[432] In 2019, travel and tourism accounted for about 4.8% of country's total GDP.[434] Major tourist routes in Russia include a journey around the Golden Ring of Russia, a theme route of ancient Russian cities, cruises on large rivers such as the Volga, hikes on mountain ranges such as the Caucasus Mountains,[435] and journeys on the famous Trans-Siberian Railway.[436] Russia's most visited and popular landmarks include Red Square, the Peterhof Palace, the Kazan Kremlin, the Trinity Lavra of St. Sergius and Lake Baikal.[437] Moscow, the nation's cosmopolitan capital and historic core, is a bustling megacity. It retains its classical and Soviet-era architecture; while boasting high art, world class ballet, and modern skyscrapers.[438] Saint Petersburg, the Imperial capital, is famous for its classical architecture, cathedrals, museums and theatres, white nights, criss-crossing rivers and numerous canals.[439] Russia is famed worldwide for its rich museums, such as the State Russian, the State Hermitage, and the Tretyakov Gallery; and for theatres such as the Bolshoi and the Mariinsky. The Moscow Kremlin and the Saint Basil's Cathedral are among the cultural landmarks of Russia.[440] Demographics Main articles: Demographics of Russia, Russians, List of cities and towns in Russia, and List of cities and towns in Russia by population Ethnic groups across Russia Ethnic groups in Russia with a population of over 1 million according to the 2010 census Percentage of ethnic Russians by region according to the 2010 census Russia is one of the world's most sparsely populated and urbanised countries,[10] with the vast majority of its population concentrated within its western part.[441] It had a population of 142.8 million according to the 2010 census,[442] which rose to roughly 145.5 million as of 2022.[15][clarification needed] Russia is the most populous country in Europe, and the world's ninth most populous country, with a population density of 9 inhabitants per square kilometre (23 inhabitants/sq mi).[443] Since the 1990s, Russia's death rate has exceeded its birth rate, which some analysts have called a demographic crisis.[444] In 2019, the total fertility rate across Russia was estimated to be 1.5 children born per woman,[445] which is below the replacement rate of 2.1, and is one of the world's lowest fertility rates.[446] Subsequently, the nation has one of the world's oldest populations, with a median age of 40.3 years.[10] In 2009, it recorded annual population growth for the first time in fifteen years, and subsequently experienced annual population growth due to declining death rates, increased birth rates, and increased immigration.[447] However, since 2020, Russia's population gains have been reversed, as excessive deaths from the COVID-19 pandemic resulted in its largest peacetime decline in history.[448] Following the Russian invasion of Ukraine in 2022, the demographic crisis in the country has deepened,[449] as the country has reportedly suffered high military fatalities while facing renewed brain drain and human capital flight caused by Western mass-sanctions and boycotts.[450] Russia is a multinational state with many subnational entities associated with different minorities.[451] There are over 193 ethnic groups nationwide. In the 2010 census, roughly 81% of the population were ethnic Russians, and the remaining 19% of the population were ethnic minorities;[452] while over four-fifths of Russia's population was of European descent—of whom the vast majority were Slavs,[453] with a substantial minority of Finnic and Germanic peoples.[454][455] According to the United Nations, Russia's immigrant population is the world's third-largest, numbering over 11.6 million;[456] most of which are from post-Soviet states, mainly from Central Asia.[457]  vte Largest cities or towns in Russia 2021 Census[458] Rank Name Federal subject Pop. Rank Name Federal subject Pop. Moscow Moscow Saint Petersburg Saint Petersburg 1 Moscow Moscow 13,010,112 11 Rostov-on-Don Rostov Oblast 1,142,162 Novosibirsk Novosibirsk Yekaterinburg Yekaterinburg 2 Saint Petersburg Saint Petersburg 5,601,911 12 Omsk Omsk Oblast 1,125,695 3 Novosibirsk Novosibirsk Oblast 1,633,595 13 Krasnodar Krasnodar Krai 1,099,344 4 Yekaterinburg Sverdlovsk Oblast 1,544,376 14 Voronezh Voronezh Oblast 1,057,681 5 Kazan Tatarstan 1,308,660 15 Perm Perm Krai 1,034,002 6 Nizhny Novgorod Nizhny Novgorod Oblast 1,228,199 16 Volgograd Volgograd Oblast 1,028,036 7 Chelyabinsk Chelyabinsk Oblast 1,189,525 17 Saratov Saratov Oblast 901,361 8 Krasnoyarsk Krasnoyarsk Krai 1,187,771 18 Tyumen Tyumen Oblast 847,488 9 Samara Samara Oblast 1,173,299 19 Tolyatti Samara Oblast 684,709 10 Ufa Bashkortostan 1,144,809 20 Barnaul Altai Krai 630,877 Language Main articles: Russian language and Languages of Russia Minority languages across Russia Altaic and Uralic languages spoken across Russia The North Caucasus is ethno-linguistically diverse.[459] Russian is the official and the predominantly spoken language in Russia.[3] It is the most spoken native language in Europe, the most geographically widespread language of Eurasia, as well as the world's most widely spoken Slavic language.[460] Russian is one of two official languages aboard the International Space Station,[461] as well as one of the six official languages of the United Nations.[460] Russia is a multilingual nation; approximately 100–150 minority languages are spoken across the country.[462][463] According to the Russian Census of 2010, 137.5 million across the country spoke Russian, 4.3 million spoke Tatar, and 1.1 million spoke Ukrainian.[464] The constitution gives the country's individual republics the right to establish their own state languages in addition to Russian, as well as guarantee its citizens the right to preserve their native language and to create conditions for its study and development.[465] However, various experts have claimed Russia's linguistic diversity is rapidly declining due to many languages becoming endangered.[466][467] Religion Main article: Religion in Russia Saint Basil's Cathedral in Moscow is the most iconic religious architecture of Russia. Russia is a secular state by constitution, and its largest religion is Eastern Orthodox Christianity, chiefly represented by the Russian Orthodox Church.[7] Orthodox Christianity, together with Islam, Buddhism, and Paganism (either preserved or revived), are recognised by Russian law as the traditional religions of the country, part of its "historical heritage".[468][469] Islam is the second-largest religion in Russia, and is the traditional religion among the majority of the peoples of the North Caucasus, and among some Turkic peoples scattered along the Volga-Ural region.[7] Large populations of Buddhists are found in Kalmykia, Buryatia, Zabaykalsky Krai, and they are the vast majority of the population in Tuva.[7] Many Russians practise other religions, including Rodnovery (Slavic Neopaganism),[470] Assianism (Scythian Neopaganism),[471] other ethnic Paganisms, and inter-Pagan movements such as Ringing Cedars' Anastasianism,[472] various movements of Hinduism,[473] Siberian shamanism[474] and Tengrism, various Neo-Theosophical movements such as Roerichism, and other faiths.[475][476] Some religious minorities have faced oppression and some have been banned in the country;[477] notably, in 2017 the Jehovah's Witnesses were outlawed in Russia, facing persecution ever since, after having been declared an "extremist" and "nontraditional" faith.[478] In 2012, the research organisation Sreda, in cooperation with the Ministry of Justice, published the Arena Atlas, an adjunct to the 2010 census, enumerating in detail the religious populations and nationalities of Russia, based on a large-sample country-wide survey. The results showed that 47.3% of Russians declared themselves Christians—including 41% Russian Orthodox, 1.5% simply Orthodox or members of non-Russian Orthodox churches, 4.1% unaffiliated Christians, and less than 1% Old Believers, Catholics or Protestants—25% were believers without affiliation to any specific religion, 13% were atheists, 6.5% were Muslims,[b] 1.2% were followers of "traditional religions honouring gods and ancestors" (Rodnovery, other Paganisms, Siberian shamanism and Tengrism), 0.5% were Buddhists, 0.1% were religious Jews and 0.1% were Hindus.[7] Education Main article: Education in Russia Moscow State University, the most prestigious educational institution in Russia[479] Russia has an adult literacy rate of 100%,[480] and has compulsory education for a duration of 11 years, exclusively for children aged 7 to 17–18.[481] It grants free education to its citizens by constitution.[482] The Ministry of Education of Russia is responsible for primary and secondary education, as well as vocational education; while the Ministry of Education and Science of Russia is responsible for science and higher education.[481] Regional authorities regulate education within their jurisdictions within the prevailing framework of federal laws. Russia is among the world's most educated countries, and has the sixth-highest proportion of tertiary-level graduates in terms of percentage of population, at 62.1%.[483] It spent roughly 4.7% of its GDP on education in 2018.[484] Russia's pre-school education system is highly developed and optional,[485] some four-fifths of children aged 3 to 6 attend day nurseries or kindergartens. Primary school is compulsory for eleven years, starting from age 6 to 7, and leads to a basic general education certificate.[481] An additional two or three years of schooling are required for the secondary-level certificate, and some seven-eighths of Russians continue their education past this level.[486] Admission to an institute of higher education is selective and highly competitive:[482] first-degree courses usually take five years.[486] The oldest and largest universities in Russia are Moscow State University and Saint Petersburg State University.[487] There are ten highly prestigious federal universities across the country. Russia was the world's fifth-leading destination for international students in 2019, hosting roughly 300 thousand.[488] Health Main article: Healthcare in Russia Metallurg, a Soviet-era sanatorium in Sochi[489] Russia, by constitution, guarantees free, universal health care for all Russian citizens, through a compulsory state health insurance program.[490] The Ministry of Health of the Russian Federation oversees the Russian public healthcare system, and the sector employs more than two million people. Federal regions also have their own departments of health that oversee local administration. A separate private health insurance plan is needed to access private healthcare in Russia.[491] Russia spent 5.65% of its GDP on healthcare in 2019.[492] Its healthcare expenditure is notably lower than other developed nations.[493] Russia has one of the world's most female-biased sex ratios, with 0.859 males to every female,[10] due to its high male mortality rate.[494] In 2019, the overall life expectancy in Russia at birth was 73.2 years (68.2 years for males and 78.0 years for females),[495] and it had a very low infant mortality rate (5 per 1,000 live births).[496] The principal cause of death in Russia are cardiovascular diseases.[497] Obesity is a prevalent health issue in Russia; most adults are overweight or obese.[498] However, Russia's historically high alcohol consumption rate is the biggest health issue in the country,[499] as it remains one of the world's highest, despite a stark decrease in the last decade.[500] Smoking is another health issue in the country.[501] The country's high suicide rate, although on the decline,[502] remains a significant social issue.[503] Culture Main article: Russian culture The Bolshoi Theatre in Moscow, at night Russian culture has been formed by the nation's history, its geographical location and its vast expanse, religious and social traditions, and Western influence.[504] Russian writers and philosophers have played an important role in the development of European literature and thought.[505][506] The Russians have also greatly influenced classical music,[507] ballet,[508] sport,[509] painting,[510] and cinema.[511] The nation has also made pioneering contributions to science and technology and space exploration.[512][513] Russia is home to 30 UNESCO World Heritage Sites, 19 out of which are cultural; while 27 more sites lie on the tentative list.[514] The large global Russian diaspora has also played a major role in spreading Russian culture throughout the world. Russia's national symbol, the double-headed eagle, dates back to the Tsardom period, and is featured in its coat of arms and heraldry.[66] The Russian Bear and Mother Russia are often used as national personifications of the country.[515][516] Matryoshka dolls are considered a cultural icon of Russia.[517] Holidays Main article: Public holidays in Russia The Scarlet Sails being celebrated along the Neva in Saint Petersburg Russia has eight—public, patriotic, and religious—official holidays.[518] The year starts with New Year's Day on 1 January, soon followed by Russian Orthodox Christmas on 7 January; the two are the country's most popular holidays.[519] Defender of the Fatherland Day, dedicated to men, is celebrated on 23 February.[520] International Women's Day on 8 March, gained momentum in Russia during the Soviet era. The annual celebration of women has become so popular, especially among Russian men, that Moscow's flower vendors often see profits of "15 times" more than other holidays.[521] Spring and Labour Day, originally a Soviet era holiday dedicated to workers, is celebrated on 1 May.[522] Victory Day, which honours Soviet victory over Nazi Germany and the End of World War II in Europe, is celebrated as an annual large parade in Moscow's Red Square;[523] and marks the famous Immortal Regiment civil event.[524] Other patriotic holidays include Russia Day on 12 June, celebrated to commemorate Russia's declaration of sovereignty from the collapsing Soviet Union;[525] and Unity Day on 4 November, commemorating the 1612 uprising which marked the end of the Polish occupation of Moscow.[526] There are many popular non-public holidays. Old New Year is celebrated on 14 January.[527] Maslenitsa is an ancient and popular East Slavic folk holiday.[528] Cosmonautics Day on 12 April, in tribute to the first human trip into space.[529] Two major Christian holidays are Easter and Trinity Sunday.[530] Art and architecture Main articles: Russian artists, Russian architecture, and List of Russian architects Karl Bryullov, The Last Day of Pompeii (1833) The Winter Palace served as the official residence of the Emperor of Russia. Early Russian painting is represented in icons and vibrant frescos. In the early 15th-century, the master icon painter Andrei Rublev created some of Russia's most treasured religious art.[531] The Russian Academy of Arts, which was established in 1757, to train Russian artists, brought Western techniques of secular painting to Russia.[81] In the 18th century, academicians Ivan Argunov, Dmitry Levitzky, Vladimir Borovikovsky became influential.[532] The early 19th century saw many prominent paintings by Karl Briullov and Alexander Ivanov, both of whom were known for Romantic historical canvases.[533][534] Ivan Aivazovsky, another Romantic painter, is considered one of the greatest masters of marine art.[535] In the 1860s, a group of critical realists (Peredvizhniki), led by Ivan Kramskoy, Ilya Repin and Vasiliy Perov broke with the academy, and portrayed the many-sided aspects of social life in paintings.[536] The turn of the 20th century saw the rise of symbolism; represented by Mikhail Vrubel and Nicholas Roerich.[537][538] The Russian avant-garde flourished from approximately 1890 to 1930; and globally influential artists from this era were El Lissitzky,[539] Kazimir Malevich, Natalia Goncharova, Wassily Kandinsky, and Marc Chagall.[540] The history of Russian architecture begins with early woodcraft buildings of ancient Slavs, and the church architecture of Kievan Rus'.[541] Following the Christianization of Kievan Rus', for several centuries it was influenced predominantly by Byzantine architecture.[542] Aristotle Fioravanti and other Italian architects brought Renaissance trends into Russia.[543] The 16th-century saw the development of the unique tent-like churches; and the onion dome design, which is a distinctive feature of Russian architecture.[544] In the 17th-century, the "fiery style" of ornamentation flourished in Moscow and Yaroslavl, gradually paving the way for the Naryshkin baroque of the 1680s.[545] After the reforms of Peter the Great, Russia's architecture became influenced by Western European styles. The 18th-century taste for Rococo architecture led to the splendid works of Bartolomeo Rastrelli and his followers. The most influential Russian architects of the eighteenth century; Vasily Bazhenov, Matvey Kazakov, and Ivan Starov, created lasting monuments in Moscow and Saint Petersburg and established a base for the more Russian forms that followed.[531] During the reign of Catherine the Great, Saint Petersburg was transformed into an outdoor museum of Neoclassical architecture.[546] Under Alexander I, Empire style became the de facto architectural style.[547] The second half of the 19th-century was dominated by the Neo-Byzantine and Russian Revival style.[548] In early 20th-century, Russian neoclassical revival became a trend.[549] Prevalent styles of the late 20th-century were Art Nouveau,[550] Constructivism,[551] and Socialist Classicism.[552] Music Main article: Music of Russia Pyotr Ilyich Tchaikovsky (1840–1893), in a 1893 painting by Nikolai Dmitriyevich Kuznetsov Until the 18th-century, music in Russia consisted mainly of church music and folk songs and dances.[553] In the 19th-century, it was defined by the tension between classical composer Mikhail Glinka along with other members of The Mighty Handful, who were later succeeded by the Belyayev circle,[554] and the Russian Musical Society led by composers Anton and Nikolay Rubinstein.[555] The later tradition of Pyotr Ilyich Tchaikovsky, one of the greatest composers of the Romantic era, was continued into the 20th century by Sergei Rachmaninoff. World-renowned composers of the 20th century include Alexander Scriabin, Alexander Glazunov,[553] Igor Stravinsky, Sergei Prokofiev and Dmitri Shostakovich, and later Edison Denisov, Sofia Gubaidulina,[556] Georgy Sviridov,[557] and Alfred Schnittke.[556] During the Soviet era, popular music also produced a number of renowned figures, such as the two balladeers—Vladimir Vysotsky and Bulat Okudzhava,[556] and performers such as Alla Pugacheva.[558] Jazz, even with sanctions from Soviet authorities, flourished and evolved into one of the country's most popular musical forms.[556] By the 1980s, rock music became popular across Russia, and produced bands such as Aria, Aquarium,[559] DDT,[560] and Kino;[561] the latter's leader Viktor Tsoi, was in particular, a gigantic figure.[562] Pop music has continued to flourish in Russia since the 1960s, with globally famous acts such as t.A.T.u.[563] Literature and philosophy Main articles: Russian literature and Russian philosophy Leo Tolstoy (1828–1910), is regarded as one of the greatest authors of all time, with works such as War and Peace.[564] Fyodor Dostoevsky (1821–1881), one of the great novelists of all time, whose masterpieces include Crime and Punishment[565] Russian literature is considered to be among the world's most influential and developed.[505] It can be traced to the Middle Ages, when epics and chronicles in Old East Slavic were composed.[566] By the Age of Enlightenment, literature had grown in importance, with works from Mikhail Lomonosov, Denis Fonvizin, Gavrila Derzhavin, and Nikolay Karamzin.[567] From the early 1830s, during the Golden Age of Russian Poetry, literature underwent an astounding golden age in poetry, prose and drama.[568] Romanticism permitted a flowering of poetic talent: Vasily Zhukovsky and later his protégé Alexander Pushkin came to the fore.[569] Following Pushkin's footsteps, a new generation of poets were born, including Mikhail Lermontov, Nikolay Nekrasov, Aleksey Konstantinovich Tolstoy, Fyodor Tyutchev and Afanasy Fet.[567] The first great Russian novelist was Nikolai Gogol.[570] Then came Ivan Turgenev, who mastered both short stories and novels.[571] Fyodor Dostoevsky and Leo Tolstoy soon became internationally renowned. Mikhail Saltykov-Shchedrin wrote prose satire,[572] while Nikolai Leskov is best remembered for his shorter fiction.[573] In the second half of the century Anton Chekhov excelled in short stories and became a leading dramatist.[574] Other important 19th-century developments included the fabulist Ivan Krylov,[575] non-fiction writers such as the critic Vissarion Belinsky,[576] and playwrights such as Aleksandr Griboyedov and Aleksandr Ostrovsky.[577][578] The beginning of the 20th century ranks as the Silver Age of Russian Poetry. This era had poets such as Alexander Blok, Anna Akhmatova, Boris Pasternak, and Konstantin Balmont.[579] It also produced some first-rate novelists and short-story writers, such as Aleksandr Kuprin, Nobel Prize winner Ivan Bunin, Leonid Andreyev, Yevgeny Zamyatin, Dmitry Merezhkovsky and Andrei Bely.[567] After the Russian Revolution of 1917, Russian literature split into Soviet and white émigré parts. In the 1930s, Socialist realism became the predominant trend in Russia. Its leading figure was Maxim Gorky, who laid the foundations of this style.[580] Mikhail Bulgakov was one of the leading writers of the Soviet era.[581] Nikolay Ostrovsky's novel How the Steel Was Tempered has been among the most successful works of Russian literature. Influential émigré writers include Vladimir Nabokov,[582] and Isaac Asimov; who was considered one of the "Big Three" science fiction writers.[583] Some writers dared to oppose Soviet ideology, such as Nobel Prize-winning novelist Aleksandr Solzhenitsyn, who wrote about life in the Gulag camps.[584] Russian philosophy has been greatly influential. Alexander Herzen is known as one of the fathers of agrarian populism.[585] Mikhail Bakunin is referred to as the father of anarchism.[586] Peter Kropotkin was the most important theorist of anarcho-communism.[587] Mikhail Bakhtin's writings have significantly inspired scholars.[588] Helena Blavatsky gained international following as the leading theoretician of Theosophy, and co-founded the Theosophical Society.[589] Vladimir Lenin, a major revolutionary, developed a variant of communism known as Leninism.[590] Leon Trotsky, on the other hand, founded Trotskyism.[591] Alexander Zinoviev was a prominent philosopher in the second half of the 20th century.[592] Aleksandr Dugin, known for his fascist views, has been regarded as the "guru of geopolitics".[593] Cuisine See also: Russian cuisine Kvass is an ancient and traditional Russian beverage. Russian cuisine has been formed by climate, cultural and religious traditions, and the vast geography of the nation; and it shares similarities with the cuisines of its neighbouring countries. Crops of rye, wheat, barley, and millet provide the ingredients for various breads, pancakes and cereals, as well as for many drinks. Bread, of many varieties,[594] is very popular across Russia.[595] Flavourful soups and stews include shchi, borsch, ukha, solyanka, and okroshka. Smetana (a heavy sour cream) and mayonnaise are often added to soups and salads.[596][597] Pirozhki,[598] blini,[599] and syrniki are native types of pancakes.[600] Beef Stroganoff,[601]: 266  Chicken Kiev,[601]: 320  pelmeni,[602] and shashlyk are popular meat dishes.[603] Other meat dishes include stuffed cabbage rolls (golubtsy) usually filled with meat.[604] Salads include Olivier salad,[605] vinegret,[606] and dressed herring.[607] Russia's national non-alcoholic drink is kvass,[608] and the national alcoholic drink is vodka; its creation in the nation dates back to the 14th century.[609] The country has the world's highest vodka consumption,[610] while beer is the most popular alcoholic beverage.[611] Wine has become increasingly popular in Russia in the 21st century.[612] Tea has been popular in Russia for centuries.[613] Mass media and cinema Main articles: Media of Russia and Cinema of Russia Ostankino Tower in Moscow, the tallest freestanding structure in Europe[614] There are 400 news agencies in Russia, among which the largest internationally operating are TASS, RIA Novosti, Sputnik, and Interfax.[615] Television is the most popular medium in Russia.[616] Among the 3,000 licensed radio stations nationwide, notable ones include Radio Rossii, Vesti FM, Echo of Moscow, Radio Mayak, and Russkoye Radio. Of the 16,000 registered newspapers, Argumenty i Fakty, Komsomolskaya Pravda, Rossiyskaya Gazeta, Izvestia, and Moskovskij Komsomolets are popular. State-run Channel One and Russia-1 are the leading news channels, while RT is the flagship of Russia's international media operations.[616] Russia has the largest video gaming market in Europe, with over 65 million players nationwide.[617] Russian and later Soviet cinema was a hotbed of invention, resulting in world-renowned films such as The Battleship Potemkin, which was named the greatest film of all time at the Brussels World's Fair in 1958.[618][619] Soviet-era filmmakers, most notably Sergei Eisenstein and Andrei Tarkovsky, would go on to become among of the world's most innovative and influential directors.[620][621] Eisenstein was a student of Lev Kuleshov, who developed the groundbreaking Soviet montage theory of film editing at the world's first film school, the All-Union Institute of Cinematography.[622] Dziga Vertov's "Kino-Eye" theory had a huge impact on the development of documentary filmmaking and cinema realism.[623] Many Soviet socialist realism films were artistically successful, including Chapaev, The Cranes Are Flying, and Ballad of a Soldier.[511] The 1960s and 1970s saw a greater variety of artistic styles in Soviet cinema.[511] The comedies of Eldar Ryazanov and Leonid Gaidai of that time were immensely popular, with many of the catchphrases still in use today.[624][625] In 1961–68 Sergey Bondarchuk directed an Oscar-winning film adaptation of Leo Tolstoy's epic War and Peace, which was the most expensive film made in the Soviet Union.[511] In 1969, Vladimir Motyl's White Sun of the Desert was released, a very popular film in a genre of ostern; the film is traditionally watched by cosmonauts before any trip into space.[626] After the dissolution of the Soviet Union, the Russian cinema industry suffered large losses—however, since the late 2000s, it has seen growth once again, and continues to expand.[627] Sports Main article: Sport in Russia Maria Sharapova, former world No. 1 tennis player, was the world's highest-paid female athlete for 11 consecutive years.[628] Football is the most popular sport in Russia.[629] The Soviet Union national football team became the first European champions by winning Euro 1960,[630] and reached the finals of Euro 1988.[631] Russian clubs CSKA Moscow and Zenit Saint Petersburg won the UEFA Cup in 2005 and 2008.[632][633] The Russian national football team reached the semi-finals of Euro 2008.[634] Russia was the host nation for the 2017 FIFA Confederations Cup,[635] and the 2018 FIFA World Cup.[636] However, Russian teams are currently suspended from FIFA and UEFA competitions.[637] Ice hockey is very popular in Russia, and the Soviet national ice hockey team dominated the sport internationally throughout its existence.[509] Bandy is Russia's national sport, and it has historically been the highest-achieving country in the sport.[638] The Russian national basketball team won the EuroBasket 2007,[639] and the Russian basketball club PBC CSKA Moscow is among the most successful European basketball teams.[640] The annual Formula One Russian Grand Prix was held at the Sochi Autodrom in the Sochi Olympic Park, until its termination following the Russian invasion of Ukraine in 2022.[641][642] Historically, Russian athletes have been one of the most successful contenders in the Olympic Games.[509] Russia is the leading nation in rhythmic gymnastics; and Russian synchronised swimming is considered to be the world's best.[643] Figure skating is another popular sport in Russia, especially pair skating and ice dancing.[644] Russia has produced numerous prominent tennis players.[645] Chess is also a widely popular pastime in the nation, with many of the world's top chess players being Russian for decades.[646] The 1980 Summer Olympic Games were held in Moscow,[647] and the 2014 Winter Olympics and the 2014 Winter Paralympics were hosted in Sochi.[648][649] However, Russia has also had 43 Olympic medals stripped from its athletes due to doping violations, which is the most of any country, and nearly a third of the global total.[650] See also flag Russia portal Outline of Russia Notes  Crimea, which was annexed by Russia in 2014, remains internationally recognised as a part of Ukraine.[1] Donetsk, Luhansk, Kherson, and Zaporizhzhia oblasts, which were annexed—though are only partially occupied—in 2022, also remain internationally recognised as a part of Ukraine. The southernmost Kuril Islands have been the subject of a territorial dispute with Japan since their occupation by the Soviet Union at the end of World War II.[2]  The Sreda Arena Atlas 2012 did not count the populations of two federal subjects of Russia where the majority of the population is Muslim, namely Chechnya and Ingushetia, which together had a population of nearly 2 million, thus the proportion of Muslims was possibly slightly underestimated.[7]  Russian: Российская Федерация, tr. Rossiyskaya Federatsiya, IPA: [rɐˈsʲijskəjə fʲɪdʲɪˈratsɨjə]  Russia shares land borders with fourteen sovereign states:[19] Norway and Finland to the northwest; Estonia, Latvia, Belarus and Ukraine to the west, as well as Lithuania and Poland (with Kaliningrad Oblast); Georgia and Azerbaijan to the southwest; Kazakhstan and Mongolia to the south; China and North Korea to the southeast—as well as sharing maritime boundaries with Japan and the United States. Russia also shares borders with the two partially recognised breakaway states of South Ossetia and Abkhazia that it occupies in Georgia.  Most notably the Budyonnovsk hospital hostage crisis, the Russian apartment bombings, the Moscow theater hostage crisis, and the Beslan school siege  Russia has an additional 850 km (530 mi) of coastline along the Caspian Sea, which is the world's largest inland body of water, and has been variously classified as a sea or a lake.[216]  Russia, by land area, is larger than the continents of Australia, Antarctica, and Europe; although it covers a large part of the latter itself. Its land area could be roughly compared to that of South America.  Russia borders, clockwise, to its southwest: the Black Sea and the Sea of Azov, to its west: the Baltic Sea, to its north: the Barents Sea (White Sea, Pechora Sea), the Kara Sea, the Laptev Sea, and the East Siberian Sea, to its northeast: the Chukchi Sea and the Bering Sea, and to its southeast: the Sea of Okhotsk and the Sea of Japan.  In 2020, constitutional amendments were signed into law that limit the president to two terms overall rather than two consecutive terms, with this limit reset for current and previous presidents.[251]  Including bodies on territory disputed between Russia and Ukraine whose annexation has not been internationally recognised: the Republic of Crimea and the federal city of Sevastopol since the annexation of Crimea in 2014,[1] and territories set up following the Russian annexation of Donetsk, Kherson, Luhansk and Zaporizhzhia oblasts in 2022. Sources  This article incorporates text from a free content work. Licensed under CC BY 4.0 (license statement/permission). Text taken from Frequently Asked Questions on Energy Security​, International Energy Agency, the International Energy Agency. To learn how to add open license text to Wikipedia articles, please see this how-to page. For information on reusing text from Wikipedia, please see the terms of use.
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