INKUNABEL AMBROSIUS OPERA AMERBACH BASEL 1492 HOLZSCHNITT DÜRER
Spätgotischer Meistereinband von Buchbinder-Dynastie Buchführer in Leipzig ________________________________________________________________________________________
Leipziger Meistereinband mit Band I der Erstausgabe von Ambrosius Opera mit spätgotischer Buchmalerei und Holzschnitt von Albrecht Dürer. Vollständig und bestens erhalten. ________________________________________________________________________________________
VERFASSER Sankt Ambrosius Ambrosius von Mailand (339 - 397) römischer Politiker, der zum Bischof gewählt wurde. Er ist einer der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike der Westkirche. Ambrosius trägt seit 1298 den Ehrentitel Kirchenvater.
TITEL Opera – Band I
DRUCKER Johann Amerbach, Basel, 1492
INHALT Band I der ersten Gesamtausgabe der Werke des Heiligen Ambrosius. Herausgeber war der Drucker Johann Amerbach in Verbindung mit zahlreichen Gelehrten der Zeit, unter besonderer Beteiligung des Johannes de Lapide.
AUSSTATTUNG Ein großer, typisch gotischer Holzschnitt am Anfang zeigt Ambrosius in seiner Schreibstube vor dem Buchpult sitzend. Über dessen Zuschreibung gibt es in der Literatur verschiedene Meinungen. Meder (Nr. 220) schreibt den Holzschnitt dem Jungen Albrecht Dürer zu. Schoch (III, 35) sieht einen "einheimischen Basler Entwerfer“ als Künstler, „der sich am Vorbild des Dürerschen Hieronymus orientierte". Andere Quellen sprechen von Hans Wechtlin als Urheber.
Blatt a4 verso mit schöner gemalter Initiale "N" in Gold und Farben. Etliche große und kleine eingemalte Initialen in Rot und Blau.
Aufwändiger Druck in verschiedenen Fraktur- und Antiqua-Typen. Erster Teil: Einspaltige Romanische Type in 52 Zeilen und Überschrift. Der Rest in zweispaltiger, gotischer Type mit 53 Zeilen und Überschrift.
Blattgröße: 30,5 x 21,5 cm. Satzspiegel: 22,5 x 14,5.
KOLLATION 268 nicht num. Blatt (40 / 98 / 130). Vollständig.
Lagensignatur: a8; b6; c8; d–f6 / A–C6; a8; b6; c8; d6; e4; f8; g-h6; i8; k6; l-m8 / a8; b6; c8; d-e6; f8; g4; h6; i8; k6; l8; m6; n8; o-q6; r4; s8; t10.
EINBAND Originaler, spätgotischer Einband der Zeit. Blindgeprägtes Schweinsleder über Holzdeckeln. Das Mittelfeld beider Deckel mit Blütenstempeln gefüllten Rautenranken, eingefasst von einer Blütenbordüre. Vorne schwarz geprägter Titelaufdruck. Anhand der Stempel lässt sich dieser Einband der Buchbinder-Dynastie Buchführer in Leipzig zuschreiben (Kyriss 102/103 bzw. Kyriss 107; Blüte EBDB s009567; Rautengerank EBDB s004009 bzw. EBDB s011347). Zwei intakte, erneuerte Schließen. Gebunden auf vier echten Bünden. Einband alt restauriert und auf dem Rückendeckel unterledert. Guter Zustand. Buchblock fest und stabil. Vorderes Innengelenk gebrochen. Deckel fleckig und berieben sowie jeweils mit altem Leder hinterlegter Fehlstelle, die Hintere ehemaliges Loch zur Kettenbefestigung am oberen Rand des Hinterdeckels verfüllt. Schließbänder und Vorsätze erneuert. Folio: 32 x 23 x 7 cm.
ZUSTAND Guter Zustand. Gleichmäßig leicht gebräunt und vereinzelt in den Rändern fleckig und wasserfleckig. Kräftiger, fühlbarer Druck auf festem Büttenpapier. Titelblatt stärker angestaubt und mit größeren alt hinterlegten Fehlstellen außerhalb des Textbereiches. Erste und letzte Blatt in den Rändern stärker wasserfleckig. Blätter a7, a8 und b1 von älterer Hand neu angefalzt und hierbei die Initialen retuschiert. Letzte drei Blatt von einem ehemaligen Kettenhaken im oberen Rand beschädigt, alt hinterlegt und retuschiert. Hinterer Spiegel und Blatt f6 mit alter Nachbildung eines Holzschnittes beklebt. Reste von alten Blattweisern.
PROVENIENZ Sigismund Hengst - Vorderer Spiegel mit aufgeklebtem sechszeiligem Schenkungsvermerk an das Kloster Krupka, auf 1525 datiert.
Jesuitenkloster zu Krupka (Garupen) in Böhmen - Handschriftlicher Besitzereintrag “Residentia Soc(ieta)tis IESV ad Matrem Dolorosam sub Grupna Ao 1669.” auf dem Titelblatt.
Sammlung Legel – Exlibris auf dem Vorderspiegel.
REFERENZEN ia00551000GW 1599; BSB-Ink A 480; IGI 423; Hain/Copinger 896; BMC III, 753; Proctor 7592; Goff A 551; Oates 2780; Pell. 579; Polain 162
KULTURGUT SICHER KAUFEN Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Inkunabel bestätigt. Das Werk ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem Lost-Art-Register abgeglichen.
